YouTube Instagram Vimeo RSS VIDEOAKTIV

Test: Canon EOS R8 - 4K-Vollformat fĂĽr Einsteiger - Videoformate

Beitragsseiten

VIDEOFORMATE
Die EOS R8 hat Canon in puncto Videoaufnahme ganz klar auf 4K getrimmt, auch wenn der Sensor eine höhere Auflösung liefert. Deshalb greift Canon auf das 6K-Oversampling zurück, wie man es schon von der R6 Mark II kennt. Auf die Option 6K in RAW über ein externes Signal abzugreifen, muss man bei der EOS R8 allerdings verzichten. Dafür kann man über HDMI aber ein reines 4K-60p-Signal abgreifen und dieses somit direkt an einen externen Recorder weiterreichen. Wobei der Micro-HDMI-Ausgang schon sehr deutlich darauf hinweist, dass man hier eher nicht mit professioneller Dauernutzung rechnet. Auch wenn die kleine Buchse das gleiche Signal liefert, ist sie mechanisch deutlich empfindlicher und somit nicht auf den rauen Dauereinsatz ausgelegt. Auf der anderen Seite: Die EOS R6 Mark II bietet auch nichts anderes.

Canon R8 Anschluesse

Mit Kopfhörer- und Mikrofonbuchse bietet die EOS R8 die wichtigen Audioanschlüsse. Der Micro-HDMI-Ausgang liefert keine RAW-Daten und ist für den professionellen Einsatz nicht stabil genug.

Die maximale Bildrate liegt bei 60p in der Sekunde für 4K ohne Cropping mit einem Farbsampling von 4:2:0 8 Bit oder 4:2:2 10 Bit. Dabei lässt sich auch Canon Log 3 als Farbprofil für die Aufnahme nutzen, wobei Canon uns tatsächlich mit dem Standard-Modus überzeugt hat. In diesem erzeugt Canon bereits ein sehr dynamisches Bild, das wohl für die meisten Einsteiger deutlich realistischer sein dürfte, auch wenn man natürlich mit dem Log-Profil deutlich mehr Freiheiten in der Nachbearbeitung hat. Canon bietet beim Filmen mit Log-Profil die Korrektur für die Vorschau auf der Kamera an, jedoch wirkt das Bild dann dennoch stark entsättigt, was gerade Einsteiger weiter irritieren dürfte, die sich mit dem Color-Grading prinzipiell schwer tun. Selbst wenn inzwischen die Videoschnittprogramme den Import von Profilen erleichtern oder gar eine Automatikfunktion bieten, die das Signal automatisch korrigieren, ist es ein zusätzlicher Aufwand, dessen Erfolg sich nur mit entsprechend hochwertiger Wiedergabetechnik nachvollziehen lässt.

Canon R8 Aufnahmeformate

Maximal UHD-Auflösung mit 3840 x 1080 Pixel kann die Kamera speichern.

In Full-HD kann die EOS R8 sogar 180 Bilder in der Sekunde „stemmen“, wobei man bei allen Auflösungen die Wahl zwischen dem weniger rechenintensiven H.264-Codec und dem effizienteren H.265-Codec mit weniger Speicherplatzbedarf hat. Gespeichert wird auf einen UHS-II SD Karten-Slot – und genau das ist ein Teil des Problems, denn dadurch gibt es keine Option schon beim Dreh durch paralleles Speichern für mehr Datensicherheit zu sorgen. Das Problem hat die EOS E6 Mark II allerdings ebenfalls, denn sie hat zwar zwei Slots, aber für unterschiedliche Kartenformate. Wie sinnvoll zwei Speicherkarten sind, hat die EOS R8 dann auch gleich bewiesen und gleich mehrfach wegen Schreibproblemen auf SD-Karten die Aufnahme beendet. Die Speicherkarten waren allesamt schnell genug und anschließende Tests haben keine Fehler ergeben. Die EOS R8 ist aus unserer Sicht deshalb tatsächlich selbst für semi-professionelle Einsätze nicht die erste Wahl.

Canon R8 Akku SD Slot

Der Akku könnte etwas mehr Leistung liefern, denn mit rund 48 Minuten maximaler Aufzeichnungszeit ist man auf Reisen nicht gut aufgestellt. Mit dem einen SDXC-Kartenslot können Filmamateure leben.

Die maximale Aufnahmedauer gibt Canon mit zwei Stunden an, doch die EOS R8 signalisiert in UHD-Auflösung nach 30 Minuten, dass es ihr zu warm wird und quittierte knapp fünf Minuten später den Dienst. Die Kamera ist dann nur gut handwarm und lässt sich sofort wieder einschalten. Wir haben dennoch 30 Minuten bis zur nächsten Aufzeichnung gewartet. Allerdings schaltete die Kamera nach einer Aufzeichnungslänge von rund 13 Minuten wieder ab, allerdings nicht wegen der Wärme, sondern weil der LP-E17-Akku mit seinen 7,5Wh leergezogen war. Mit einer Akkuladung kommt die EOS R8 entsprechend gerade mal auf 48 Minuten Aufnahmezeit – das ist nicht sonderlich rühmlich und wenig praxistauglich für eine leichte Reportage-Kamera.