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Praxistest: Panasonic S5II - mit neuem Autofokus zurück an die Spitze? - Lichtstärke

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LICHTSTĂ„RKE
Die S5II verfügt im Vlog-Bildstil über zwei native ISO-Empfindlichkeiten, ISO 640 und ISO 4000. Theoretisch sollte das Bild bei beiden nativen ISO-Werten praktisch rauschfrei sein, diesen Anspruch erfüllt aber nur der untere Wert. Das Bildrauschen steigt jedoch bis 3200 nur sehr gering an, so dass hier alle Werte problemlos nutzbar sind. Erstaunt haben uns im Vergleich dann allerdings die Aufnahmen mit ISO 4000, denn wer erwartet, dass nun das Bildrauschen wieder mit ISO 640 vergleichbar ist, wird eher enttäuscht sein. Bei genauerer Betrachtung erkennt man, dass das Bildrauschen zwar leicht zurückgeht, aber durch die wieder leicht gestiegene Detailtreue etwas mehr auffällt. Wir reden hier von Jammern auf sehr hohem Niveau, doch gleichzeitig zeigt dies für uns, warum Panasonic bisher auf die automatische Umschaltung zwischen den nativen Empfindlichkeiten gesetzt hat. Die manuelle Umschaltung bietet keine Vorteile. Das Rauschverhalten steigt mit zunehmender Empfindlichkeit eben leicht an.

Panasonic S5II ISO3200 4000

ISO 3200 wird noch mit der niedrigeren nativen Empfindlichtsstufe mit Verstärkung aufgenommen – ISO 4000 ist dagegen eine native Empfindlichkeit. Dennoch ist der Unterschied sehr gering.

Entsprechend nimmt das Rauschen bei ISO 6400 weiter zu, wobei wir diese Empfindlichkeit zwar durchaus noch für machbar halten, doch man muss sich darauf einstellen, dass kritische Geister nun schon das Bildrauschen wahrnehmen. Selbst ISO 12.800 könnte man noch verarbeiten – wenn es eben gar nicht anders geht. Bei Nachtaufnahmen bekommt man so mit Minimalbeleuchtung noch ein gutes, aber definitiv nicht kinotaugliches Bild hin. Wer jedoch etwas unauffällig dokumentieren möchte und mit einem durchaus deutlich wahrnehmbaren Bildrauschen leben kann, bekommt so den Puffer um überhaupt arbeiten zu können. In vielen der täglichen Reality-Dokus sieht man heute schon deutlich schlechteres Bildmaterial.

Panasonic S5II ISO6400 12800

Bei ISO 6400 ist das Bildrauschen zwar schon deutlich höher und die Detailschärfe nimmt ab, doch die Aufnahmen sind verwendbar. Bei ISO 12.800 muss man schon sehr genau abwägen und kann die Aufnahmen eigentlich nur noch bei dokumentarischen Aufnahmen einsetzen.

Wir wiederholen es mittlerweile fast "gebetsmühlenartig", aber mit ISO 640 als unterer ISO-Grenze ist das Bild am Tag einfach zu hell, sodass für eine schöne Unschärfe kein Weg an ND-Filtern vorbeiführt. Uns ist bisher noch keine filmende Fotokamera mit eingebauten ND-Filtern untergekommen und die S5II macht dabei keine Ausnahme. So bleibt nur der Griff zu aufschraubbaren Filtern oder einer Mattebox. Oder man filmt im Standard-Bildprofil, dort liegt die native ISO-Empfindlichkeit bei ISO 100. Das bedeutet aber auch eine wesentlich eingeschränkte Bilddynamik. Aus diesem Grund filmen wir bei Drehs grundsätzlich mit Log-Bildprofilen und nehmen dafür die Schraub- und Schiebe-Arbeit in Kauf.

Panasonic S5II Steg

Ohne ND-Filter läuft am Tag bei Drehs mit V-Log nichts. Ist, wie hier beim Sigma 60-600mm, kein ND-Filter vorhanden, ist die einzige Möglichkeit, ins Standard-Bildprofil mit ISO 100 zuwechseln und die geringere Dynamik in Kauf zu nehmen.