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Test: Magic Lantern 5D3.123 für Canon DSLRs - Bildkontrolle

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Die Hilfseinblendungen sind einer der wichtigsten Einsatzbereiche des Programms.

Bildkontrolle

Es ist ja schön, neue Funktionen zu finden, doch mindestens genauso wichtig ist es, das Bild auf dem kleinen Monitor besser kontrollieren zu können: Ein Histogramm visualisiert die Kontrastverteilung in einem Bild, es zeigt nicht, wo sich die unterbelichteten Stellen befinden. Das kann ein Waveform-Diagramm. Canon selbst hat das Histogramm nur beim Einstellen und nicht bei der Aufnahme. Erst Magic Lantern bietet viele dieser Belichtungshilfen. Es stellte sich aber heraus, dass die Anzeigen nicht hundertprozentig verlässlich sind: Sie ruckeln oder fallen bisweilen aus, wenn mehrere Funktionen gleichzeitig genutzt werden.

Manches Mal stoppt dann die Aufnahme. Schuld daran ist der zu kleine Zwischenspeicher der Kamera. Läuft er voll, muss die Programminformation zur Ausführung der Funktion parallel zur Datenspeicherung von der Karte abgerufen werden. Gerade bei der Aufzeichnung mit hoher Datenrate entstehen so Engpässe. Die Geschwindigkeit des Speichermediums ist ausschlaggebend. Getestet wurde mit der schnellen SanDisk Extreme Pro CF Karte mit 90 Megabyte pro Sekunde UDMA 7 Class 20.

Auch hier kam es bei RAW-Filmaufnahmen noch zu Abstürzen. Für Dokumentarfilmer, die auf die Einmaligkeit des Augenblicks angewiesen sind, ist das ein Unding. Kontrollieren will der Profi auch den Bildausschnitt – den er vielleicht in Cinemascope anlegt, in 1,78:1 oder gar in 2,35:1. Kein Problem: Magic Lantern blendet Masken (Cropmarks) halbtransparent oder voll schwarz ein und erlaubt zudem, diese mit einem Grafikprogramm individuell zu gestalten und als .png zu speichern. Noch nicht voll funktionsfähig zeigte sich die anamorphe Vorschau, die bei Verwendung von Cinemascope-Optiken die Bildverzerrung aufhebt. Ein Gag für Spielfilmfreunde.

Ein großes Manko an Canon-Kameras ist das Fehlen des Peakings, was beim Dreh einen Kontrollmonitor unverzichtbar macht. Diese farbige Kantenanhebung scharfer Bildteile stellt Magic Lantern zur Verfügung. Leider zeigte es sich im Test als etwas unempfindlich und versagte gerne in dunklen Bildteilen. Da das Peaking berechnet werden muss, ist es auch nicht in Echtzeit verwendbar. Besser ist da schon die Video-Aufnahmelupe.