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Praxis-Test: Sony Alpha SLT-A77 - erste 50p-Video-Aufnahmen

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Das neue DSLR-Modell Alpha SLT-A77 hat gewaltig für Aufmerksamkeit gesorgt – nicht nur, weil sie in Full HD mit 50 Vollbildern Videos im AVCHD-Format speichert, sondern auch, weil sie dies dank verbessertem Autofokus viel besser machen soll. Immerhin hat Sony den Anspruch damit auch Serienaufnahmen mit 12 Bildern stets scharf abzubilden. Davon sollte dann, genauso wie von der überarbeiteten Bildstabilisierung, auch die Videoaufzeichnung profitieren.
 

Wir hatten die Gelegenheit ein Modell aus der Vorserie intensiv unter die Lupe zu nehmen, wobei uns zwangsläufig in erster Linie die Handhabung beim Filmen, sowie die Bildqualität interessiert hat.

Der erste Eindruck: Die Kamera ist ein ganz schöner Brecher und selbst mit der Standard-Optik (DT 16-50mm F2.8 SSM) nicht eben leicht. Doch der aus Aluminium gefertigte und Spritzwasser geschützte Kamerabody liegt gut und vor allem ausgewogen in der Hand – das gibt beim Fotografieren wie Filmen eine gute Stabilität. Die meisten Tasten liegen dort wo man sie erwartet. Zudem kann man sich auch eigene Tastenbelegungen über das Menü definieren.

Schade jedoch, dass der Aufnahmeknopf fürs Filmen sehr dicht am Sucher liegt, so dass man ihn kaum betätigen kann ohne einen Anfangsruckler zu vermeiden. Statt dessen trifft man meistens den Knopf für die Umschaltung manuelle Schärfe/Autofokus oder die Wahl der Autofokusfelder. Dafür startet man bei der Anpassung der Dioptrieneinstellung des Suchers fast zwangsläufig die zu dicht am Sucher positionierte Videoaufzeichnung.

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In der Praxis: die neue Sony SLT-A77 - VAD-Redakteur Joachim Sauer konnte das neue Sony-DSLR-Flagschiff bereits ausprobieren und hat Testaufnahmen erstellt.
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Transluszent: Besonderheit der Alpha SLT-Serie ist der halbdurchlässige Spiegel der somit eine dauerhafte Ausspiegelung an den Sucher und einen dauerhaften Autofokus via Phasendetektionsmethode ermöglicht.

Auf der Rückseite platziert Sony ein in alle Richtungen dreh- und schwenkbares Display mit guter Helligkeit. Gerade beim Filmen aus ungewöhnlichen Perspektiven hilft die hohe Flexibilität weiter. Besonderheit ist jedoch der OLED-Sucher.

Die häufigste Kritik der Fotografen der fehlenden Auflösung und Beurteilbarkeit der Bilder dürfte hier kaum noch aufkommen. Das helle OLED-Display lässt sehr exakt eine Beurteilung von dunklen wie hellen Bildbereichen zu, blendet das Menü auf Wunsch ein und erlaubt, das ist der klare Vorteil, die Vorschau auf das geschossene Foto. Nicht jedoch auf ein Video, das muss man erst über die Wiedergabe starten und kann es dann, dank der automatischen Umschaltung zwischen Monitor auf der Rückseite und Sucher, auf beiden Displays ansehen.

Allerdings würde man sich als Fotograf wünschen, dass man die Vorschau auf ein Foto auch deaktivieren kann, denn bei spontanen Aktionen ist die zwanghafte Vorschau lässtig und lässt sich nur über das Antippen des Auslösers beenden. Auch die Umschaltung zwischen Monitor und Display ist etwas träge und bei schnellen Aktionen hinderlich. (UPDATE: Die automatische Bildbetrachtung nach der Aufnahme lässt sich nach Angaben eines Lesers (vielen Dank!) bei den Seriengeräten wohl abstellen.) Immerhin kann man sich hier über den die Taste LCD/Sucher fix für eine Variante entscheiden.

Beim Filmen etwas irritierend: Der Sucher bietet keine Möglichkeit einer 16:9-Format Anzeige, so dass man den Bildausschnitt fürs Filmen nicht beurteilen kann. Erst nach dem Aufnahmestart wird das Bild im Sucher oben und unten kaschiert, so dass man eigentlich vor jeder echten Einstellung erst einmal die Aufnahme starten muss oder aber erst nach dem Aufnahmestart den Bildausschnitt exakt wählt.