Praxistest: günstiges Cine-Objektiv von Meike - Prime 50mm T2.1
Für einen vergleichsweise günstigen Preis liefert Meike ein Vollformat-Objektiv mit 50 mm Brennweite speziell für Cinema-Anwendungen. Die Optik ist der Anfang zu einer Cine-Serie. Wir haben das Objektiv in der Praxis ausprobiert.
Praxis-Test:
Meike - Prime 50mm T2.1, 1099 Euro
Sie kennen Meike nicht? Um ganz ehrlich zu sein: wir auch nicht. Aber Meike kennen zu lernen lohnt sich. Verständigungsschwierigkeiten muss man keine befürchten, denn auch wenn Meike aus China kommt, spricht sie mehrere „Sprachen“ oder, um in die korrekte Sprachwelt zu wechseln, unterstützt der Hersteller die gängigsten Bajonett-Systeme. Für schlappe 1099 Euro gibt es die Normalbrennweite mit PL-Mount, Sony E-Mount oder mit Canons EF- und RF-Bajonett. Eher ungewöhnlich ist, dass der Hersteller die Cine-Optik bereits für Nikons Z-Mount und das L-Mount von Leica respektive Panasonic anbietet.
Für ein Cine-Objektiv musste man bisher tief in die Tasche greifen. Doch inzwischen gibt es immer mehr asiatische Hersteller, die entsprechende Optiken zu günstigen Konditionen anbieten. Wir erklären anhand dem Meike 50mm/T2,1 für 1099 Euro, was man davon erwarten darf. Den großen Praxis-Test lesen Sie in der VIDEOAKTIV 3/2021.
Die Optik bietet für den Blenden- und Fokusring die M0,8-Zahnung, so dass sich ein Followfokus montieren lässt.
Letzteres hat uns der deutsche Distributor HaPa-Team zugeschickt, so dass wir sie im Praxiseinsatz an der Panasonic S1 H im 5,9K-Modus intensiv testen konnten. Wir haben unter anderem bei strahlendem Sonnenschein im Schnee und somit gleißender Helligkeit gedreht und deshalb mit ND-Filtern gearbeitet. Mit dem 82 mm Filtergewinde passen gerade noch die Filterhalter für 100 mm Steckfilter auf die Optik. Wer den Follow-Fokus montiert hat und eine andere Optik benötigt, soll künftig nahtlos ohne weiteren Montageaufwand wechseln können. Als zweite Optik im Cine-System hat Meike gerade ein 35-Millimeter-Objektiv vorgestellt, dessen Blenden- und Fokusring auf exakt der gleichen Position liegt und das ebenfalls die Lichtstärke T2,1 liefert.
Produkt-Details
Hersteller | Meike |
|
Modell | Prime 50mm T2,1 |
|
Preis | 1099 Euro | |
Technische Daten |
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Gewicht | 1158 Gramm | |
Brennweite | 50 mm | |
Frontgewinde | 82 mm | |
Anschlüsse | PL, Canon EF und RF, Leica L, Nikon Z, Sony E | |
Lichtstärke T | T 2,1 (Offenblende) | |
Blendenlamellen | 11 | |
Datenübernahme Blende/Fokus | -/- | |
EXIF-Datenübernahme | - | |
Fokus-Art | innenfokusierend | |
Laufweite Fokus-Ring | 330 Grad | |
Ringzahnung (im Standard 0,8) | ja (Blende/Fokus) | |
Naheinstellgrenze | 60 cm | |
integrierte Stabilisator | nein | |
Abmessungen max. L x Front-Ø | 135 mm x 90 mm | |
Sensorgröße | Vollformat (KB) | |
Testergebnisse |
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Verarbeitungsqualität | sehr gut | |
Mechanik | gut | |
Aberration/Linsenfehler | sehr gut | |
Verzeichnung | sehr gut | |
Vignettierung | gut | |
Lens Flare | befriedigend | |
Bokeh | sehr gut | |
Atmen | Focus: gut (keine Bewertung für Brennweite da Festbrennweite) |
|
Auflösung | gut | |
Urteil |
gut |
|
Preis/Leistung |
sehr gut |
Fazit
Wir waren um ehrlich zu sein von der optischen Qualität der Optik überrascht. Der Lens-Flare ist zwar eher unschön und etwas Vignettierung hat man auch, doch wem es in erster Linie um die Möglichkeit geht, die Schärfe sanft verfolgen zu können, wird mit der lichtstarken Cine-Optik hoch zufrieden sein. Und über die Form vom Bokeh lässt sich bekanntlich prima diskutieren, doch wir finden es so rund sehr schick.
Plus/Minus
+ butterweicher Schärfering
+ gute Bildschärfe
+ harmonisches Bild
- nicht gedichtet
- kein Datenaustausch mit Kamera
VIDEOAKTIV 3/2021: In den brandneuen VIDEOAKTIV 3/2021 testen wir die DJI Mini 2 sowie Nikons Z 6II und Z 7II. Dazu haben wir die Streaming-Fähigkeiten des Canon XA45 überprüft. Daneben gibt´s wiede eine Fülle an Ratgeber und Praxis-Artikel. Sie erhalten das Heft 3/2021 hier komfortabel als PDF-Version und können dieses aber auch versandkostenfrei ganz klassisch in Print-Form bestellen und bekommen dieses dann bequem über den Postweg. Den kompletten Heft-Inhalt entnehmen Sie dem PDF-Inhaltverzeichnis.
Autor: Joachim Sauer / Bilder: Meike, MedienBureau
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