Lernkurs: Der Shutter - was er tut, fĂŒr was man ihn braucht
LERNKURS:
Der Shutter - Lichteinfall auf den Sensor steuern
TECHNISCHE ERLĂUTERUNG
Um den Shutter in einer Videokamera zu verstehen, muss man sich erst einmal verstĂ€ndlich machen, wie dieser funktioniert. Der Shutter ist eine Vorrichtung in der Kamera, die die Lichtmenge kontrolliert, die auf den Bildsensor trifft. Es handelt sich dabei im Grunde um eine bewegliche Blende, die zwischen dem Objektiv und dem Bildsensor positioniert ist und die Belichtungszeit des Sensors steuert. Ein Shutter besteht aus zwei Blenden, die sich öffnen und schlieĂen, um das Licht auf den Sensor zu leiten, oder eben nicht. Die erste Blende, die sogenannte Vorblende oder auch âVerschlussvorhangâ genannt, öffnet sich, um das Licht in die Kamera zu lassen, wĂ€hrend die zweite Blende, die sogenannte âHinterblendeâ oder âVerschlusskappeâ, sich schlieĂt, um das Licht grob gesagt âabzuschneidenâ.
Der Shutter beeinflusst in der Kamera das auf den Sensor fallende Licht. Er ist also nicht nur fĂŒr die richtige Lichtausbeute, sondern auch die Bildgestaltung essenziell. Wie man ihn richtig einsetzt, erklĂ€rt Filmemacher und VIDEOAKTIV-Autor Lutz Dieckmann in diesem Videolernkurs.
DIE FUNKTIONEN DES SHUTTERS IN DER KAMERA
Die Hauptfunktion des Shutters in der Kamera besteht darin, die Belichtungszeit des Bildsensors zu steuern. Wenn das Licht auf den Sensor fĂ€llt, wandelt der Sensor das Licht in ein elektrisches Signal um, das dann letztlich als Bild gespeichert wird. Eine lĂ€ngere Belichtungszeit lĂ€sst mehr Licht auf den Sensor fallen und fĂŒhrt zu einem helleren Bild. Eine kĂŒrzere Belichtungszeit lĂ€sst weniger Licht auf den Sensor fallen und fĂŒhrt im Umkehrschluss logischerweise zu einem dunkleren Bild. Der Shutter hat aber auch Einfluss auf die SchĂ€rfe und den Kontrast eines Bildes. Wenn der Shutter schnell öffnet und schlieĂt, kann er ein scharfes Bild ohne Verwacklungen produzieren. Ein schneller Shutter kann auch den Kontrast des Bildes erhöhen, indem er die dunklen und hellen Bereiche klarer voneinander abgrenzt.
MECHANISCH UND ELEKTRONISCH
In der Regel trifft man bei Video- und Fotofilm-Kameras auf zwei Arten von Shuttern. Mechanische Shutter verwenden physische VerschlĂŒsse, um das Licht zu kontrollieren. Sie kommen in den meisten DSLR-Kameras und vielen spiegellosen Kameras zum Einsatz. Mechanische Shutter haben den Vorteil, dass sie ein breiteres Belichtungszeitintervall abdecken und daher auch bei sehr langsamen Verschlusszeiten prĂ€zise arbeiten. Elektronische Shutter verwenden hingegen einen Sensor, um das Licht zu blockieren. Sie finden in spiegellosen Kameras hĂ€ufiger Verwendung und haben den Vorteil, dass sie gerĂ€uschlos arbeiten und eine höhere, maximale Verschlusszeit erlauben.

Mit dem Shutter in der Kamera und damit der Belichtungszeit lÀsst sich auch die BewegungsunschÀrfe im Videobild beeinflussen.
ALLGEMEINE TIPPS
Ein besonders wichtiger Punkt in der Videobildgestaltung ist die Vermeidung von Ăberbelichtung: Wenn das Licht, das auf den Sensor fĂ€llt zu stark ist, kann es zu Ăberbelichtung kommen, was dann wiederum dazu fĂŒhrt, dass das Bild zu hell und ausgewaschen wahrgenommen wird. Mit der Shutter-Funktion kann der Filmer die Belichtungszeit verkĂŒrzen, um dadurch einer Ăberbelichtung entgegenzuwirken. Durch die Verwendung von verschiedenen Verschlusszeiten lassen sich ĂŒbrigens auch bestimmte, kreative Effekte erzielen. Durch die Verwendung einer lĂ€ngeren Belichtungszeit kann man etwa gezielt eine BewegungsunschĂ€rfe erzeugen. Der Shutter ist also ein unverzichtbarer Bestandteil der Kamera und spielt eine entscheidende Rolle bei der kreativen Bildgestaltung und damit einhergehend der Steuerung von Belichtungszeit, SchĂ€rfe und Kontrast. Er arbeitet aber auch mit der Blende, der Framerate und dem ISO- oder GAIN-Wert zusammen. Die Details erklĂ€ren wir im oben eingebundenen Video.
Autoren: Lutz Dieckmann, Philipp Mohaupt / Bilder: Philipp Mohaupt
Viele weitere spannende Themen, Tests und Ratgeber gibtÂŽs hier: