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Interview: Magix Video deluxe 2020: Schnittprogramm-Strategie

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Beim ersten Durchlesen der Neuerungen bei der neuen Video deluxe Version hatten wir sowas wie ein Déjà-vu, denn es liest sich doch sehr ähnlich zu dem, was gerade im Juni bei Video Pro X vorgestellt wurde. Wir wollten deshalb von Florian Liepold, Product Owner Development Video deluxe & Video Pro X bei Magix, mehr zur Strategie wissen.

Wird die Verwandtschaft zwischen den beiden Programmen Video deluxe und Video Pro X wieder dichter oder täuscht der Eindruck, denn offensichtlich rücken nicht nur die Erscheinungstermine dichter zusammen. Wird als Video Pro X, jetzt nachdem Magix das Schnittprogramm Vegas als Profi-Schnittprogramm hat, nach Video deluxe Plus und Premium zur dritten und größten Version?
Video Pro X ist das technologische Flaggschiff der Video deluxe-Produktfamilie. Diese Position möchten wir klarer als bisher herausstellen und Neuheiten, wenn möglich, zuerst den Nutzern von Video Pro X zur Verfügung stellen. Pro-Features wie HDR/BT.2020 Farbraum, Nested Sequences, 3- & 4-Punkt-Schnitt oder erweiterte Import-/Exportformate bleiben weiterhin Video Pro X vorbehalten. Diese funktionale Eigenständigkeit positioniert Video Pro X als echtes Upgrade für erfahrene Video Deluxe-Nutzer.

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Florian Liepold steht uns für dieses Interwiev Rede und Antwort. Wir bedanken uns dafür!

Das neue Video deluxe bewirbt Magix explizit mit der Vegas Bildstabilisierung. Das legt ja schon fast nahe, dass auch zur „neuen“ Profi-Schiene die Verwandtschaft enger wird. Oder gibt es dann doch Funktionseinschränkungen der Bildstabilisierung beim kleinen Video deluxe?
Es werden zwar vereinzelt Features aus VEGAS in Video deluxe übernommen, grundsätzlich sind es eigenständige Marken und Technologien. Am Beispiel der Bildstabilisierung wird die funktionale Abstufung von Video Pro X und Video deluxe innerhalb eines Features deutlich. Während in Video Pro X alle Optionen der Bildstabilisierung zur Verfügung stehen, wird in Video Deluxe eine vereinfachte, aber nicht weniger leistungsfähige Ein-Klick-Variante enthalten sein. Damit kann jeder Einsteiger ohne Vorkenntnisse seine Videos stabilisieren und vom Know-how der Profi-Schiene profitieren.

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Den Test von Magix Video Deluxe 2020 findet man in der aktuellen VIDEOAKTIV 6/2019, die man auch direkt bei uns erwerben kann.

Die Infusion Engine soll bis zu 5,8x schneller sein – bei welchem Vorgang hat man denn das gemessen bzw. bei welchen Vorgängen bringt denn die neue Infusion-Engine Vorteile?
Bei der Infusion-Engine handelt sich um einen tiefgreifenden Umbau unseres Imports auf die Unterstützung von DirectX 11-Texturen. Vereinfacht gesagt wurde die Art und Weise, wie Bilddaten im Programm gespeichert und transportiert werden, grundlegend neu umgesetzt.
Die Übergabe der dekodierten Bilder in die anschließende Verarbeitungskette geschieht auf dem kürzesten Weg, denn sie verlassen den Speicher der Grafikkarte nicht und bisherige Kopierschritte entfallen. Dekodierung und Verarbeitung verschmelzen quasi für maximalen Durchsatz.
Der größte Nutzen entsteht bei Anwendungen, in denen viele Bilddaten bewegt werden. Mehrspurprojekte, Multicam Editing, aber auch die Verwendung von videobasierten Vorlagen wie beispielsweise Collagen aus dem In-App-Store profitiert stark.
Im Unterschied zu bisher verwenden wir nun per Standardeinstellung die Grafikkarte für den Import. Das allein wird Nutzern, die diese Einstellung vielleicht nicht kannten, einen spürbaren Schub geben.
Darüber hinaus haben wir im Bereich Effekte gezielte Optimierungen durchgeführt. Lookup-Tables werden nun Multicore- und SSE-optimiert berechnet. Die Horizontbegradigung läuft GPU-beschleunigt und Detailanpassungen an internen Verarbeitungsstufen wie Puffern und GPU-Uploads bringen in vielen Situationen einen regelrecht dramatischen Effekt. Und das alles ohne Kompromisse bei der Darstellungsqualität in voller 16-Bit Deep Color-Farbtiefe.
Besonders spürbar ist das beispielsweise bei Bildcollagen. Diese nutzen viele Effekte in Kombination und waren häufig nicht flüssig abspielbar. Jetzt ist es möglich, sogar Videos in Collagen einzufügen und diese erstmalig ohne Vorschau-Rendering in Echtzeit abzuspielen.
Ein typisches Multitrack-Testprojekt besteht aus einer Kaskade von AVCHD oder HEVC FullHD-Videos, die halbtransparent oder als Bild-im-Bild Anordnung die Auslastung ansteigen lassen. Damit es realistischer wird, sind in dem Projekt auch Anteile mit nur einer Videospur, aber beispielsweise Titeleinblendungen enthalten. Es geht darum, unterschiedliche Lastsituationen zu simulieren, die in Kundenprojekten auftreten können.
Wir messen nun mit einem internen Benchmark die durchschnittlichen Frames pro Sekunde über das Projekt hinweg. Das Programm stellt das Projekt dabei so schnell wie möglich dar. Das Testsystem für den Geschwindigkeitsfaktor bestand aus einem AMD Threadripper 1920X und NVidia GeForce GTX 1060 6GB. Im Test waren Video Pro X (Version 10) und eine Beta-Version von Video Pro X 11. Dabei wurde ein Sprung von durchschnittlich 25 FPS auf 147 FPS über ein Testprojekt hinweg gemessen.