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Foto-Film-Praxis: Bild und Farbkorrektur

Den Film perfektionieren und mit der Bildkorrektur beziehungsweise verschiedenen Filtern für eine durchgängige Stimmung sorgen - wie man das macht erklärt Teil 8 unserer Workshop-Serie.
 

Da die Bildkorrektur sehr rechenintensiv ist, sollten Sie diese wirklich erst an das Ende der Filmbearbeitung stellen. Über die Bildkorrektur kann man Bildmaterial von unterschiedlichen Handlungssträngen oder unterschiedlichen Kameras zusammenschneiden. Der Haken ist, letztendlich wie bei der Fotografie, dass der Weißabgleich zweier Kameras niemals identisch ausfällt und so Weiß unterschiedlich definiert und angezeigt wird.

Zudem wirkt morgens das Sonnenlicht weitaus „kühler" als abends. Der Mensch nimmt das nur unbewusst als Stimmung wahr, denn das menschliche Gehirn definiert Weiß, egal welche Lichtstimmung herrscht, immer als Weiß. Der Kamera aber muss man erst beibringen, wie die Farben eigentlich zu definieren sind.

Die Bildkorrektur packen viele Schnittprogramme in das Kontextmenü der rechten Maustaste. Beim Cyberlink Power Director finden Sie unter der Bibliothek eine Schaltfläche „Korrigieren/Verbessern". Hier bietet es sich an, als erstes die "Beleuchtung" zu überprüfen, wobei die Automatik schon gut funktioniert und dunkle Stellen aufhellt, ohne als Nebenwirkung Überbelichtungen zu produzieren.

Mit der Videoverbesserung reduziert man das Bildrauschen und sorgt für bessere Schärfe. Schließlich folgt im dritten Schritt der Weißabgleich, wobei man mit der Pipette im Videobild eine weiße Fläche aufnimmt, damit das Programm „lernt", dass an dieser Stelle reines Weiß sein soll und das restliche Bild daraufhin anpasst.

Bildkorrektur
Bildkorrektur fordert lange Rechenzeiten und be- einträchtigt die Echtzeit-Vorschau. Deshalb legt man diesen Arbeitsschritt kurz vor die Berechnung. Hier kann man noch einmal sehr viel Zeit investieren, was sich vor allem dann lohnt, wenn man den Film nicht über den Rechner, sondern auf einer großen Leinwand präsentiert. (Passend zum Thema:Handlungsschnitt, Szenenumschnitt, Zwischenschnitt und Farbgebung)
Weißabgleich
Der Weißabgleich benötigt zwar Rechenzeit, doch die meisten Programme bieten inzwischen einen Automatismus, so dass man nur noch eine weiße Fläche mit der Pipette aufnehmen muss, und das Programm korrigiert die Farbtemperatur. (Passend zum Thema:Workshop - Standardeffekte für die Filmbearbeitung)
Berechnung
Die Berechnung des fertigen Projekts sollte einmal in der gleichen Qualität erfolgen wie das Quellmaterial. Damit hat man eine Masterdatei, mit der dann, sollte das Projekt beschädigt sein, auch andere Auflösungen berechnet werden können. (Passend zum Thema:Motion Tracking - Objektverfolgung für Einsteiger)

Diese Automatik funktioniert bei den meisten Schnittprogrammen zuverlässig und sorgt für ausgeglichenere Ergebnisse als die manuelle Justage – zumindest dann, wenn man nicht mit farbkalibrierten Monitoren arbeitet. Zwangsläufig gibt es auch beim einheitlichen Anpassen von Videos Ausnahmen, denn eventuell gehören einzelne Szenen mit anderer Stimmung zum Stil eines Films, so dass durch diese Veränderung in der Bildstimmung Handlungsstränge unterschieden werden können.

Typisches Beispiel dafür sind die oft komplett entsättigten Schwarzweiß-Einstellungen von Rückblenden. Doch das ist dann keine Bildkorrektur, sondern eine bewusste Verfälschung als Filter.

Dies war der achte Teil unseres Weihnachts-Spezials zum Thema "Filmen mit Digitalkameras". Morgen präsentieren wir das letzte Kapitel zu dieser Serie - aber vielleicht haben Sie ja noch gar nicht alle Teile durchgearbeitet:

 


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