In der Profiklasse gehört das arbeiten mit einer Timeline in der Timeline zum Standard, denn so können zwei Cutter an einem Projekt arbeiten und später legt man die beiden Teile einfach in eine Timeline ohne, dass man vorher berechnen musste. Wie man das genau zu verstehen hat, erklärt uns Gary Rebholz, Product Owner von Vegas bei Magix, in unserem Interview.
Magix hat zudem den HDR-Support komplettiert und kann nun im Vorschaufenster via GPU-Unterstützung entsprechend die höhere Dynamik wiedergeben. Auch die Farbanpassung wurde für HDR verbessert und in einer neuen Arbeitoberfläche zusammengefasst. Vegas Video unterstützt nun zudem HLG-Videos. Zur letzten Version hat Vegas das Hardware-Encording dazubekommen – nun greift die Software für das AVC und HEVC-Encoding auch auf den Grafikprozessor (GPU) zu. Damit soll die Software eine verbesserte Vorschau mit höherer Datenrate hinbekommen. Wer mit LUTs arbeitet und hier seine eigenen Sets bildet, kann diese nun im .cube-Format abspeichern und so weiterreichen beziehungsweise für andere Projekte wieder verwenden.
Ganz neue ist die Zeitlupen-Funktion, die nach Auskunft von Gary Rebholz im Interview eine komplette Eigenentwicklung ist und zu besonders sanften Zeitlupen führen soll. Das Stichwort heißt Optical Flow, also das berechnen von Zwischenbildern, das nun zu besonders guten Ergebnissen führen soll. Dazu passend beziehungsweise darauf basierend gibt es auch einen Warp-Effekt, der bei ungewollten Jump Cuts für einen sanften Übergang sorgen soll. Dazu nimmt er das letzte Bild des ersten Clips und das erste Bild des folgenden Clips und generiert die entsprechenden Zwischenbilder, so dass am Ende ein Übergang zwischen den zwei Bildern entsteht, der wie eine Slow-Motion-Bewegung wirkt.
Verbessert haben die Entwickler das Motion Tracking, das nun auch dreidimensionale Bewegungen erkennen und verfolgen soll. Damit lassen sich Titel oder Video an ein Objekt „anhängen“ auch wenn dieses sich im Bild in drei Dimensionen verändert. Detailsverbesserungen gibt es bei der Anwendung der bereits zur letzten Version eingeführten Bildstabilisierung, die man nun auch auf einen Teilbereich eines Clips in der Timeline anwenden kann. Mit einer neuen „Freeze“-Funktion kann man ein Bild aus einem starkverwackelten Video herausgreifen. Auch die Storyboard-Funktion soll erweitert und stabiler sein.
In welche Richtung Vegas gehen soll zeigt zudem die 8K-Unterstützung: Ab sofort kann man 8K-Videos einladen und mittels Proxy-Verarbeitung mit Full-HD oder 4K-Qualität in der Timeline bearbeiten, ums sie anschließend dann dennoch in voller 8K-Qualität ausgeben zu können. Noch ist 8K letztendlich noch nicht wirklich am Markt angekommen und für viele auch eher ein Schreckgespenst. Warum Magix dennoch hier die Zukunft sieht – lesen Sie hier.
Die Software ist weiterhin in Deutsch, Englisch, Französisch und Spanisch erhältilich und ab sofort für 599 Euro verfügbar. Wobei es wie nahezu immer auch wieder Rabatte gibt, so dass die eigentliche Preisempfehlung kaum noch relevant ist.