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Praxistest: Rollei Hear:Me - das günstige Funkmikrofon

Kompakte Funkstrecken sind derzeit besonders gefragt und Rollei liefert mit dem Hear:Me ein vergleichsweise günstiges und komplett ausgestattetes Set, das sich stark am Vorbild Rode Wireless Go orientiert.

Im Test:
Rollei Hear:Me, 130 Euro

Mit dem neuen Set wagt sich Rollei, offensichtlich inspiriert durch den Erfolg des Rode Wireless Go, nochmal ins Produktsortiment für Filmemacher. Sowohl Sender als auch Empfänger sind etwas größer als beim Vorbild. Auch hier gibt es im Sender ein integriertes Mikrofon samt einem passenden Windschutzpuschel zum Überziehen. Allerdings liefert Rollei bereits ein Lavalier-Mikrofon mit, das zwar deutlich größer als das optional von Rode gelieferte ist, aber immer noch kompakt genug, als dass es nicht stört. Um es kurz zu machen: Das Lavalier-Mikrofon ist auch nötig, denn das integrierte klingt vergleichsweise blechern. Den Beleg dazu liefern wir in unserem Testvideo, wobei dieses eben auch zeigt, dass die Tonqualität des Rollei Hear:Me durchaus mit dem Rode Wireless Go vergleichbar ist.

Wir haben die brandneue Funkstrecke bereits vor der Vorstellung bekommen und intensiv getestet. Unser Video enthält  Praxisbeispiele und den Vergleich zum Rode Wireles Go. Allerdings präsentiert Rode ebenfalls heute das Rode Wireless Go II - was dieses kostet und kann, erfahrt Ihr hier.

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Produkt-Details

Hersteller Rollei
Typ Hear:Me
Garantiezeit 1 Jahr
Preis 129,99 Euro
Technische Daten                                             
Abmessungen (H x B x T)   39 x 22 x 55 mm
Gewicht 30 Gramm
Akku | Laufzeit (Herstellerangaben) 330 mAh | 5 Stunden
Frequenzgang 80 - 20.000 Hz
Verstärkung +0 dB - +12 dB
Lieferumfang

1x Sender
1x Empfänger
1x Lavalier Mikrofon mit Windschutz
3x TRS-TRRS Kabel für verschiedene Kameras
1x USB-C Ladekabel

Funktionsumfang

Zudem hat das Rollei Hear:Me einige Funktionen, die das Vorbild nicht zu bieten hat. So liefert Rollei beispielsweise bereits alle nötigen Kabel mit. Zumindest für seltene Einsätze eine Option, ist die Möglichkeit den Empfänger mit zwei Mikrofon-Sendern verkoppeln zu können, so dass man die Interviewpartner einzeln mit Mikrofonen bestücken und den Ton als Stereo-Signal mit der Kamera aufzeichnen kann. Wer es professioneller haben möchte, will lieber einen Zweikanal-Ton aufzeichnen, damit man in der Nachbearbeitung getrennt aussteuern kann, denn selten sind die Interviewpartner gleich laut. Wer das will, muss - wie auch beim Vorbild - in zwei Funkstrecken investieren.

Reichweite

Einen entscheidenden Vorteil konnten wir beim Rollei ausmachen: Die Funkstrecke überwindet größere Distanzen: Bis circa 75 Meter hatten wir bei direktem Sichtkontakt keinen Abriss. Erst wenn der Sichtkontakt bei dieser Entfernung abriss, war auch der Ton weg, wobei die Verbindung sofort wieder stand, wenn wir uns wieder in Sichtkontakt oder näher an die Kamera bewegten. Beim Rode Wireles Go gab es in unserem Test bereits Verbindungsprobleme bei mehr als 20 Meter Entfernung. Das Rollei Hear:Me stellt die Verbindung via 2,4 GHz Funkfrequenz her und ist damit weltweit einsetzbar.

Am Gerät selbst gibt es, mal abgesehen von einer Verstärkung, nicht viel einzustellen. Bedauerlicherweise nimmt die Funklösung aber eine automatische Pegelung vor, so dass in Sprechpausen hochgeregelt wird. Somit nehmen dann die Umgebungsgeräusche zu, was nicht weiter dramatisch, aber vielleicht hier und da lästig ist. Fängt man wieder an zu sprechen, regelt das Hear:Me schnell wieder runter, was zu einer leichten Überbetonung der ersten Silben führt.

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Plus/Minus
+ gute Verarbeitung
+ gute Displayanzeige
+ großer Lieferumfang inklusive Lavalier-Mikro
- Ausgabe mit zwei Mikrofonen nur als Stereo-Signal

Fazit
Da hat Rollei den Nerv der Zeit getroffen und bietet mit dem Hear:Me keine ganz perfekte, aber ein sehr gute Funkstrecke an. Vorteile gegenüber dem Vorbild hat sie bei der Reichweite. Auch die Displaydarstellung finden wir besser. Ein aus (semi-)professioneller Sicht eher geringer Vorteil ist die Option zwei Mikrofone mit dem Empfänger verkoppeln zu können. Ein Stereosignal bietet einfach zu wenig Freiheiten in der Nachbearbeitung.
Doch lassen wir die Kirche im Dorf: Realistischer Weise spricht Rollei mit dem Hear:Me eher engagierte VLogger und Filmamateure an, die eher selten zwei Leute vor der Kamera stehen haben. Auch wenn vielleicht der Bassanteil etwas zu gering ausfällt und die automatische Aussteuerung nicht ganz perfekt ist, ist die Funkstrecke eine preiswerte Lösung, die in den meisten Fällen die Tonqualität deutlich steigert.