YouTube Instagram Vimeo RSS VIDEOAKTIV

Interview: 20 Jahre Magix Video deluxe - was war, was ist, was kommt! - Weiter zur zweiten Seite

Beitragsseiten

va interview video deluxe 2002 web

So hat alles angefangen: Magix Video deluxe aus dem Jahre 2001.

Braucht man denn heute überhaupt „Kommunikations-Anlässe“ – im Idealfall haben die Kunden doch eine Abo-Version?
Hagen Hirche: Ein Abonnement hat zweifellos viele Vorteile, deshalb haben wir dieses Lizenzmodell vor langer Zeit auf Kundenwunsch eingeführt. Wir möchten jedoch anders als einige Konkurrenten unseren Nutzern die volle Wahlfreiheit bieten, denn es gibt ebenso viele Kunden, die bewusst kein Abonnement möchten. Deshalb bieten wir nach wie vor Einzellizenzen an. Um eine Einzellizenz mit den Vorteilen von Abonnements zu kombinieren, gibt es obendrein die Magix Aktualitätsgarantie für Einzellizenzen.
Schaut man heute in unsere VIDEOAKTIV-Bestenliste, dann liegt die Schnittsoftware schon fast auf dem Niveau von Profi-Tools. Wie findet man dann heute noch neue Anregungen zu neuen Funktionen ohne dass man dabei die Bedienung zu kompliziert macht?
Hagen Hirche: Für neue Funktionen in Video deluxe orientieren wir uns zuerst an Kundenwünschen. Die Software hat eine riesige Fangemeinde, die in Internetforen aktiv sind und Nutzertreffen organisieren. Unser Entwicklungsteam organisiert Beta-Tests mit einer Gruppe ausgewählter Nutzer und erfasst Wünsche und Kritik systematisch direkt von Anwendern oder über unseren hauseigenen Kundenservice. Natürlich beobachten wir darüber hinaus auch den Markt, die Wettbewerber sowie technologische Trends. Anregungen und Ideen für Neuerungen gibt es stets mehr als umsetzbar ist.

va interview video deluxe 2012 bis 2014 web

Ab 2012 schaffte Magix die Kommunikation mit Versions-Nummern ab und wechselte auf Jahreszahlen. Das hatte aber nur Bestand bis 2016. Ab der Version 2017 und mit Einführung der Aktualitäts-Garantie nannte Magix seine Schnittsoftware nun nur noch Video deluxe ohne Versionsbezeichnung - aber mit Hinweis auf die Variante für Plus oder Premium.

Die Beobachtung, dass man sich inzwischen eher um die Leitungsfähigkeit kümmert und nicht nur den neuesten „Schnickschnack“ integriert ist aber dennoch richtig?
Hagen Hirche: Ja, auch das ist ein Anwenderwunsch. Maximale Geschwindigkeit und Bedienfreundlichkeit stehen immer ganz oben auf der Wunschliste. Die Kameratechnik entwickelt sich ständig weiter und neue Formate sind stets leistungshungriger. Unsere Anwender erwarten, dass Video deluxe Ihre Hardware-Investition bestmöglich ausnutzt. Deshalb optimieren wir die Software ständig für neue Geräte und Betriebssystemversionen. Hierfür arbeiten wir auch sehr eng direkt mit Entwicklern bei großen Plattform-Partnern wie z. B. Microsoft, Intel und Nvidia zusammen.
Unserer Beobachtung nach profitieren von den Bemühungen den Videoschnitt leistungsfähiger zu machen vor allem Anwender, die auch in neue Technik investieren. Auf älteren Systemen tut sich dagegen vergleichsweise wenig.
Hagen Hirche: Neue Grafikkarten oder Prozessoren bringen exklusive Vorteile wie Hardwarebeschleunigung für neue Codecs oder höhere Auflösungen und Profile, das ist richtig. Für die Weiterentwicklung und Optimierung von Video deluxe orientieren wir uns jedoch an der Masse der Anwender. Unsere Infusion-Engine wird von Generation zu Generation auch auf älteren Systemen immer schneller, z. B. durch einen effizienteren Datenfluss zwischen Prozessor und Grafikkarte.

video deluxe 2001 explorer web

Der Explorer des ersten Video deluxe erinnert in seinen Grundzügen noch an die aktuelle Version. Ein paar Gemeinsamkeiten sind auf jeden Fall noch auszumachen.

Den Abstand zur Profi-Liga gibt es natürlich dennoch, denn Video deluxe soll ja so etwas Abstand wahren zu Video Pro X – und nicht zuletzt zum vor vier Jahren zugekauften Vegas Pro. Oder sehen wir das falsch?
Hagen Hirche: Zwischen Video deluxe, Video Pro X und Vegas Pro gibt es vor allem Unterschiede im Funktionsumfang und Bedienkonzept. Video deluxe und Video Pro X bilden eine Produktfamilie, Video Pro X ist so gesehen der große Bruder. Vegas ist dagegen eine Produktfamilie mit einer separaten, internationalen Anwenderbasis und richtet sich direkt an professionelle Anwender, die mit Videoschnitt Geld verdienen.
Magix Video Pro X ist also inzwischen eher keine Profi-Schnittsoftware, sondern eher für engagierte Hobby-Cutter?
Hagen Hirche: Das kommt ganz darauf an, wie man das betrachtet. Video Pro X kann sich durchaus in vielen Aspekten mit professioneller Videoschnitt-Software messen und ist dennoch Teil der Produktfamilie Video deluxe für alle do-it-yourself-Kunden. Wir sind da nicht dogmatisch.

va interview video deluxe historie web

Seit 20 Jahren hat Magix Video deluxe eine ordentliche Erfolgsgeschichte zu verzeichnen und war auch in VIDEOAKTIV bereits viele Male Testsieger und Kauftipp für eine der besten Amateur-Schnittprogramme auf dem Markt.

Wie ebnet man dann den Video deluxe-Anwendern den Weg zum Profi-Produkt Vegas? Gibt es Bestrebungen hier einheitlicher zu werden?
Hagen Hirche: Video deluxe Anwender, die mehr suchen, finden in aller Regel die ideale Lösung in Video Pro X mit einem sehr ähnlichen Bedienkonzept. Die Produktfamilien Video deluxe und Vegas sind dagegen über lange Jahre von separaten Entwicklungsteams parallel entwickelt worden und haben jeweils ihre eigenen Bedienkonzepte und Fans. Diese Dualität werden wir auf Wunsch der Anwender bewahren. Wer eine ACES-konforme Verarbeitungskette, Erweiterbarkeit nach professionellen Standards oder die Scripting-Möglichkeiten von Vegas Pro benötigt, hat nicht mit Video deluxe begonnen. Und wer die vielen Vorlagen und die Bedienoberfläche von Video deluxe für seine persönlichen Projekte liebt, der wird sich unter Umständen schwertun, Vegas Pro zu lernen. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel.
Gibt es denn Bestrebungen hier dennoch einen leichteren Ãœbergang zu schaffen?
Hagen Hirche: Wir beobachten das Wechselverhalten unserer Anwender genau und sehen derzeit kaum Bewegung zwischen den Produktfamilien. Dennoch findet durch modulare Entwicklung langfristig eine gewisse technische Angleichung statt.

va interview video deluxe 2021 plus premium web

Ab 2020, also für die Version 2021 von Video deluxe kommunizierte Magix die Jahres-Zahl nun wieder offiziell - vermutlich auch, da man selbst intern die neue Version immer mit der Jahreszahl verbindet.

Schauen wir noch mal ans andere Ende der Magix-Produkt-Palette: Video easy das eigentliche „Einsteiger“-Produkt. Wie geht es denn da weiter, wenn doch inzwischen viele mobile Plattformen gibt, die den schnellen Schnitt anbieten?
Hagen Hirche: Video Easy macht als Windows Software für alle diejenigen Sinn, die auf den gewaltigen Leistungsumfang eines Video deluxe verzichten können, nur die wichtigsten Funktionen für den Videoschnitt benötigen und dafür die allereinfachste Bedienbarkeit erwarten – auf einem großen Bildschirm und effizient mit Maus und Tastatur, nicht auf einem kleinen Smartphone-Display.
Profischnitt auf der einen, Einsteigerschnitt auf der anderen Seite – wie sehen Sie denn die Zukunft genau der Mittelklasse Video deluxe? Ist denn da genug Luft zwischen Sekt und Selters um bestehen zu können? Was werden denn die nächsten Trends und Innovationen sein?
Hagen Hirche: Die Getränke sind eine schöne Metapher und ja, zu unserem Vitamindrink Video deluxe wird gerne gegriffen. Im Ernst, das Erfolgskonzept Geschwindigkeitsoptimierung, neue Geräte und Formate sowie Verfeinerung des Bedienkonzepts werden wir fortsetzen und sie werden auch neue Funktionen in 2021 sehen. Welche, das kann ich hier natürlich noch nicht verraten. Daneben werden auch alle anderen Produkte, über die wir hier gesprochen haben in 2021 aktualisiert und sie werden auch neue Produkte von uns sehen. So viel ist sicher und wir hoffen auch weiterhin auf ihre aufmerksame Berichterstattung und konstruktive Kritik.

Apropos: In der VIDEOAKTIV 6/2020 kann man den Test zum Magix Video deluxe 2021 nachlesen.