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Praxistest Blackmagic Ursa Mini Pro 12K: Was nützt die hohe Auflösung?

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Eine höhere Auflösung als alle anderen Kameras verspricht Blackmagic Design mit ihrem Topmodell, der Ursa Mini Pro 12K. Die Kamera hat bei ihrem Erscheinen für einigen Aufruhr in der Szene gesorgt. Jetzt hat Blackmagic Design den Preis der 12K fast halbiert. Wird die Kamera so für Videographen interessant? Wir haben den Pixelgiganten im Test.

Im Test:
Blackmagic Ursa Mini Pro 12k, 6035 Euro
Blackmagic Ursa VLock Battery Plate, 99 Euro
Blackmagic Ursa Handgrip, 205 Euro
Blachmagic Ursa Mini Shoulder Kit, 425 Euro

Mehr Megapixel sind immer besser? Bei Fotokameras haben wir uns genau an diese Gleichung gewöhnt und gelernt, dass die Regel fast immer stimmt – es aber eben keine Regel ohne Ausnahme gibt. Wenn Kameras Lichtstark sein sollen, dann müssen die Pixel größer sein und damit sinkt die Auflösung. Zudem sind Fotokameras mit geringerer Auflösung meist die besseren Filmkameras. Was also soll eine klar für Filmschaffende konzipierte Filmkamera mit sagenhaften 79 Megapixeln für vergleichsweise kleines Geld? Blackmagic Design hat gerade den Preis für sein Top-Modell auf 6035 Euro gesenkt, so dass die Kamera exakt gleich viel kostet wie die Ursa Mini Pro 4.6 G2. Die Vorteile liegen auf der Hand: Die Freiheiten, selbst bei vergrößerten Bildausschnitten am Ende ein durchgehend scharfes Endprodukt zu erhalten, sprechen für sich. Doch klar ist auch: Da muss auch die Nachbearbeitung klappen. Wir haben deshalb die Kamera wieder mit auf unsere Dreharbeiten genommen und somit nicht nur theoretisch getestet, sondern den klaren Praxisbezug bis zum fertigen Film gesucht.

Wir hatten die Blackmagic Ursa Mini 12K im großen Praxitest und geprüft, was der "12K-Bolide" auf dem Kasten hat. Bringt die 12K-Auflösung wirklich Vorteile? Schauen Sie in unser Video, wir verraten es Ihnen. Den besonder ausführlichen Testbericht liest man in der aktuellen VIDEOAKTIV 6/2021.

Schwerer Profi
Das erste woran man sich gewöhnen muss ist allerdings das massive und robustes Metallgehäuse das drehbereit – also nur mit Akku, Sucher und Objektiv – schon fast fünf Kilogramm wiegt. Ist das Shoulder Kit montiert muss zudem eine V-Mount-Stativplatte eingesetzt werden, ganz wie bei einer Schulterkamera. Und wie bei diesen im Nachrichtenbereich noch immer sehr geschätzten Videokameras ist auch bei der Ursa eine gute Rücken- und Schultermuskulatur Voraussetzung für gesundes und langes Arbeiten mit der Kamera. Auch auf dem Stativ verlangt das hohe Gewicht der Kamera einen entsprechen großen Videokopf mit Gewichtsausgleich. Äußerlich ist die Blackmagic Ursa Mini Pro 12K nur durch den großen 12K-Schriftzug auf der Bildschirmabdeckung und über dem Objektivanschluss von ihren Schwestern mit etwas geringer auflösenden Sensoren zu unterscheiden. Blackmagic vertraut auf das bewährte Bedienkonzept aus großem Touchscreen und Broadcast-Schalterlayout. Dieses findet in Gänze Platz auf der Anwenderseite des dreieinhalb Kilo schweren, robusten Metallgehäuses und unterscheidet sich nur in der Anordnung der Regler von anderen Kameras.

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Voll aufgeriggt macht die Blackmagic Uras Mini 12K optisch schon was her. Allerdings hat das ganze Setup ordentlich Gewicht und braucht ein starkes Stativ.

Nur das Einstellrad für den dreistufigen ND-Filter ist auf die Kameravorderseite gewandert. Wird der Monitor ausgeklappt, sind viele Schalter deutlich umständlicher zu erreichen. Genug Informationen liefert auch das Außendisplay, auf dem nicht nur Timecode und Audiopegel angezeigt werden, sondern auch noch Informationen zu Bildrate, Blende, Weißwert, ISO und Shutter zu finden sind. Überrascht hat uns, dass auf dem Außendisplay die Verschlusszeit in Grad angegeben wird, selbst wenn die Anzeige auf Zeit geändert wurde. Um den Außenbildschirm platziert sind Tasten zur Timecode-Kontrolle und kleine, etwas schwergängige Räder für die beiden Tonkanäle.

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Komplett aufgebaut und mit allem was man für ein Konzertdreh benötigt, wiegt die Kamera selbst für den Sachterl activ8-Kopf etwas zu viel und kann nichtmehr richtig in die Balance gebracht werden.