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Workshop: Acht Tipps für außergewöhnliche Drohnenaufnahmen - Standbild und Drohnen-Schwenk

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STANDBILD UND DROHNEN-SCHWENK

Die einfachste Art, eine Drohne sinnvoll einzusetzen, ist das Standbild. Denn nur weil sich eine Drohne bewegen kann, heißt nicht, dass sie das auch muss. Gerade wenn im Bild selbst viel passiert oder viele Details sichtbar sind, verwirren vor allem schnelle Drohnenbewegungen die Zuschauer. Das Standbild ist auch die Ausgangsbasis für Bewegtaufnahmen – denn im Idealfall beginnt und endet jede Flugaufnahme sanft und somit setzt man sich einen idealen Ausgangspunkt und endet gezielt an einer passenden Position. Dabei sollte das Endbild in der Regel das bessere sein, sprich die Perspektive, die man eigentlich zeigen möchte. Wer sich hier vornimmt, den Anfang und das Ende um etwa zehn Sekunden stehen zu lassen, hat bereits seine Standbildaufnahmen inklusive.

Natürlich kann ein Schwenk auch einfach die Landschaft zeigen, in der man sich befindet und in diesem Fall als eine Einordnung oder Exposition dienen. In jedem Fall muss – das gilt für die Drohne genau wie für die „normale“ Kamera – hinter jeder Einstellung eine Motivation stehen. Ein Schwenk sollte nie länger dauern, wie es benötigt, um „alles“ gesehen zu haben. Wir empfehlen, langsam und gleichmäßig zu schwenken, was die natürliche Bewegung des menschlichen Kopfes widerspiegelt. Voraussetzung hierzu ist ein sauberes Arbeiten mit dem Joystick. Dabei sollte man einfach anfangen und einen Schwenk in mehrere Richtungen vermeiden. Wichtig ist auch, dass man bei Landschaften nicht zu viel Himmel einbaut, solange sich dort keine interessanten, für die Aufnahme relevanten Wolkenformationen befinden.

Workshop Drohnentipps Standbild

Vor allem für ruhigere Videos lohnt es sich, die Drohne auch einmal in der Luft stehen zu lassen. Die beiden Roboter im Bild bewegen sich vergleichsweise schnell und sorgen so für genug Action im Bild.

Für das Auge sind Schwenks von links nach rechts am angenehmsten. Also fängt man links an, sucht sich einen guten Ausschnitt für den Anfang und für das Ende des Schwenks. Jetzt folgt ein Probeschwenk ohne Aufnahme, um jeweils das exakte Ansteuern vom Anfangs- zum Endbild zu trainieren. Durch die Probeschwenks erspart man sich den Bilder-Schrott auf der SD-Karte. Außerdem kann man während des Schwenks das Licht überprüfen, ob es nicht im Verlauf der Bewegung vielleicht zu dunkel oder zu hell wird. Wer die Möglichkeit hat, die Blende manuell mittels Blendenrad an der Fernbedienung zu steuern, sollte das jetzt testen. Aber immer nur so weit, dass die Regelung hinterher nicht oder so gut wie nicht sichtbar wird. Die Lichtregelungen ist auch bei den besten Modellen meist nicht flüssig, sondern etwas „ruckelig“. Die Einstellmöglichkeiten auf den berührungsempfindlichen Bildschirmen von Fernbedienung oder Smartphone sind dazu oft ungenau. Wessen Technik keine Einstellmöglichkeit am Controller bietet, sollte während eines Schwenks nicht auf dem Bildschirm herumtippeln, sondern generell einfach etwas dunkler einstellen, so dass die Position mit dem meisten Licht perfekt belichtet ist. Auto-Belichtung sollte man genau wie Überbelichtung unbedingt vermeiden, daher eher unterbelichten. Im Wesentlichen geschieht hier dasselbe wie mit einer normalen Videokamera.

Workshop Drohnenflugtipps Joystick loslassen

Einfach mitten in der Bewegung den Joystick loslassen sollte man vermeiden, sonst stoppt die Drohne ebenso rasant und ruckartig.

Jetzt beginnt man die Aufnahme mit dem Anfangsbild: Wichtig ist jetzt, dass die Drohne, das fliegende Stativ, für zehn Sekunden in dieser Position stehen bleibt. Erst dann fängt man gleichmäßig an zu schwenken. Wenn man das Endbild erreicht hat, ist es wichtig, dass die Drohne ganz sanft stehen bleibt und nicht etwa noch nach irgendeiner Seite weiterschiebt. Dazu steuert man, je näher man dem ganz Endbild ist, mit dem Joystick immer geringer und lässt ihn schließlich ganz los. Anschließend die Drohne wieder für zehn Sekunden stehen lassen und dann erst die Aufnahme abschalten. Nun kann man dasselbe nochmal rückwärtsfahren, was für den Schnitt wichtig ist. Denn es kommt schnell vor, dass der Film aus gestalterischen Gründen genau die gegensätzliche Bewegung benötigt. Jeden Schwenk zweimal hin- und herfahren ist daher in der Filmbranche Standard.

Workshop Drohnenflugtipps Schwenk Landschaft

Eine weite Landschaft ist wie geschaffen für Drohnen-Schwenks. Gerade dann sollten diese aber eher langsam ablaufen, um die Zuschauer nicht zu überfordern.

Wie der Horizontalschwenk, läuft auch ein vertikaler Schwenk ab. Dabei steuert man nicht die Drohne, sondern die am Gimbal hängende Kamera mit dem rechten Rändelrad. Auch hier ist etwas Übung Voraussetzung für einen sauberen Schwenk, so dass der Himmel nicht das Bild dominiert. Falls nicht anders gewünscht, empfehlen wir einen Anteil von etwa 20 Prozent Himmel im Bild. Wie bei allen Tipps gilt aber natürlich: Erlaubt ist, was gefällt.