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Test: 8 Vorschau-Monitore für Profi und Amateur - Funktionen und Bildqualität

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Funktionen
Beim Funktionsumfang wird die Trennung im zweigeteilten Testfeld klar. Erstaunlich aber, dass Funktionen, die man als Standard erwartet, nicht bei allen Geräten vorhanden sind – wechselweise fehlen mal Farbtemperatur oder Schärfe. Immerhin: Helligkeit, Kontrast und Farbsättigung können alle regeln.

Klar an die Spitze setzen sich die stationären Profis von Panasonic und Sony. Der Panasonic punktet mit der kompletten Bandbreite an Funktionen. Erstaunlich hingegen, dass der große Sony PVM-740 auf eine Vectorscope-Ansicht verzichtet.

Recht überrascht waren wir vom Swit S-1071 F, der neben den Reglern für Helligkeit, Schärfe und Kontrast eine Vectorscope-, Waveform- und Tonpegelanzeige
sowie verschiedene Bedienhilfen für Schärfe und Farbkontrolle bietet. Das vergleichsweise teure Sony-Modell LPM-770 BP wie auch der Datavideo können ihm hier nicht das Wasser reichen: Sie verzichten gänzlich auf Vectorscope- und Waveform-
Ansichten, und vertrauen stattdessen auf Standardeinstellungen für Helligkeit, Farbe, Kontrast und Schärfe. Immerhin haben sie aber eine Peak-Funktion mit an Bord.

Einziger Wermutstropfen beim sonst toll ausgestatteten Swit: Er bietet keine Regelung der Farbtemperatur, sieht man von der Sättigungs-Einstellung ab.

Der Lilliput bietet mit seinem ĂĽbersichtlichen MenĂĽ kaum Funktionen fĂĽr Profis. Hier lassen sich die Farben separat regeln, Messwerkzeuge oder eine optimierte
1:1-Darstellung fehlen. Der Tecpro erlaubt das horizontale oder vertikale Spiegeln des Monitorbilds samt Menü. Doch das beherrscht auch die Konkurrenz. Der kleine CLM-V 55 von Sony bietet die wenigsten Funktionen, hat aber ein Ass im Ärmel – nicht nur für DSLR-Filmer: Mit dem 1:1-Bildausschnitt erkennt man noch kleinste Ungereimtheiten im Videobild.

 
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Ausgerüstet: Der kleinste Fieldmonitor kommt von Sony und hat neben einer tollen Bildschärfe auch zwei Zubehörschuh-Adapter - einen speziell für Sony Alpha-DSLR - mit im Paket.
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Ausgetauscht: Die Verbindung zwischen Akku-Aufsatz und Monitor ist beim Tecpro eine Sache fĂĽr sich. Einmal angeschraubt, sitzt der Akkuaufsatz dennoch nicht verdrehsicher. Vorteil: Es lassen sich verschiedene Akkus platzieren.

Fazit

Der Vergleich vom teuren Profi von Panasonic mit dem günstigen Lilliput mag für viele wie ein Vergleich von Äpfeln mit Birnen sein, doch spielt der Preis bei allen Produktionen eine entscheidende Rolle. Solange der Monitor dabei eine bessere Bildbeurteilung zulässt, könnte auch der günstigste
eine Hilfe sein.

Der klare Verlierer heißt Lilliput, auf dem die Bildbeurteilung so schwer fällt, dass man eigentlich beim Kameradisplay bleiben kann. Wer es günstig will, sollte einen Blick auf den Tecpro wagen, der es bei Schärfe und Farbwiedergabe nicht mit den Profimodellen aufnehmen kann, aber dennoch als mobile Vorschau eine deutlich bessere Bildbeurteilung zulässt.

Als mobilste Variante mit zwei Aufsteckfüßen bringt sich der Sony CLM-V 55 ins Spiel: Lediglich mit HDMI-Buchse ausgestattet, erlaubt er eine sehr gute Schärfebeurteilung und gute Detaildarstellung – allerdings hat der sehr wertige Monitor mit seiner einfachen Bedienung eine Schwäche bei der Farbwiedergabe.

Wenn ein nochmaliger Dreh teuer würde, muss man gleich zur Profiklasse greifen. Swit stattet seinen Monitor reichlich aus und ist dabei vergleichsweise erschwinglich. Durch die Bildqualität auf dem höher auflösenden Display ist er der klare Kauftipp für Profis, auch wenn er den Testsieg dem Panasonic überlassen und sich bei der Farbdarstellung auch dem Sony PVM-740 mit seinem klasse OLED-Display geschlagen geben muss. Die zwei soliden und schweren Topmodelle sind eher fürs mobile Studio als für kleine Drehs gedacht.

Bildqualität
Soviel ist klar: Wer einen größeren Monitor mit höherer Auflösung hat, sieht auch mehr. Genau damit punktet das Schwergewicht im Test: Der Panasonic BT-LH 910 hat mit dem 22,9 Zentimeter großen Display mit 1280 x 768 Pixel bei Monitorgröße und Auflösung die Nase vorn und lässt sich diesen Vorsprung nicht nehmen. Schärfe und Farbe des Bildschirms sind sehr gut, so
dass man Moiré-Effekte der Kamera leicht ausmachen kann und sich wohl kaum Fehler in die Aufnahmen einschleichen.

Dicht folgt Sonys PVM-740, bei dem der Hersteller, als einziger im Testfeld, auf die OLED-Technik setzt. Ihr sagt man die größere Brillanz nach, und tatsächlich hat
der kleinere Monitor hier einen kleinen Vorsprung. Das 18,8 Zentimeter große Display mit seiner kleineren Auflösung von 960 x 540 Pixel muss jedoch den Panasonic bei der Schärfe ziehen lassen – man merkt halt doch, wenn die Displayauflösung geringer ist.

Umso spannender, dass der preisgĂĽnstigere
Swit hier mit seinem 1024 x 600 Pixel auflösenden Display sogar mehr bietet. Dabei ist er mit einer Diagonale von 17,9 Zentimetern nicht größer als das Gros des Testfelds. Er überzeugt bei der Farbdarstellung sowie Schärfe und verweist die beiden Profis Sony LPM-770 BP und DataVideo bei der Detaildarstellung auf die hinteren Plätze. Den Moiré Effekt erkennt man auf dem Swit noch etwas besser als auf dem größeren Sony PVM-740.

Sony liefert den kleinsten Monitor im Testfeld und zeigt dennoch bei der Schärfe, dass er mit nur 14 Zentimetern Diagonale und der Bekenntnis zur Leichtigkeit und Mobilität gut der Bildbeurteilung dient: Auch ohne 1:1-Modus sind bereits Moirés zu sehen – wer sicher gehen will, schaltet die Nahansicht dennoch zu.

Bedauerlich, dass der kleine Monitor dafür bei der Farbdarstellung patzt und deutlich übersättigte Töne zeigt. Über die Farbtemperatur und Farbjustierung kann man den Effekt noch schlimmer machen – aber nicht reduzieren.

So präsentiert der günstigere Tecpro doch deutlich mehr Farbtreue, wobei hier die Schärfe nicht an den kleinen Sony heranreicht. Wer genau hinschaut, kann aber durch Unruhe im Bild das Moiré erahnen. Die Schärfebeurteilung ist beim Tecpro (im Gegensatz zum günstigsten Gerät im Testfeld, dem Lilliput-Monitor) noch machbar, womit er insgesamt zum ausgewogensten Einsteigermodell wird.

 

Auf der folgenden Seite finden Sie die Testergebnisse, unterteilt in Profi- und Amateurklasse.

(pmo/jos)