Schließlich erfolgt wieder im Schnittprogramm der finale Export auf HD. Diese RAW-Funktion ist noch in der Beta- Phase und lief nicht stabil: Mehrmals brach eine Videoaufnahme ab, wenigstens kam es nicht zum Totalabsturz. Schön wäre es, wenn Magic Lantern auch die Bildrate erhöhen könnte, wie öfters zu hören, doch das geht leider nicht.
Bedienung
Hauptsächlich verbessert das Programm die Belichtungskontrolle und vereinfacht die Bedienung. Nach dem Einschalten der modifizierten Kamera ist zunächst nichts zu spüren. Erst ein Druck auf die Mülleimertaste zeigt ein übersichtliches Menü mit elf Kapiteln. Mit dem Menücontroller und dem Scrollrad werden diese wie gewohnt aufgerufen. Seitenlange englische Unterpunkte wählt der Fotograf mit der Taste „Q" aus. Die erste Menüseite bearbeitet Audio: Ein Stereo-Pegelmeter zeigt nun auch bei der Aufnahme die Lautstärke. Andere Canon- SLR oder ältere Modelle können das noch nicht. Es gibt zwar die Möglichkeit, zu pegeln – aber nicht beim Recording.
Auch die normalen Aufnahmefunktionen wie Weißabgleich, ISO, Shutter und Blende definiert das Programm neu. Das hat Sinn, denn so braucht man nicht von der Magic-Lantern-Ansicht in die gewöhnliche zu wechseln, was dennoch einfach über die Info-Taste (5DMIII) möglich ist. Dazu kommt jedoch eine Dual-ISO-Funktion für die RAW-Aufzeichnung. die jedem Bild einer Szene zwei ISO-Werte zuordnet, um eine hohe Dynamik zu erzeugen. Dadurch entstehen mehr Informationen zwischen dem hellsten und dem dunkelstem Punkt im Bild. So brennt etwa bei einer Außenaufnahme der Himmel nicht aus, wenn eine Person im Schatten belichtet wird.
Verwandt ist die Funktion mit High Dynamic Range (HDR), die auch bei normaler Filmaufzeichnung (ohne RAW) funktioniert. HDR-Video zeichnet mit doppelter Framerate alternierend Bilder mit hoher und niedriger Empfindlichkeit auf. Beim Schnitt werden die Daten zu richtig belichteten Bildern kombiniert. HDR-Fotografie können Canon-Kameras schon lange. Die Funktion wird nur für Film erweitert. Die Empfindlichkeit der Aufnahme ist feiner dosierbar: Drittelschritte (etwa 100, 125, 160, 200, 250, 320 ISO) sind möglich. Leider gibt es keine Einstellung, um die Empfindlichkeit zu senken, was dem Dreh mit kleiner Schärfentiefe entgegenkäme. Der eine oder andere Graufilter wäre verzichtbar.
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