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Panasonic kauft Olympus: Ãœbernahme perfekt?

Noch sind es die ersten Anzeichen, doch es erscheint immer wahrscheinlicher, dass Panasonic beim angeschlagenen Hersteller Olympus einsteigt. Das vermeldet zumindest die Agentur Kyodo, die sogar eine Summe nennt: 50 Milliarden Yen sollen es sein, was etwa 500 Millionen Euro entspricht. Damit wäre Panasonic ein Hauptaktionär bei Olympus, die zwar in Teilen Konkurrenten, aber eben auch heute schon zum Teil Partner sind. Als möglicher Hochzeitskandidat war wohl auch ...
 

Als möglicher Hochzeitskandidat war wohl auch eine Weile Sony im Gespräch, doch die Überschneidungen beziehungsweie Ergänzungen mit Panasonic scheinen besser zu sein. Das liegt wohl weniger an den Parallelen im Fotosegment, wo beide auf Systemkameras mit Micro-Four-Thirds-Bajonett setzen. Panasonic dürfte in erster Linie an der Gesundheitssparte von Olympus Interesse haben, denn hier ist Olympus trotz anhaltendem Bilanzskandal immer noch Marktführer zum Beispiel bei Endoskopen. Panasonic hat bereits letztes Jahr angekündigt im Medizinbereich wachsen zu wollen – da könnte dieser Deal gut ins Konzept passen, zumal man im Fernsehsegment derzeit weiter an Boden verliert und auch der Rest der Unterhaltungselektronik eher zäh läuft.

Aufgrund des Gerüchts legte die Olympus-Aktie in Tokyo zeitweise deutlich zu und stieg von circa 12,50 Euro auf 13,50 Euro. Im Okktober, also noch vor dem Bekanntwerden der immerhin 1,7 Millarden Dollar falsch verbuchten Gelder, war die Aktie allerdings noch bei ca. 23 Euro wert.

Deshalb wird das Management wohl nicht um einen harten Kurs umhinkommen: Gut 2.500 Mitarbeiter und damit rund 7 Prozent der Mitarbeiter sollen laut einer Ankündigung von wenigen Tagen gehen. Olympus wird das frische Geld benötigen um die Umstrukturierung zügig umsetzen zu können.

Auf Dauer könnte man sich auch eine engere Partnerschaft bei der Kameraentwicklung vorstellen, denn derzeit hat Panasonic noch keine DSLR-Modelle und die Überschneidungen bei Micro-Four-Thirds könnten vielleicht sogar hilfreich sein. Panasonic dürfe zudem als Zulieferant im Gesundheitsbereich zum Beispiel mit Monitoren und Sensoren liebäugeln.

Aber wie immer bei solchen großen Deals von Aktiengesellschaften gibt es derzeit noch keine offiziellen Stellungnahmen – weder von Panasonic, noch von Olympus.

Panasonic hat erst vor rund zwei Jahren Sanyo übernommen und war hier vor allem an deren Energiesektor (Solarpanels und Akkus) interessiert. Die Sanyo-Camcorder wurden inzwischen ins Panasonic Portfolio integriert. Panasonic hat also aktuelle Erfahrung in großen Übernahmen und zeigt Ambitionen sich noch breiter aufzustellen.

Update 13.06.2012

5-Jahres-Strategie

Olympus muss es doch aus eigener Kraft schaffen.

(jos)
Link zur Agenturmeldung: Kyodo
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Pana_olympus
Gemeinsam: Bei Micro-Four-Thirds liegen die beiden Unternehmen schon länger auf einer Linie - die Partnerschaft könnte demnächst viel enger werden.


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