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Rolf Böhling testet die Nachbearbeitung mit Videos der Panasonic HDC-SD 100 EG

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[3]
 

2) Kommt der Panasonic SD100 mit seiner vollen Pixelauflösung an Profigeräte heran? Wäre doch schick.

Zu 2) Betrachten wir uns die Ausschnitte von Kinn und Schild des Bremer Roland gegen den hellen Himmel [3 und 4], erkennen wir Farbsäume, die rund 4x größer sind als die einzelnen Pixel, egal ob mit 1440 oder 1920 aufgelöst. Diese chromatische Aberration enthüllt das optische System der kleinen Kamera als Amateurgerät. Ein Profiobjektiv alleine kostet so viel wie 20 Stück SD 100 – Camcorder, da darf man einen Unterschied schon erwarten. Die technisch faszinierenden, immer winziger werdenden Aufnahmechips der kleinformatigen Amateurgeräte bedingen eine Optik mit geringen Linsendurchmessern, die das aufgenommene Bild auf eine viel kleinere Fläche fokussiert. Kurz gesagt ist durch die Miniaturisierung somit der prozentuale Fehler größer, der durch unterschiedliche Brechung der unterschiedlichen Wellenlängen (Farben) in jedem Linsensystem entsteht. Wir kennen alle aus der Schule das Prisma, mit dem man diesen Effekt absichtlich hervorruft. Mit diversen Maßnahmen und Aufwand ließe sich natürlich ein besseres Objektiv konstruieren – aber wer kann es dann noch bezahlen?
Zu den Farbsäumen, die man Zeiss sei dank nur an harten Kontrastkanten wahrnimmt, kommt noch ein Nebeleffekt, den wir deutlich als Halo um das leicht überbelichtete Touristeninformationsschild in [5] erkennen (der Hintergrund des Bildes ist von echtem Nebel an diesem Morgen durchzogen). Fast jede Gegenlichtaufnahme der SD 100 wird sichtbar von einem milchigen Halo begleitet. Ich kann ihn mir nur als Folge der Tatsache erklären, dass wir hier im Nanobereich fokussieren und das Licht durch Flächen geleitet wird, die sich bei allem Aufwand an Technik und Reinsträumen nicht vollständig glatt herstellen lassen. Vielleicht würde aber auch ein Infrarotfilter höherer Güte eine Verbesserung bewirken?

Die Auflösung von 1920 Pixeln wird von der SD 100 also überwiegend aus optischen Gründen bei weitem nicht erreicht. Ich sehe darin aber eher eine Option auf zukünftige Entwicklungen. Angesichts des Preisunterschiedes zu Profigeräten kann man der SD 100 darum nicht böse sein.

 

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