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Leser-Test: Sony Movie Studio HD Platinum 11 in der Praxis - Teil 3

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Dirk Szatkowski hat ebenfalls als Lesertester das neue Movie Studio HD Platinum 11 unter die Lupe genommen. Der sehr engagierte Cutter filmt und veröffentlicht vornehmlich die Spiele der REC-Piranhas Rostock. Die Filme schneidet und vertont er dann in Auftragsleistung mit  Nachvertonung in DTS-HD oder Dolby. Darüber hinaus pflegt er Kontakt zu lokalen Bands und und darf deren Musik in Studioqualität verwenden. Zukünftig möchte er auch Bluray-Produktionen erstellen, was aber bislang noch in Planung ist.

 

Er hat das Movie Studio HD Platinum 11 auf folgendem System getestet:

Hersteller: Toshiba
Modell: Qosmio X500-121
CPU: Intel Core i7 720QM 1,6-2,8 GHz
Arbeitsspeicher: 8 GB DDR3 RAM
Grafikkarte: Nvidia GeForce GTS 360M 1.024 MB
Festplatte/n: 640 GB (2x 320 GB)
Betriebssystem: Windows 7 Professional 64 Bit
Bildschirm: Samsung UE32C6000 LED TV Full HD

Im folgenden lesen Sie nun seinen Lesertest zum Sony Movie Studio HD Patinum 11:


Bedienung

Die Installation gelang ohne Probleme und verlief sehr schnell, nur noch den Aktivierungscode eingeben, fertig. In knapp vier Minuten konnte ich mit dem ersten Projekt beginnen. Die Oberfläche ist sehr aufgeräumt und übersichtlich. Für mein Geschmack fehlt aber in der Grundeinstellung der Quellmonitor, diesen kann man manuell hinzufügen, ist aber umständlich. Kein Mensch benötigt so einen großen Medienbrowser, außer man arbeitet mit hunderten Dateien. Das ist im Heimbereich wohl eher selten der Fall. Die Effekte und Einstellungen erreicht man simpel über die diverse Reiter, daraus ergeben sich Vorteile beim Schnitt, um sein Projekt Schritt für Schritt voranzubringen. Das Schema lautet: erst die Medien, dann die Übergänge, dann Effekte. Allerdings hatte ich während des Arbeitens mit mehreren Programmabstürzen zu kämpfen, deren Grund nicht immer ersichtlich waren. Bei nicht kompatiblen Dateien kann ich mir das ja noch erklären, aber nicht, wenn ich ausschließlich mit Dateien von Sony-Cams arbeite. Hier sollte Sony meiner Ansicht nach unbedingt nacharbeiten.

Die wichtigsten Funktionen sind gut erreichbar und übersichtlich gegliedert. Hier ist die Verwandtschaft zur Pro-Version deutlich wiederzuerkennen. Die Auswahl der Übergänge ist schier unermesslich, die wichtigsten Video-FX Plugins sind dabei. Sehr gefallen hat mir das Chroma-Keying. Hier konnte man entsprechend der Datei die Farbe auswählen die ausgeblendet werden soll, sowie Intensität und Deckungskraft bestimmen. So muss man solche Szene für das Video nicht planen, mit Chroma-Tüchern o.ä, sondern kann diese nachträglich erzeugen. Für eine Heimanwenderversion mehr als ausreichend.

Jetzt machten wir uns ran an Sony´s Versprechung von der Packung: SD und HD in einem Projekt. Ich packte noch eins drauf und gab noch 3D-Material dazu. Ich benutzte folgendes Rohmaterial aus der Produktpalette der letzten 10 Jahre: SD-Material von der D8 Cam DCR TRV 530E, AVCHD- Material von der HDR-SR 12E in Full-HD, HDV-Material von der FX 1000E in 1440x1080 Pixel und ein 3D-Testvideo der HDR-TD 10E. Solch Format-Wirrwarr kann durchaus vorkommen, etwa dann, wenn man Videos der eigenen Kinder von mehreren Jahren erstellt hat und man schon einige Kameras sein Eigen nannte, so wie ich.

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Gute Übersicht: "Die Oberfläche ist sehr aufgeräumt und übersichtlich. Für mein Geschmack fehlt aber in der Grundeinstellung der Quellmonitor, diesen kann man manuell hinzufügen, ist aber umständlich."
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Hergehört: "Der Ton kann nur in der Lautstärke angepasst werden, stummgeschaltet oder neu aufgenommen werden. Wer hier mehr Nachbearbeitung wünscht muss ein externes Programm benutzen."

Alle Dateien lagen zusammen in der Timeline eines Blu-ray Projektes mit 5.1 Sound. Der Import ging ohne Probleme, alle Dateien wurden nativ verarbeitet, das nenne ich Format-Unterstützung.

Das Trimmen empfand ich als etwas umständlich, da ich im Quellmonitor den Bereich nicht eingrenzen konnte und nur den getrimmten Teil hinzufügen konnte. Dadurch war die Übersicht in der Timline nicht gegeben. Zum Teil musste man mit den Schiebereglern den Teil noch nacharbeiten. Hier hat man sich bei Sony nicht mit Ruhm bekleckert wie ich finde, das kann man besser lösen. Das anwenden der Übergänge und der Effekte geht leicht via Drag and Drop von der Hand. Fast jeder Effekt kann von Hand nach eigenen Wünschen verändert werden. Überlappungen in Videos und beim Audio werdeb sofort farblich markiert. Audio- und Fotodateien konnte ich auch ohne Probleme zum Projekt hinzufügen und integrieren.

 

Funktinonen

Wie bereits genannt, hab ich für mein Projekt ausschließlich mit Originaldateien gearbeitet. Das Prüfen des Projekts in der Timline verlief aber nur fast in Echtzeit, schnelles Vorspulen in der Timeline war auf meinem Rechner nicht möglich. Das kostet Zeit beim schneiden. Das können andere Programme theoretisch besser, allerdings nicht in dieser Preisklasse.

Das Anwenden der Effekte ging kinderleicht, die Auswahl war sehr gut, übersteigt aber in einigen Teilen durchaus den Bedarf eines Hobby-Cutters. Im Ausgabemonitor ist sofort die Wirkung eines aufgelegten Effekts ersichtlich. Cutter können ihrer Fantasy aber freien Lauf lassen - jeder Effekt kann editiert werden, das erhöht die Chance auf ein perfektes Gelingen des Films, erhöht aber logischerweise auch den Arbeitsaufwand.

Die angebotenen Effekte sind Identisch mit dem von Vegas Pro, das erklärt dann sicher auch die große Anpassungsfähigkeit der Effekte. Sehr gut ist im Mediabrwoser auch die animierte Vorschau des jeweiligen Effekts. So kann man sich schon vor der Anwendung ein Bild machen, ob es das ist, was man sucht. Ich habe keinen Effekt vermisst, da hier eine sehr große Anzahl zur Auswahl steht. Gefallen hat mir hier auch der Lensflare-Effekt, die Stellung der Sonne konnte beliebig im Raum verändert werden, und im fertigen Video sah er verdammt echt aus. So müssen Effekte sein.

Die Audio-Komponente hat meiner Ansicht einen kleinen Beigeschmack. Der Ton der meisten Dateien lag ja in 2.0 PCM vor, der Ton der AVCHD in 5.1 mit Dolby-Creator. Wer jetzt ausschließlich mit AVCHD-Material arbeitet wird sich etwas ärgern. Die Tonausgabe der fertigen Blu-ray ist in Mehrkanal-PCM. Wer hier weiterhin Dolby möchte, muss zur Pro-Variante greifen, nur diese erzeugt eine Dolby Digital 5.1 Spur. Hier wird der Ton von komprimiert auf unkomprimiert wieder aufgeblasen, was Platz verschenkt aber kein Qualitätsverlust beinhaltet.