Prelude beherrscht nicht nur den Import kompletter Videodateien, sondern bietet eine Auswahl für Teilbereiche. So lassen sich aus langen Aufzeichnungen auch Subclips bilden. Man kann mit der Maus direkt in den Thumbnails navigieren. Mit der Gestensteuerung klappt das vor- und rückspulen, man kann direkt Anfang und Ende des Clips bestimmen und Metadaten zur Datei hinzufügen. Prelude übernimmt zudem einen Rohschnitt der sich dan direkt an Premiere Pro senden lässt. Auf Wunsch werden die Dateien gleich beim Import in das gewünschte Format codiert.
Adobe Premiere unterstützt nun die RAW-Formate von Arri Alexa, Canon C300, Red Scarlet X und Epic 5. In Adobe Premiere sind die Thumbnails nun endlich auch im 16:9-Format. Zudem erlaubt Adobe nun mehr Freiheit bei der Oberflächengestaltung: Man kann einzelne Symbole, Beispielsweise unter den Vorschaufenstern, aus oder einblenden. Das macht auch Sinn, denn Adobe hat standardmäßig die zahl der Bedienfunktionen reduziert und verspricht so mehr Übersicht.
Beim Multicam-Schnitt erlaubt Adobe jetzt nicht mehr nur vier, sondern eine unbegrenzte Anzahl an Zuspielern. Überarbeitet wurde die Dreiwegefarbkorrektur. Die Farbkorrektur klappt neuerdings in Echtzeit während der Videowiedergabe. Doch viel professionelleres Farbmanagement erlaubt SpeedGrade. Die Software hat Adobe gerade erst zugekauft, entsprechend ist sie von der Oberfläche noch sehr wenig an die CS6-Programme angepasst, doch hier richtet sich Adobe sehr eindeutig an HighEnd-Produktionen die eine genaue Lichtbestimmung jeder Szene machen. Die Software arbeitet mit Lookup-Tables, die sich auch auf andere Programme wie After Effects oder Photoshop übertragen lassen. Neu ist, dass Premiere Pro mit Ebenen bei der Korrektur arbeitet und so gleich mehrere Videospuren beeinflussen kann. Dazu platziert man eine Einstellungsebene (Adjustment Layer) auf einer Videospur über den eigentlichen Videoclips.
Sehr deutliche Verbesserungen verspricht Adobe bei der Einbindung von Videohardware, die von Adobe nun viel besser in die Schnittsoftware integriert ist. Adobe hat dazu die Plugin-Struktur deutlich überarbeitet, was auch an den Einstelloptionen deutlich wird. In erster Linie eine direktere Reaktion auf die Bedienfunktionen in der Timeline, egal wieviel Videoebenen oder Titel dort abgespielt werden, soll es nun geben. Von dieser Verbesserung profitiert nicht nur Premiere Pro, sondern beispielsweise auch das neue Prelude oder das Authoringtool Encore. Dort kann man nicht nur während der Menügestaltung, sondern auch während der Vorschau eine Vollbildansicht auf den Fernseher ausgeben.
Bei After Effects gibt es ab sofort eine verbesserte RAM-Vorschau, die nicht nur schneller lädt sondern auch alte Vorschauberechnungen weiter speichert. Wer also eine Änderung gemacht hat und diese verwirft, muss keine neue Berechnung abwarten – die RAM-Vorschau springt einfach auf die alte Berechnung zurück. Die Zusammenarbeit von After Effects mit Adobe Illustrator soll nun nahtloser und mit allen Ebenen funktionieren. In After Effects lassen sich selbst die einzelnen Ebenen des Illustrator-Objekts bearbeiten. Vorteile bietet der neue 3D Raytrace Renderer bei 3D-Objekten, bei denen der Lichtfall neu berechnet wird, sobald das Objekt gedreht wird. Zudem soll die Bildqualität bei der Verwendung von Transparenzen von 3D-Objekten deutlich besser sein. Eine nochmalige Verbesserung soll es in After Effects bei der Bildstabilisierung sowie der Korrektur des Rolling Shutter-Effekts von CMOS-Kameras geben.
Was an Photoshop CS6 neu ist haben wir schon beschrieben, da es hier eine öffentliche Betaversion gibt.
UPDATE 13.04.2012 9:00 Uhr
Profianspruch und Einsteigerschnitt?
VIDEOAKTIV hat nun bereits weiter recherchiert, denn eines ist deutlich: Premiere Pro soll verstärkt Profi-Cutter ansprechen. Für Schnittneulinge und DSLR-Filmer hat Adobe dem neuen Photoshop eine Schnittfunktion spendiert. Michael Mörtl von Adobe erklärt wie Adobe den Spagat zwischen Profischnitt, Prosumer und Amateurlager meistern will.
|