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Lenovo ThinkPad P52s: mobile Workstation im Test mit vier Schnittprogrammen

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Lenovo ist mit seinen ThinkPad- Modellen eine feste Größe im Laptop-Markt. Die getestete P52s ist als Workstation eingestuft und soll damit auch professionelle Anwender ansprechen. Wir haben die Workstation wie üblich mit den gängigen Schnittprogrammen getestet, sie aber auch gleichzeitig über Monate in der Praxis eingesetzt.

Mobil schneiden können muss nicht jeder – wollen aber immer mehr. Denn der Zeitdruck, sei es der geschäftliche oder der von den Social-Media- Kanälen verursachte, nimmt immer weiter zu. Aktuell ist vieles nur noch, wenn es kurz nach dem Ereignis geteilt werden kann. Das gilt inzwischen nicht mehr nur fürs Nachrichtengeschäft, sondern auch bei Produkteinführungen, Pressekonferenzen oder private Ereignisse. Leistungsfähig wie ein Desktop-Rechner sind Laptops auch heute nur, wenn man tief in die Tasche greift. Und selbst dann sind diese mobilen Workstations vergleichbar teuren Standrechnern deutlich unterlegen. Man muss also nicht nur einen ordentlichen Aufpreis, sondern zudem die ein oder andere Einschränkung hinnehmen, will man wirklich unterwegs den Schnitt erledigen. Wobei das Wort „will“ wahrscheinlich falsch ist – „muss“ trifft es in den meisten Fällen wohl eher. Die Suche nach einem passenden Schnitt-Laptop haben wir letztlich aus den eigenen Bedürfnissen heraus angetreten, denn um jede Woche ein Video fertigzubekommen, reichen die Bürozeiten nicht aus. Dazu sind wir zu viel unterwegs. Die letzten Monate haben wir deshalb auf die Lenovo P52s-Workstation zurückgegriffen und können deshalb hier nicht nur die üblichen Testauswertungen präsentieren, sondern aus der Praxis berichten.

Lenovo Thinkpad P52s akku web

Das Ernergiemanagement ermöglicht eine sehr lange Laufzeit, wozu natürlich auch die zwei Akkus beitragen. Will man die Leistung voll abrufen, wird man etwas enttäuscht sein: Der Rechner drosselt den Prozessor zu schnell.

AUSSTATTUNG
Lenovo bietet die ThinkPad-Workstation in zwei Grundkonfigurationen an, so dass es die P52s bereits ab 1849 Euro gibt – das ist etwas mehr als die Hälfte unserer Testworkstation, deren Grundpreis allein dann schon bei 2799 Euro liegt. Darin enthalten ist mit Intels i7-8650U der schnellere Prozessor, ein 16-Gigabyte-Arbeitsspeicher, der größere SSD-Speicher sowie das UHD-Display. Auch wenn bereits die kleinere Ausführung ebenfalls eine Nvidia Quadro P500 enthält: Wer 4K-Videoschnitt auf der Workstation erledigen will, muss zu Größerem greifen. Für den Aufpreis unserer P52s sorgt der auf 32 Gigabyte verdoppelte Arbeitsspeicher. Wie schon bei der kürzlich getesteten P51s hat auch das neue Modell zwei Akkus. Einer ist direkt ins Laptop integriert, der größere wird unten angedockt, ist somit leicht tauschbar und dient dem Laptop als Standfuß. Beeindruckend lange hält das Laptop damit durch: Mehr als zehn Stunden waren, zumindest mit leicht reduzierter Display-Helligkeit, in der Praxis kein Problem – solange wir nicht anfingen Videos zu schneiden. Wird das Schnittprogramm angeworfen und das Display so hellgedreht, dass man das Videobild korrekt beurteilen kann, sinkt die Laufzeit dramatisch. Dennoch: Mehr als zwei Stunden waren drin zumindest beim reinen Vorschnitt. Das ist eigentlich eine stolze Leistung, die wir bisher bei keinem anderen Notebook erreicht haben.

Lenovo Thinkpad P52s anschl web

Auf dieser Seite sind die „älteren“ Schnittstellen für Netzwerk, Bildschirm und USB-Geräte. Auf der anderen findet man USB-C-Buchsen für die Stromversorgung sowie dank Thunderbolt-Kompatibilität ebenfalls Buchsen für schnelle Speicher und Monitor.

KONNEKTIVITĂ„T
Laden muss man dennoch irgendwann, wobei Lenovo hier auf ein vergleichsweise kompaktes und leichtes Netzteil sowie die USBC- Schnittstelle setzt. Sehr gut gefällt uns das Energiemanagement im Rechner, das Lenovo über die eigene Software erledigt. Damit man die Akkus schont, solange man viel im Netzbetrieb arbeitet, kann man sie auf einen niedrigeren Schwellwert laden lassen, was die Akkulebenszeit erhöht. Man muss dann allerdings rechtzeitig vor einem längeren Außeneinsatz daran denken, das komplette Vollladen zu aktivieren. Übrig bleibt dann noch ein weiterer USB-CAnschluss, der zudem kompatibel mit Thunderbolt 3 ist. Da sich an diesem Anschluss mehrere Geräte in Reihe hängen lassen, sind weitere Schnittstellen nicht nötig, wären aber wünschenswert. Entsprechend findet man auf der rechten Seite zwei USB-3.0- Schnittstellen und einen HDMI-Anschluss. Letzterer gibt ein Signal in UHD-Auflösung aus – allerdings nur mit 30 Bildern pro Sekunde. Die bessere Qualität bekommt man via USB-C-Anschluss, denn damit kann man, passende Kabel vorausgesetzt, auch Display-Port-Buchsen mit einem Signal versorgen, ebenfalls in UHD-Auflösung, aber mit 60 Vollbildern.