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Adobe Premiere Pro, After Effects: neue Funktionen, mehr Leistung, Sprachumstellung

Dass Adobe seine Creative Suite nur noch im Abo anbietet, ist hinlänglich bekannt. Dass man das mit dem Versprechen regelmäßiger zeitnaher Updates eingeführt hat, ist weitgehend vergessen. Doch inzwischen scheint Adobe das Versprechen ernster zu nehmen.

Seit Sommer hat Adobe nun bereits das vierte Update für die aktuelle Version von Premiere Pro nachgeschoben, bei dem dann auch neue Funktionen hinzugekommen sind. Auch Leistungsverbesserungen verspricht man beim jüngsten Update für die H.264/HEVC-Codierung mit Intel TigerLake-Prozessoren. Letzteres zeigt, dass die Entwickler dichter an der Prozessoren-Entwicklung dran zu bleiben versuchen.
Als Funktionsupdate gibt es nun die Timecode-Unterstützung für nicht standardmäßige Frame-Raten. So werden Frame-Raten-Timecodes wie zum Beispiel mit 120fps, 240fps oder VRF-Clips unterstützt und korrekt angezeigt. Zudem wurde der Standard-Arbeitsfarbraum sowie die Gammakurve für alle RED-Dateien geändert.

Premiere Pro Effects Control panel After

Aus dem Masterclip wird Source - oder zu gut Deutsch: Quelle. Zudem kann die Timeline nun auch den Timecode von Zeitlupe-Aufnahmen korrekt darstellen.

Bei After Effects ist eine neue Beleuchtungskorrektur im Content-Aware Fill hinzugekommen. Damit soll beim inhaltsbasierten Auffüllen die Handhabung von Beleuchtungsverschiebungen im Filmmaterial verbessert sein. Objekte können nun sauber aus Filmmaterial mit starken Beleuchtungswechseln entfernt werden. Auch beim Animationswerkzeug ist nun der Standard-Arbeitsfarbraum sowie die Gammakurve für alle RED-Dateien geändert.

Red Dateien Farbraum

Für die Videodateien von RED hat man nun komplett den Farbraum gewechselt.

In der Arbeit ist zudem eine Sprachumstellung: Adobe möchte zu einer gleichberechtigten Sprache kommen, die die Vielfalt und Inklusion seiner Nutzer besser widerspiegelt. Entsprechend ersetzt Adobe nicht-inklusive Sprache und Referenzbilder in Premiere Pro, After Effects und Audition. So spricht man nun von Benutzer:innen. Ganz prinzipiell begrüßen und unterstützen wir diesen Ansatz, wobei wir hier einen anderen Weg einschlagen und lieber ausgewogen mal Benutzer und mal Benutzerin verwenden. Adobe eliminiert zudem Begriffe, die tatsächlich ihren Ursprung in der Sklaverei haben: So wird zum Beispiel aus den Begriffen Masterclip und Masterstile künftig einfach Quellclip und Stile, was weniger diskriminierend und mindestens genauso verständlich ist. Erste Änderungen wurden im Oktober 2020 bereits in After Effects implementiert und sind nun auch in den öffentlichen Beta-Versionen von Premiere Pro und Audition erhältlich. Im Laufe des Jahres 2021 werden diese auch in den Release-Versionen verfügbar sein.

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