Audio-Test: Zoom F3 - Mini-Fieldrecorder mit 32-Bit-Audio, ganz ohne Regler? - Klangqualität und Fazit
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Natürlich ließen sich auch Miniklinken-Signale adaptieren, aber dafür würde auch der Zoom F1 genügen. Wie nahezu alle Zoom-Recorder arbeitet auch der F3 im Schnittstudio als einfaches Audiointerface über USB. Dann ist er in der Samplingfrequenz allerdings auf maximal 96 Kilohertz beschränkt, während er im reinen Recorder- Betrieb bis auf 192 Kilohertz hochgeht, was für normale Film- und Video-Anwendungen meist nicht benötigt wird. Wer jetzt Bedenken hat, dass man mit 32-Bit- Audiosignalen in der Nachbearbeitung Probleme bekommen könnte, lässt sich leicht beruhigen: Selbst viele Gratis-Audioprogramme (wie Audacity oder Acoustica) können längst mit 32-Bit-Sounds umgehen, weitverbreitete DAW-Software wie Cubase oder das von uns besonders geschätzte PreSonus Studio One ohnehin.
KLANGQUALITĂ„T
Natürlich haben wir auch den F3 unseren üblichen Freifeld- und Studio-Tests unterzogen. Um seine Klangeigenschaften zu beschreiben, nehmen wir am besten den Begriff, den auch Audio-Profis in einem solchen Fall gerne verwenden: Der F3 klingt „transparent” – das bedeutet, dass der Recorder angelieferte Audiosignale genau so aufnimmt, wie sie tatsächlich klingen, ohne dass er eigene positive oder negative Eigenschaften – wie Anhebung/ Absenken bestimmter Frequenzen, Rauschen, Pumpen – hinzufügt. Die hohe Klangqualität verwundert nicht, schließlich stecken im F3 die Mikrofon-Vorverstärker desselben Typs wie im größeren F6. Dass Zoom den neuen Mini-Fieldrecorder gleich ausschließlich mit 32-Bit Floating Point Audio ausgerüstet hat, passt in das kompromisslos ausgelegte, professionelle Design. Verzerrungsfrei Ton für Video aufnehmen, ohne sich ums Aussteuern kümmern zu müssen – das klingt zu schön, um wahr zu sein. Ist es aber.
DATEN UND TESTERGEBNISSE
Hersteller | Zoom |
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Modell | F3 |
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Preis | 415 Euro |
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Internet | sound-service.eu | |
DATEN |
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Abmessungen | 7,5 x 7,7 x 4,8 cm | |
Gewicht | 297 g (mit Batterien) | |
Aufnahmeformate | 32 Bit Float Audio mit 44,1 bis 192 kHz; WAV/BWF Mono/Stereo, iXML | |
Aufnahmemedium | MicroSD(HC/XC)-Karte (max. 1 TB) | |
Phantomspeisung | 24/48 V | |
Stromversorgung | 2 x AA-Batterie/Akku, USB-Power, optionales Netzteil | |
Eingänge | 2 x XLR, Stereo-Miniklinke | |
Ausgänge | 1 x Stereo-Miniklinke (Kopf hörer), 1 x Stereo-Miniklinke (Line-Out), USB-C | |
internes Mikrofon | – | |
Limiter | eingebaut | |
Besonderheiten | Buchse für Bluetooth-Adapter für iOS-/Android-Fernsteuerung per „F3 Control App” |
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KLANGQUALITĂ„T 50 Punkte | 43,0/sehr gut |
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AUSSTATTUNG 30 Punkte | 23,0/sehr gut |
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BEDIENUNG 20 Punkte | 14,0/gut |
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Urteil max.100 Punkte |
sehr gut 80 |
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Preis/Leistung | sehr gut |
FAZIT
Mit dem F3 hat Zoom eine praktische Alternative für alle Filmer parat, die eine professionelle 2-Kanal-/2-Spur- Aufnahmeeinheit für XLR suchen – und denen der F2 zu reduziert und der F1 ebenfalls nur auf Miniklinke beschränkt ist, die aber auch keine Multitrack-Fieldrecorder wie den F6 brauchen. Dass die Bedienung am Gerät ob des kleinen Displays und der Mini-Tasten nicht so komfortabel gelingt wie mit den hochauflösenden Touchdisplays der letzten Recorder- Topmodelle, lässt sich mit einem Smartphone korrigieren, fällt aber ansonsten nicht so sehr ins Gewicht.
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Autoren: Hans Ernst / Bilder: Hans Ernst, Zoom
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