Anschließend habe ich mich gefragt, was bei dieser Farbkreisdrehung eigentlich geschieht. Dazu habe ich mir mit dem Photoshop Elements die Tonwerte des Histogramms für Rot, Grün und Blau eines Bildes getrennt herausgenommen, mit der zuständigen Grundfarbe eingefärbt und transparent (wie Folien) übereinander gelegt. Dies habe ich einmal mit unkorrigiertem und einmal mit demselben in der beschriebenen Art korrigierten Einzelbild vorgenommen. Zur allgemeinen Erklärung eines Tonwertdiagramms: Die Helligkeitswerte eines Bildes werden, in ihre jeweiligen Grundfarben aufgeteilt, mengenmäßig von 0 bis 255 (8 Bit) erfasst. Links sind die dunklen Anteile, rechts die hellen. Viele Anteile an einer Stelle ergeben eine hohe Kurve. Die Einzelfarbanteile werden als RGB dann addiert und ergeben die Mischfarben. Sind alle Farben gleichmäßig vorhanden, erhalten wir Weiß bzw. Grautöne. In den Diagrammen erkennt man schnell einen erheblichen Unterschied bei Grün, während die anderen Farben vor und nach der Korrektur fast unverändert bleiben. In dem unkorrigierten Bild wird helleres Grün sehr niedrig und breit aufgenommen. Bei der korrigierten Version wird Grün zu einem schmaleren Band zusammengeschoben, dabei angehoben und es entstehen weniger Mischkomponenten mit Blau, was dann weniger Zyan bei bestimmten Helligkeitsverhältnissen ergibt. Auch die Mischkomponenten Rot und Grün (ergeben Gelb) stehen nun in einem besseren Verhältnis zueinander. Die einfache Korrektur erfolgt also im Bereich der helleren Farben, dort, wo die ursprüngliche Einstellung zuvor am meisten gestört hat. Die Diagramme bestätigen somit die in den Aufnahmen festgestellten Farbmängel. Was Panasonic da mit der Grüneinstellung macht und welche konstruktiven Überlegungen diesen Mangel in die Serie ließen, weiß ich nicht. Das Labormessergebnis von VideoAktiv lässt die eigenwillige Farbverteilung im Farbkreis nur ahnen. Das liegt aber wohl an der Messmethode. Gut, dass es die Puppe und die Schafwiese gibt.
