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Test: LG 49SJ8109 - Bildqualität, Ton und Formatwiedergabe

OLED-TVs stellen derzeit die Speerspitze bei UHD-HDR-TVs dar, wenn es um kompromisslose Bildqualität geht. LG bringt mit der SJ8109-Serie eine neue HDR-TV-Generation, die aber nicht auf OLED-Panels, sondern auf die Nano-Cell- Technologie zurückgreift, die auf LCD basiert. Damit gibt´s kräftige Farben und Kontraste sowie Dolby-Vision-Unterstützung. Im zweiten Teil unseres Tests beurteilen wir die Bildqualität sowie Ton und Formatwiedergabe des LG 49SJ8109.

Bildqualität, Ton und Formatwiedergabe

Der LG zeigt ein ausgewogenes, kontraststarkes und teilweise auch sehr farbenfrohes Bild, je nach Bildmodus. Von den voreingestellten Modi hat uns „Kino“ überwiegend am besten gefallen. Die anderen Modi sind auch ordentlich abgestimmt, liefern teils aber einen etwas zu kühlen Bildeindruck. Bis auf die drei „Experten-Modi“: Es gibt nämlich noch einen Technicolor-Experten-Modus sowie zwei Einstellungen mit ISF-Zertifizierung für „Hellen Raum“ und „Dunklen Raum“. Diese ähneln dem Bildeindruck des Kino-Modus aber schon sehr. Im separat einstellbar HDR-Modus passt man zudem die Intensität des HDR-Effekts an – funktioniert sogar, wenn gar keine HDR-Datei vorliegt. Wer selber Hand anlegen will, bekommt beim LG ein ausführliches TV-Menü mit weitgehenden Einstellungsoptionen für Helligkeit, Kontrast und Schärfe sowie Farbton, Farbtiefe und Farbtemperatur geboten. In den „erweiterten Einstellungen“ erlaubt der TV dann noch Einstellungen für Farbumfang, Gamma und dynamischem Kontrast, je nachdem, in welchem Bildmodus man sich befindet. Im HDR-Modus etwa ist die Option für dynamischen Kontrast logischerweise deaktiviert. Nichts zu beanstanden hatten die Tester bei der Blickwinkelstabilität.

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Hochauflösende Bilder mit einem hohen Dynamikumfang und somit mehr Farben verspricht LG durch eine relativ neue, aber auch preisgünstigere Displaytechnologie.

LG 49SJ8109 app menue web

Das App-Angebot von LG ist üppig: Neben YouTube gibt´s auch Videoon- Demand-Angebote von Amazon, Maxdome und Netflix. Dabei scrollt man einfach durch das unten platzierte Menü.

Der LG zeigt auch bei steilem Blick aufs Bild korrekte Farben, stabile Kontraste und verzerrt das Bild nicht in Unkenntlichkeit. Das IPS-Panel macht hier einen wirklich guten Job. Bei der Ausleuchtung muss man allerdings mit Nachteilen leben. Die Tester konnten teilweise deutliche Grauschleier wahrnehmen; vor allem dann, wenn sich ein leuchtendes Objekt über das Display bewegt, der restliche Hintergrund aber im Dunkeln liegt, erkennt man diesen deutlich. Das passiert sogar dann, wenn der digitale Mauszeiger für die Navigation auf dem Display erscheint. Schwarz ist dann eben nicht mehr gleich Schwarz. Einzelne Lichthöfe in Bildecken sind aber nicht auszumachen.

Der integrierte Mediaplayer erkennt vom USB-Stick oder der USB-Festplatte die wichtigsten Amateurformate und spielt auch MKV-, MTS- und M2TS-Dateien. Full-HD mit 50p zeigt er flüssig, ohne Bildfehler, und verarbeitet auch UHD mit 50p ordentlich. Daneben versteht er den neuen H.265-Codec ohne Probleme, erkennt aber nicht selbständig, ob die Datei in HDR vorliegt. Entsprechend mussten wir hier manuell in den HDR-Modus wechseln. Anders auf YouTube: Startet man dort einen 4K-HDR-Film, wird das vom LG-TV sofort erkannt und er schaltet von sich aus in den HDR-Bildmodus. Das gilt natürlich auch bei der Wiedergabe einer gekauften UHD-Blu-ray-Scheibe – den richtigen Player (hier im Test) vorausgesetzt. Die Filme zeigt der LG dann auch mit knackiger Schärfe und starken Kontrasten.

LG 49SJ8109 bildeinst web

Der LG stellt ausfĂĽhrliche Einstelloptionen speziell fĂĽr die Farbwiedergabe bereit. Daneben hat er sogar einen von Technicolor zertifizierten Experten-Farbmodus an Bord.



LG 49SJ8109 testtabelle

Der LG 49SJ8109 war uns im Test einen Kauftipp wert. Die komplette Testtabelle sehen Sie nach Klick auf das Bild.

Bei unserem Testfilm „The Revenant“ hatten wir nichts auszusetzen. Der HDR-Effekt kam hier klar und gut zur Geltung. Künstliche Lichter und Feuerquellen arbeitete der Fernseher wunderbar heraus, Details und Strukturen kamen schön zur Geltung. Auch Full-HD-Blu-ray-Scheiben erstrahlten in einer nahezu 4K-Auflösung, so dass der Unterschied zu einem nativen UHD-Film nicht sofort erkennbar war. Etwas vorsichtig sollte man aber, wie so oft, mit der künstlichen Zwischenbildberechnung sein – beim LG „TruMotion“ genannt. Auf zu hoher Einstellung führt diese zu Bildfehlern. Wir deaktivierten sie im Test komplett, Inhalte mit 24 Vollbildern wirkten dann aber wie üblich etwas stotternd. Besonders interessant: In Kombination mit unserem Apple-4K-TV funktionierte auch die Umschaltung auf Dolby Vision problemlos, wenn uns hier auch (noch) die passenden Inhalte zum Abspielen fehlten.

Bei den Fotoformaten beherrscht der LG-TV die wichtigsten und zeigt PNG sowie JPG. Ebenso bei den Audio-Formaten – MP3-Dateien sind kein Problem und werden sogar direkt erkannt und mit einem kleinen NotenschlĂĽssel- Symbol auf der TV-MenĂĽoberfläche gekennzeichnet. 

Auch direkt aus dem Netzwerk gibt der LG Dateien sauber wieder. Selbst UHD-Filme konnten wir ohne Aussetzer von einer eingebundenen Western Digital MyCloud abspielen. Das integrierte Klangsystem von Harman Kardon macht seinen Job ordentlich und liefert feine Höhen mit annehmbaren Bässen. Trotzdem wird man mit einem externen Sound-System klar bessere Ergebnisse erzielen.

Fazit

LG liefert mit dem 49SJ8109 einen sehr guten UHD-HDR-Fernseher im gehobenen Segment, der durch seinen detaillierten Bildeindruck und die ebenso authentischen wie kräftigen Farben überzeugt. Auch der Schwarzwert ist ordentlich, kommt allerdings nicht an einen der OLED-Kollegen heran, gerade weil Grauschleier durch die seitlich platzierte Hintergrundbeleuchtung in dunklen Szenen teils deutlich auszumachen sind. Positiv zu erwähnen ist klar die Dolby-Vision-Unterstützung, wodurch LGs HDRler für viele Filmer und Heimkino-Fans als günstigere Alternative zu einem OLED-TV in Frage kommen kann. Allerdings sollte man dann wohl zumindest die 55-Zoll- Variante wählen, da die 49 Zoll doch etwas zu klein wirken, will man die volle Sogwirkung von 4K genießen.

+ sehr gute Bildqualität
+ sehr guter Mediaplayer
+ YouTube-App mit 4K HDR
+ problemlose Netzwerkwiedergabe
– Bildfehler bei Zwischenbildberechnung
– Grauschleier in dunklen Szenen

Der erste Teil zu diesem Test: