Praxistest: Sigma fp L - die kleine Vollformatkamera für Filmer - Bildqualität und Fazit
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Auf gut Deutsch: Die Augenerkennung klappt gut, wenn die Kamera beide Augen im Fokus hat – und das natürlich nicht nur im Webcam-Betrieb. Dreht man den Kopf seitlich fängt die Kamera leider sofort an nachzuregeln und ist dabei nicht besonders treffsicher. Sie regelt für Videoverhältnisse zu häufig und zu schnell nach und schießt immer mal wieder übers Ziel hinaus. Ist sie mal auf die Ferne eingestellt und eine Person betritt im Nahbereich die Bildfläche reagiert sie dagegen deutlich zu träge. Hier vermissen wir individuelle Einstelloptionen um die Kamera auf die jeweilige Drehsituation anpassen zu können.
Das wäre besonders für den Einsatz auf dem Gimbal interessant, denn hier hat man eigentlich kaum Optionen die Schärfe kontrollieren zu können.
Zwar sieht man beim Schritt von ISO 1 600 auf ISO 3 200 schon ein ganz leichtes Bildrauschen, doch die Detailschärfe ist noch recht ordentlich.
Ab ISO 6400 ist das Bildrauschen dann deutlich zu erkennen und die Detailschärfe geht merklich in den Keller.
Wer sich an den nervösen Zuckungen stört muss durch eine weiter geschlossene Blende auf etwas mehr Schärfentiefe setzen. Wer die Kamera auf ein Gimbal packt und mit wechselnden Lichtverhältnissen rechnen muss freut sich über die gute ISO-Automatik, die zuverlässig reagiert und nahezu unsichtbar automatisch regelt, solange man die Obergrenze bei den schon erwähnten ISO 3200 setzt.
Zwar ist auch hier schon in dunklen Bildpartien ein ganz leichtes Bildrauschen auszumachen, doch es bleibt so dezent, dass man damit leben kann. Doch schon bei der nächsten ISO-Stufe nimmt das Bildrauschen deutlich zu und die Detailschärfe leidet deutlich, so dass man ISO 6 400 also besser vermeidet.
Fazit
Der Reiz der Sigma fp L ist die kompakte Bauweise kombiniert mit dem hochauflösenden Vollformatsensor. Sie ist damit prädestiniert für den Einsatz auf dem Gimbal, so dass der fehlende Bildstabilisator eigentlich nicht weiter dramatisch ist. Allerdings sollte Sigma noch am Autofokus arbeiten, damit man die geringe Schärfentiefe auch bei dynamischen Gimbal-Szenen noch nutzen kann. Derzeit ist man darauf angewiesen die Schärfentiefe zu erhöhen, damit der Autofokus eine Chance hat hinterher zu kommen. Wer mit Full-HD oder UHD mit 25/30 Bildern klar kommt findet in der Sigma fp L zudem eine prima Reisekamera, die nicht nur mit schicker Unschärfe, sondern auch einer hohen Fotoauflösung überzeugen kann.
DATEN
Hersteller | Sigma |
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Modell | fp L |
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verwendetes Objektiv | 35 mm F2 DG DN Contemporary | |
Preis | 2918 Euro (2299 + 619 Euro) | |
Internet | sigma-foto.de | |
AUSSTATTUNG |
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Aufzeichnungsformate | UHD ( 30p, 25p, 24p), Full-HD (120p, 100p, 60p, 50p, 30p, 25p, 24p) | |
Dateiformate | Blackmagic RAW, Apple ProRes RAW, CinemaDNG, H.264, All-Intra, MOV | |
Aufnahmemedien | SDXC, SSD | |
max. Abtastung intern | 4:2:2, (8-Bit, 10-Bit, 12-Bit) | |
max. Abtastung externe Aufnahme | 4:2:2, (8-Bit, 12-Bit) | |
Bildwandler/Auflösung | Vollformat/61 Megapixel | |
Objektiv-Anschluss | L-Mount | |
Zoomfaktor/Brennweite (KB-äqu.) | -/35 mm (F2) | |
Gewicht mit Objektiv | 866 Gramm |
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Autor: Joachim Sauer / Bilder: MedienBureau
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