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Hands-on: Sony FX30 - Das kann Sonys Einstieg in die Cine-Reihe - Formate und Praxis

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FORMATE
Zwei Kombislots für SD- oder CF-Express-Typ A-Karten hat Sony der FX30 spendiert. Für die meisten Formate sollten schnelle SD-Karten ausreichen, denn die Kamera nimmt selbst in 4K mit 50p noch mit 200 Mbit/s bei 4:2:2-Abtastung und 10-Bit-Quantisierung auf. Erst bei 100p übersteigt die Datenrate mit 280 Mbit/s die Schreibgeschwindigkeit aktueller SD-Karten, sodass an den deutlich teureren CF Express-Typ-A-Karten kein Weg vorbeiführt. 100p beziehungsweise 120p im NTSC-Betrieb ist auch die maximale Bildwiederholungsrate bei 4K-Auflösung, bei Full-HD sind im S-Q-Modus bis zu 200p respektive 240p möglich. Während bei 50p ein Oversampling des 6K-Sensors durchgeführt wird, liest die FX30 bei 100p nur eine geringere Sensorfläche aus.

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Alle aus der FX3 bekannten Schnittstellen sind auch bei der FX30 mit an Bord. Gut, dass Sony auf das „ausgewachsene“ HDMI setzt anstatt auf Mini- oder Micro-Varianten.

Das resultiert in einem Crop, der den ohnehin vorhandenen APS-C-Cropfaktor von circa 1,5 noch verstärkt und dem MFT-Spektrum rund um Panasonics GH6 und Co. ähnelt. Trotz dieser wenig speicherintensiven Formate bietet die FX30 in 4K die Option, Proxy-Dateien in Full-HD mit 4:2:0-Abtastung mit maximal 10 Bit aufzuzeichnen. Wohl ein Fingerzeig dahin, dass Sony mit der FX30 nicht nur Profis, sondern auch Prosumer mit weniger leistungsstarken Schnittsystemen im Visier hat.

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Auf den intelligenten Zubehörschuh kommt der XLR-Adapter, der mit zwei Schrauben fixiert wird. Das Tasten-Layout ist etwas gewöhnungsbedürftig.

PRAXIS
Im Gegensatz zur Vollformat-FX3 setzt Sony bei der FX30 auf einen APS-C-Sensor mit 20,1 Megapixeln. Das hat einen Vorteil: Der Sensor ist beweglich gelagert, was die Kamera geeigneter für den mobilen Einsatz macht. Die optische Stabilisierung beruhigt das Bild gut, wenn auch nicht ganz auf dem Niveau einer Panasonic GH6 oder zuletzt der Canon R7 (Testbericht hier). Mit der verwendeten Optik hängt die Kamera sehr ausgewogen am Griff. Etwas störend ist die Platzierung der Auslösetaste oben auf dem Gehäuse, die sich für unseren Geschmack etwas zu weit hinten befindet. Am Ende ist das aber Gewöhnungssache, genau wie das neue Videomenü. Wobei der Begriff etwas zu weit geht, denn Sony hat dem aus der A7SIII und FX3 bekannten Menü zwei Hauptmenüs angefügt, die den Direktzugriff auf alle Filmparameter erlauben. Die kachelartige Anordnung ist nur am Anfang unübersichtlich, dann funktionieren schnelle Änderungen ohne große Menünavigation aber ohne Probleme. Im mobilen Einsatz unverzichtbar, ist ein guter Autofokus. Bei der FX30 muss man sich da keine Sorgen machen, denn der Autofokus funktioniert sanft und ohne Probleme.

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Alle filmrelevanten Parameter hat Sony in zwei Filmmenüs angeordnet. Das erlaubt schnelle Änderungen und erspart umständliches Suchen.

Mit einer Ausnahme: Die Vogelerkennung klappte in unserem Test (noch) nicht. Watschelnde Enten und Hühner wurden im AF-Modus nicht erkannt und dementsprechend auch nicht in den Fokus gerückt. Auch bei anderen Tieren ist der Autofokus nicht auf Zack. Den Nachbarshund hat die Kamera nicht erkannt, Pferde nur nach einiger Verzögerung. Bei Menschen hingegen ist der Autofokus von Sony-Kameras schon länger über jeden Zweifel erhaben und erlaubt präzises Scharfstellen und Verfolgen bei geringer Schärfentiefe. Via Touchscreen kann man den Fokus dabei auf das Wunschobjekt legen, was selbst bei Dunkelheit noch schnell und ohne Pumpen funktioniert. Falls einem die AF-Geschwindigkeit zu schnell ist, kann man das Autofokus-Tempo im Menü den eigenen Vorlieben anpassen. Mit ISO 800 und ISO 2500 verfügt die FX30 über zwei native ISO-Empfindlichkeiten, die bei Tageslicht einen Einsatz von ND-Filtern unabdingbar machen. Oder man verwendet den Cine-EI-Modus, bei dem die Helligkeit nicht mehr über die ISO, sondern den Exposure Index (EI) geregelt wird. Als Basis dienen die nativen ISO-Werte, wobei im Cine-EI-Modus der Filmer, im Cine-EI-Quick-Modus die Kamera selbst über den Basiswert entscheidet.

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Beeindruckend ist die Lichtstärke der FX30 mit nativen ISO-Empfindlichkeiten von 800 und 2500. Selbst bei ISO 12800 würden wir die Aufnahmen noch im Ausnahmefall nutzen. Andererseits braucht man bei Sonnenschein zwangsläufig einen ND-Filter.