VIDEOAKTIV-Magazin Editorial: März 2023 - Medienwelt im Wandel
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EDITORIAL:
VIDEOAKTIV-Magazin Editorial: März 2023
Die Medienbranche ist mal wieder in einem rasanten Umbruch: Social Media boomt ungebremst, weil mit TikTok ein „Big Player“ dazugekommen ist, der offensichtlich dabei ist den inzwischen schon „alten Hasen“ Facebook und YouTube den Rang abzulaufen. Der Ableger der chinesischen Douyin-Plattform punktet besonders bei der junge Generation und das obwohl der Gegenwind für die Konzernmutter Bytedance gewaltig ist: Gleich mehrere Behörden und Regierungen in Europa und den USA haben entschieden, dass die TikTok-App nicht auf "Dienst-Smartphones" installiert werden darf. Man fürchtet die Datensammelwut der App und die Profilspeicherung auf chinesischen Servern. Doch die jüngere Generation macht sich hier offensichtlich wenig Sorgen und konsumiert fröhlich, sodass die Branche davon ausgeht, dass TikTok bereits 2027 den Löwenanteil in der Videowerbung unter den Social-Media-Plattformen einsacken kann.
Wie viele Werbeeinnahmen TikTok generiert, ist zwar interessant, aber muss uns das berühren? Meiner Meinung nach kann das Kreative sowohl in der Werbebranche als auch bei Sendern eigentlich nicht kalt lassen, denn sie müssen sich daran messen lassen, ob sie zukunftssicher unterwegs sind. Selbst Sender spekulieren bereits über mehr Inhalte im Hochformat. Entsprechend wird neben 16:9 eben 9:16 deutlich dominanter. Auch wir merken bereits, dass mehr Kunden explizit für Instagram und TikTok produzieren lassen. Das wiederum hat Auswirkungen auf die nötige Kameraauflösung, denn wer Filme (auch) im Hochformat in Full-HD-Auflösung ausgeben will, braucht mindestens 4K-Auflösung – und hat dann vergleichsweise wenig Spielraum, um im Hochformat noch den Bildausschnitt zu optimieren. Mehr Auflösung ist deshalb bei uns schon längst willkommen.
Warum, werden sich diejenigen Fragen, die derzeit bereits intensiv mit dem Smartphone Instagram und TikTok befeuern. Klappt doch prima, denn die junge Generation nimmt bereits mehr Hoch- als Querformat auf. Die Smartphones haben bei gutem Licht schon länger eine gute Bildqualität – woran es hier mangelt ist allerdings der Ton. Ein Thema, das wir gerade mit der „Nicht-Funk-Strecke“ beleuchtet haben, die dann auch zeigt: ein Mikrofon am Smartphone erhöht eben auch den Aufwand. Also doch die Kamera hochkant halten – eher lästig! Die Kamera mit einem Gimbal verwenden – sehr gute Idee! Aber auch deutlich mehr Aufwand, zumal nicht jedes Gimbal die Kamera automatisch ins Hochformat schwenken lässt (siehe Test zum DJI Ronin RS 3 Mini). Also bleibt es dabei: Doch lieber im Querformat arbeiten – aber wie sieht man nun den Bildausschnitt? Derzeit heißt der Trick: Die Übung macht den Meister. Aber tatsächlich bringt uns das an einen ganz anderen Punkt ...