Magix-Interview: Magix Vegas Pro und die Hardware-Unterstützung
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Vegas Pro wird immer noch als eigenständige Marke weitergeführt. Aber wenn man sich die aktuellen Überschneidungen zu den Magix Schnittprogrammen anschaut scheinen die Entwicklerteams sehr eng zusammenzuarbeiten. Soll Vegas Pro weiterhin die gehobenen Ansprüche der Profis ansprechen oder bedient man mit dem Schnittprogramm eher andere Märkte wie die USA?
Vegas Pro hat schon immer im professionellen Bereich mitgespielt, aber mit der neuen Version 17 gehen wir noch einmal verstärkt in diese Richtung. Hier möchte ich besonders unsere HDR-Unterstützung erwähnen, die in Umfang und Leistung marktführend ist. Und mit der Einführung von Nested Timelines, Motion-Tracking, Optical-Flow-Slow-Motion und Auflösungsunterstützung jenseits von 4K positionieren wir uns als vollwertige, einfacher zu bedienende Alternative zu den großen Mitbewerbern.
Vegas Pro hat sich als eigenständige Marke etabliert und wird weltweit als unsere absolute Spitzenlösung im professionellen Videoschnitt vertrieben.
Mit den Multiple Timelines hat man eine Funktion integriert, die im Profibereich inzwischen Standard ist.
Ja und nein. Vegas Pro 17 hilft den Anwendern mit den Nested Timelines, große und komplexe Projekte zu bearbeiten, ohne dass die Timeline überfrachtet wird. Das ist eine Minimalanforderung für Nested Timelines und die meisten Mitbewerber können das auch. Aber wir gehen hier einen entscheidenden Schritt weiter. Die Nested Timelines in Vegas Pro sind eigentlich separate Projektdateien. Klar, man kann zwischen den Nested Timelines und der Haupt-Timeline navigieren und hin- und herspringen - soweit das erwartete Verhalten. Aber der große Unterschied zeigt sich, wenn der Anwender merkt, was man mit separaten Projektdateien alles machen kann. Ein Beispiel: Sie sind für den Hauptschnitt verantwortlich, aber ein weiterer Editor arbeitet an einer Intro-Sequenz. Also erstellen Sie eine Nested Timeline für das Intro und können nun, weil es eine eigenständige Projektdatei ist, diese an den anderen Kollegen schicken. Er kann komplett unabhängig an der Sequenz arbeiten, während Sie sich weiterhin um den Hauptschnitt kümmern. Sie müssen nicht warten und behalten jederzeit die volle Kontrolle über die Master-Timeline. Sobald der andere fertig ist, kopieren Sie das Projekt einfach in den Projektordner. Die Master-Timeline aktualisiert sich augenblicklich mit den Änderungen des Kollegen. Das ist ein wirklich einzigartiger Ansatz und unglaublich effizient.
In den Neuerungen heißt es, dass Ihr nun die GPU für das Decoding verwendet und damit eine leistungsfähigere Vorschau hinbekommen wollt. Welche GPUs bzw. GPU-Engines werden denn dabei unterstützt und welche Leistungssteigerung soll sich dadurch ergeben?
Wir arbeiten mit allen drei großen GPU-Herstellern eng zusammen - Intel, Nvidia und AMD. Vegas Pro 17 verwendet den jeweils besten verfügbaren Decoder auf dem Nutzersystem für das entsprechende Quellformat. Das ist im Optimalfall ein Fixed-Function-Decoder der GPU, wobei es auch Fallback-Modi für ältere GPU mit Hardwareunterstützung via spezialisierter Execution Units bzw. für die CPU gibt. Welche genaue Leistungssteigerung sich hierdurch ergibt, hängt von vielen Faktoren ab: Quellformat, Verwendung rechenintensiver Gestaltungselemente im Projekt, Projekt- und Vorschaueinstellungen, CPU- und GPU-Modell sowie Bezugspunkt. Viele anspruchsvolle Quellformate wie etwa hochaufgelöstes HEVC kann man in einem vollen 32Bit-ACES/HDR-Workflow überhaupt erst dank GPU-Unterstützung flüssig bearbeiten. Für genaue Zahlen verweisen wir gerne auf künftige spezifische Veröffentlichungen und unabhängige Vergleichstests wie z.B. https://www.youtube.com/watch?v=uuElgfInFvw