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Test: Corel VideoStudio Ultimate 2022 - mehr Effekte, automatische Untertitel - Funktionen

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FUNKTIONEN
Neu im Programm sind die sogenannten „Gesichts-Effekte“. Diese findet man nach Doppelklick auf einen Clip direkt als eigenen Reiter in den Effektoptionen und kann damit dann die Proportionen eines Gesichts im Video verändern. Hierfür stellt Corel Parameter für die Augengröße und die Gesichtsbreite bereit. Zwar ist die Funktion von Corel auch für den ernsthafteren Einsatz gedacht, doch man nutzt sie doch meistens als Spaßeffekt, um damit ulkige Augeneffekte und dergleichen zu erzeugen – einige Lacher garantiert. Insgesamt funktioniert das gut und sieht auch recht gut aus, ist aber wohl nicht für jedermann zu gebrauchen. Interessanter sind da schon die anderen Einstellparameter der Gesichts-Effekte, etwa für den Hautton, die Hautglätte oder auch die Helligkeit.

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Mit dem ebenfalls neuen GIF-Creator erstellt man kurze, sich wiederholende Videoclips für das Teilen auf Social-Media-Portalen.

Hier kann man also wie in der Fotobearbeitung nachträglich einige Korrekturen treffen und somit das Hautbild eines gefilmten Charakters optimieren. Verändert man den Parameter für den Hautton, dunkelt oder hellt die Software diesen auf. Das gelingt aber nicht ganz unabhängig vom Rest des Bildes, welcher sich dann entsprechend auch in der Helligkeit verändert. Passend dazu kann die Software anhand einer Gesichtserkennung das eigene Video-Material analysieren und dann nur Szenen mit entsprechenden Inhalten anzeigen und diese in die Zeitleiste transportieren. Das spart dann gerade bei großen Videobibliotheken Zeit beim Durchforsten. Wenn Sie bis hierhin gelesen haben, dürfte Ihnen aufgefallen sein: Corel konzentriert sich in der neuen Version des VideoStudio vermehrt auf Funktionen für die Social-Media- Produktion. Das wird nicht nur durch die neuen Gesichtseffekte, sondern auch anhand der ebenfalls neuen „AR-Aufkleber“ mehr als deutlich. Diese animierten Grafiken lassen sich im Video an eine Person oder ein Objekt „ankleben“. Das sind dann etwa Hasenohren oder Hundemasken. Sie sind animiert und folgen der Bewegung des Charakters automatisch, was erstaunlich gut funktioniert. Wie aber schon bei den Gesichts-Effekten ist die Zielgruppe hier klar abgesteckt, weshalb die zumeist kitschigen Grafikanimationen nicht für jeden unbedingt zu gebrauchen sind.

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Der Untertitel-Editor analysiert ein Video mit Kommentarspur, auf Wunsch in verschiedenen Sprachen. Die erkannten Worte und Sätze lassen sich anschließend schrittweise bearbeiten.

Mit dem „GIF-Creator“ (in der deutschen Version mit „GIF-Urheber übrigens etwas schlecht übersetzt), erstellt man nun auch kurze, sich automatisch wiederholende GIF-Clips, die dann ebenfalls vorrangig für das Einstellen auf sozialen Portalen interessant sind. Auch neue Übergänge mit Bewegungsunschärfe oder solche, die wirken als wenn Szenen miteinander verschmölzen, stehen jetzt bereit. Anhand nichtlinearem Keyframing passt man nun auch die Abspielgeschwindigkeit der eigenen Videos direkt aus der Medienbibliothek an. Hier stehen neue Vorlagen für verschiedene Abspielgeschwindigkeiten, wie 0,5-fach, zweifach, 10-fach oder auch in Dynamiken mit Bezeichnungen wie „Geschoss, Welle, Spitze“ und mehr bereit. Diese „Presets“ zieht man dann einfach auf den gewünschten Clip und bekommt so sehr schnell und ohne manuelle Anpassungen die gewünschte Abspielgeschwindigkeit. Ein besonders praktisches Werkzeug der neuen Programmversion ist der Unertitel- Editor. Er wird durch KI unterstützt und kann aus einem Kommentar im Video automatisch Untertitel erzeugen. Das funktioniert in verschiedenen Sprachen, wobei man sich das deutsche Sprachpaket noch kostenfrei herunterladen muss. Insgesamt kann das Programm hier dann auch überzeugen: Man wählt den gewünschten Clip aus der Timeline und aktiviert die Sprache-zu-Text-Funktion aus der Werkzeugleiste.

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Wichtig: In den Leistungs-Einstellungen der Software sollte man die Hardware-Beschleunigung mit passender GPU aktiviert haben. Hier kann man dann auch die Proxy-Erstellung festlegen.

Das Programm analysiert den Clip und lässt anschließend einen Untertitel-Editor öffnen oder überträgt die Wortschnipsel auf Wunsch auch direkt in die Zeitleiste. Das Bearbeiten im Untertitel- Editor ist aber quasi obligatorisch, da die Ergebnisse nie zu 100 Prozent stimmig sind. Zudem wird bei der deutschen Texterzeugung nicht auf Groß- und Kleinschreibung Rücksicht genommen. Auch hier muss man noch selbst ran. Gerade wenn dann starker Dialekt oder schnell gesprochen wird, kommt das Tool ins Schwitzen und die Ergebnisse fallen nicht mehr sonderlich genau, vielmehr beliebig aus. Das passiert dann auch gerne mal bei zu schlechter Tonqualität der Kommentarspur. Man kann den Analysevorgang im Untertitel- Editor auch nochmals anstoßen, mit höherer Genauigkeit und unter Festlegung der vorliegenden Tonqualität. Manchmal hilft schon das. In den meisten Fällen kommt man aber nicht drumherum, im Untertitel-Editor händisch nachzuarbeiten, was dort dann aber auch sehr gut gelingt. Ferner darf man auch das Schriftbild und die Größe der Untertitel verändern sowie die Farbe neu bestimmen. Dazu lässt sich eine Textdatei mit den Untertiteln exportieren sowie importieren.