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BMD Atem Mini Pro: Mini-Mischer mit Streaming-Encoder und Recorder

UPDATE: Lieferstatus Atem Mini und Atem Mini Pro - 03.04.2020 20:43 Uhr: Blackmagic Design hat in den äußerlich nahezu unveränderten Atem Mini einen Encoder integriert, so dass die Pro-Version des Mischers nun direkt auf Videoplattformen streamen kann, ohne einen Rechner zu benötigen.

Irgendwie hat Blackmagic Design wohl den richtigen Riecher gehabt und präsentiert einen Mischer, der genau in die Krisenzeit passt – wobei dieser sogar gleich lieferbar sein soll. Wie der kleine Bruder, für den es ein Firmware-Update gibt, kann er das Streaming organisieren – aber die Streamingtechnologie entspringt dem HyperDeck 7.1, für das es ebenfalls ein Update gibt.

Doch die Pro-Version des Atem-Mini kann deutlich mehr als die beiden genannten Modelle und hat auf der rechten Seite noch einige Tasten dazubekommen, die dem Bedienkomfort dienen. Damit kann man eine Sendung direkt „on Air“ schalten – immer vorausgesetzt man hat die Zugangsdaten für die entsprechende Videoplattform schon vorher über die Software korrekt gesetzt. Der Stream läuft dann direkt via Ethernet-Kabel ins Internet.

BMD Atem Mini Pro2

Auf der rechten Seite des Atem Mini Pro sind zwei Reihen Tasten dazu gekommen. Im Hintergrund sieht man die neue Multiviewer-Ansicht, die unten auch zeigt ob der Stream ins Internet steht und die Aufzeichnung auf Festplatte klappt.

Zudem hat der Atem Mini Pro nun eine Recorder-Funktion: Via USB-C lässt sich eine Festplatte oder ein USB-Stick anschließen, auf den dann, ebenfalls durch einen Tastendruck mit einer neuen Taste die Aufzeichnung startet. Dabei zeigt der Mischer an mit einem grünen Licht an, dass die Festplatte bereit ist und anschließend mit einem roten Licht, dass die Aufzeichnung gestartet hat. Besonderheit dabei ist, dass die Aufzeichnung auch dann noch korrekt beendet und somit lesbar ist, wenn die Verbindung zur Festplatte unterbrochen wird oder der Speicher ausgeht. Hintergrund dazu ist die Option, dass der kleine Mischer auch mit dem Blackmagic Multi-Dock mit vier Laufwerken zusammenarbeitet. So kann man während der Aufzeichnung zwischen den vier Festplatten wechseln und so bestimmen auf welche der Disks die Aufzeichnung laufen soll. Das kann bei langen Events helfen, denn man kann so den ersten Teil der Aufzeichnung bereits an einen Cutter weiterreichen, während Teil zwei dann auf der nächsten Festplatte weiter aufgezeichnet wird.

BMD Atem Mini Pro Rear

Von der Anschlussseite ist der Mischer noch absolut identisch mit dem kleineren und nur 345 Euro teuren Atem Mini.

Sehr schick dabei: Die Software am Rechner zeigt an wie lange der Speicherplatz noch reicht. Dazu gehört dann auch die neue Multicam-Übersicht, die nun besser zeigt, welche Quelle als nächstes gewählt ist und unten eben eine Kontrollübersicht liefert, ob das Streaming klappt und die Aufzeichnung läuft. Ebenfalls geschickt: Der Mischer dient als Timecode-Generator und kann somit angeschlossenen Blackmagic-Kameras versorgen. Zudem zeigen angeschlossene Kameras mit dem Tally-Light an, welche Kamera vorausgewählt ist und somit als nächsten auf Sendung geht und welche Kamera derzeit das Programm liefert.

BMD Atem Mini Pro Streaming

Das Steaming konfiguriert man über die Software des Mischers (Hintergrund), wobei hier nicht allzuviel einzustellen ist. Spezialisten haben deshalb die Möglichkeit das Streaming per XML-Datei zu beeinflussen.

Wie seht Blackmagic Design inzwischen in Systemen denkt erkennt man auch daran, dass der kleine Mischer auch mit den größeren Atem-Modellen zusammenarbeitet. Diese bieten die komfortablere Bedienung, haben allerdings kein internes Encoding. Entsprechend bedienen sich dann dabei beim kleinen Mischer. Dabei kommunizieren sie so miteinander, dass man auf beiden Mischern erkennt, welche Kamera gerade aktiv ist, welche vorausgewählt und welcher Effekt definiert ist. Der Atem Mini Pro wird 675 Euro kosten.

UPDATE: Lieferstatus Atem Mini und Atem Mini Pro

Der Distributor New Media AV hat uns gerade mitgeteilt, dass der Atem Mini Pro entgegen den Auskünften auf der Website von Blackmagic Design nicht ab sofort lieferbar ist. Er befindet sich ab sofort in der Produktion. Wann dann die Auslieferung erfolgt, ist noch nicht klar.

Im Rahmen der Unterhaltung haben wir auch zur Lieferbarkeit des kleineren Atem Mini nachgehakt, denn offensichtlich gibt es hier durch den erhöhten Bedarf bereits Engpässe. Pressesprecher Dirk Müller bestätigte uns, dass die Nachfrage "inzwischen bereits fast die Stückzahlen der gut verkauften Cinema Pocket 4K vor gut einem Jahr erreicht." Es gibt einen recht hohen Rückstand, doch wie Müller betont kommen wöchentlich Lieferungen von Blackmagic Design rein - darunter auch der Atem Mini (hier im Test), der dann direkt wieder das Haus verlässt. "Ins Regal wandert da derzeit keiner", wie Dirk Müller betont. Händler, die rechtzeitig bestellt haben, sind jetzt zwangsläufig etwas im Vorteil - neue Einzelbestellungen werden nachriangig bedient. Es lohnt sich also bei den Händlern direkt nachzufragen, wie deren Lieferfähigkeit aussieht.