Die Kontrolle des Videos auf dem Vorschaumonitor ist entscheidend: Professionelle Aufnahmen sind nur möglich, wenn man sich auf Farb- und SchĂ€rfedarstellung verlassen kann. Wir haben den Marshall V-LCD 71 MD-O auf seine VorschauqualitĂ€ten geprĂŒft.
Der Field-Monitor ist am Set eines der wichtigsten Werkzeuge: Er zeigt dem Kameramann, ob das Bild scharf ist, die Farben akkurat und Helligkeit wie Kontrast stimmen. Marshalls V-LCD 71 MD-O hat ein sieben Zoll groĂes Display, zeigt native 1920 mal 1080 Pixel und damit das Full-HD-Bild eins zu eins. Das ist bemerkenswert, weil vergleichbare Monitore mit der kleinen Bildschirmdiagonale meist nur eine geringere Auflösung bieten.
Das GehĂ€use des Fieldmonitors besteht aus robustem Kunststoff. An allen vier Seiten integriert Marshall 1/4-Zoll-Gewinde, damit sich der Monitor auf ein Stativ, Rig oder die Kamera montieren lĂ€sst. Das Display ist mit einer gehĂ€rteten Kunststoff- Scheibe ĂŒberzogen, die Kratzern standhĂ€lt, FingerabdrĂŒcke aber magisch anzieht und zudem stark spiegelt.
Bei hellem Tageslicht wĂ€re ein Sonnenschutz von Vorteil, auf den verzichtet Marshall aber. Vier gröĂere Drehregler sind fĂŒr das Einstellen von Helligkeit, Kontrast, Farbe und einer benutzerdefinierten Funktion (standardmĂ€Ăig die LautstĂ€rke) da. Marshall hat die Knöpfchen mit Rasterpunkten versehen, so kann man beim Drehen genau die IntensitĂ€t der Einstellung bestimmen. Links daneben befinden sich der kleine MenĂŒ- und Select-Knopf sowie vier Funktions- Tasten. Sinnvolles Detail: Ist eine Funktions-Taste aktiv, leuchtet sie grĂŒn.
Ăber die Drehknöpfe regelt man Helligkeit, Farbe und Kontrast. AuĂerdem lĂ€sst sich hier ein Knopf mit einer selbst gewĂ€hlten Funktion frei belegen. Der Kopfhörer- Ausgang rechts dient der Ton-Kontrolle.
Testergebnisse
Hersteller
Marshall
Produkt
V-LCD 71 MD-O
Preis
1899 Euro
Internet
www.lcdracks.com
Auflösung
1920 x 1080 Pixel
Ausstattung
AnschlĂŒsse
1 x HDMI-Ein/Ausgang 1 x SDI-Ein/Ausgang
Display
glÀnzend
Lieferumfang
Benutzerhandbuch, Fernbedienung, Adapter-Kabel
Plus
+ hohe Auflösung
+ scharfes Bild
+ viele Funktionen
Minus
â Display spiegelt
â wird sehr warm
Fazit
Der Marshall bietet alles, was ein professioneller Vorschau-Monitor braucht. Die verschiedenen Peaking- Farben sind sinnvoll, und das native Full-HD-Bild bringt Vorteile. Das MenĂŒ bedarf aber profitypisch der Eingewöhnung â und das spiegelnde Display ist gerade bei hellem Umgebungslicht schwierig zu nutzen.
Urteil
gut
Preis/Leistung
befriedigend
Die Druckpunkte sind deutlich spĂŒrbar. Das Monitor-MenĂŒ ist ausreichend groĂ, die MenĂŒpunkte gut erkennbar und mit weiĂer Schrift auf schwarzem Grund auch gut zu lesen â doch muss man sich mĂŒhsam durch die einzelnen Kategorien navigieren, und es dauert einige Zeit, bis man mit den vielen Funktionen zurechtkommt. Die Anschlussleiste bietet einen HDMI-Ein- und Ausgang.
Ăber Letzteren kann man das Signal der Kamera also durchschleifen und direkt an einen Fernseher senden. AuĂerdem lĂ€sst sich der Field-Monitor optional mit einem Anschluss-Modul fĂŒr einen SDI-Ein- und Ausgang aufrĂŒsten. Das ĂŒber HDMI eingehende Videosignal lĂ€sst sich dann via SDI abgreifen und per Recorder aufzeichnen.
Dank der nativen Full-HD-Auflösung ist das Bild sehr scharf und das Panel zudem kontraststark, wodurch sich das eingehende Videosignal sehr gut ĂŒberprĂŒfen lĂ€sst. Dabei stellt der Marshall alle Kontrollfunktionen bereit, die professionelle Filmer brauchen. Mittels verschiedener Peaking- Farben (Rot, Gelb, Pink, GrĂŒn und Blau), die sich auch ĂŒber ein farbiges Videobild einblenden lassen, kann man die SchĂ€rfe bestimmen. Dabei dreht man den Fokus am Objektiv so weit, bis die farbigen Linien des Peaking sich mit den Kanten des Motivs decken.
Dann ist das Bild am schĂ€rfsten. Daneben erlaubt der Marshall das Einstellen von Farbtemperatur, Gamma und Farbraum. NatĂŒrlich kann man das BildseitenverhĂ€ltnis fĂŒr 4:3 oder 16:9 festlegen und hat auch DSLR-Presets wie âCN 3:2" zur Auswahl. Wird, wie in unserem Fall, ein Full-HD-Bild (der Sony Alpha 77) mit schwarzen Balken ĂŒber die HDMI-Schnittstelle eingespielt, kann man die mittels Skalierung ausblenden. Dadurch nutzt der Monitor die gesamte BildflĂ€che.
Mit âPixel to Pixel" lĂ€sst sich aber auch ein 1:1-Bildausschnitt einstellen, sodass keine Skalierung stattfindet â das ist sinnvoll, wenn das eingehende Videosignal niedriger oder gröĂer auflöst, als die nativen 1920 mal 1080 Pixel des Monitor- Panels sind. Ein Zebra-Muster hilft bei der Belichtungskontrolle. UnterstĂŒtzend gibt's eine Waveform- Darstellung, die der Marshall als Overlay in einer der vier Bildecken anzeigt.