DJI Ronin RS 4: flexibler und fĂĽr gewichtigeres Kamera-Equipment - Stabilisierung und Fazit
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STABILISIERUNG
Wir könnten es hier kurz machen und auf die Stabilisierungsleistung des bereits getesteten DJI Ronin RS 3 Pro verweisen. Denn auch wenn die Maße etwas anders sind, bügelt das RS 4 auch dann Bewegungen glatt, wenn man über den holprigen Acker läuft oder eben mal nicht ganz so sanft im Watschelgang läuft. Eher holpriges Rennen führt dann allerdings zu einer wenig ausgeglichenen Bildberuhigung. Besonders gut gefällt uns die Option, im Menü die Bewegungsgeschwindigkeit einstellen zu können, denn so kann man von eher sanften und gleitenden Bildern zur gewollt etwas ruckartigeren, subjektiven Kamera umschalten. Alles andere als neu: Drückt man die fordere Taste, lockert das Gimbal die Achsen und erlaubt so eine plötzlich dynamischer werdende Bildgestaltung.
Auch wenn die Stabilisierungsleistung wirklich sehr gut ist, gibt es Einschränkungen: Die Achsen bieten keine echte 360-Grad-Freiheit, sondern sind deutlich eingeschränkt. Das fällt auf, wenn man die Perspektive besonders deutlich wechseln will oder auf eher „wildere“ Bildgestaltung steht. Oder aber wenn man etwas größere Aufbauten mit dem System stabilisieren will. Schon der kleine Empfänger des Rode Wireless Go passt gerade mal so noch auf unsere Lumix S5 Mark II X. Da bleibt für den Wechsel in die bodennahe Position gerade mal drei bis vier Millimeter Spielraum. Dafür punktet das RS 4 mit deutlich längerer Akkulaufzeit. DJI spricht von knappen 30 Stunden – um es kurz zu machen: Wir haben das Gimbal in unseren Dreheinsätzen nie leer gemacht, sondern maximal auf 60 Prozent reduziert bekommen. Zwei, respektive drei Drehtage sollten mit dem Gimbal also machbar sein, auch dank der Abschalt- beziehungsweise Ruhemodus-Funktion. Das neue Modell unterstützt zudem den DJI Radio Videosender.
DATEN UND TESTERGEBNISSE
Hersteller | DJI |
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Produkt | Ronin RS 4 |
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Preis | 549 Euro (RS 4) 719 Euro (RS 4 Combo) |
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Internet | dji.com | |
TransportmaĂźe | 32,3 x 19,5 x 9,8 cm | |
Gewicht | 1800 Gramm | |
KONNEKTIVITĂ„T |
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AnschlĂĽsse | USB-C | |
Bluetooth | â—Ź | |
WLAN | — | |
GIMBAL 30 Punkte | 24,5/sehr gut |
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geeignet fĂĽr | bis 3 Kilogramm | |
Transport-Eigenschaften | verriegelbare Achsen, kleine Transporttasche | |
Neigeachse | -110 bis 210 Grad | |
Rotations-/Drehachse | -105 bis 240 Grad | |
Panorama-Achse | 360 Grad | |
Ăśberkopf-/Hochkantmodus | â—Ź/â—Ź | |
MANUELLE BEDIENUNG 10 Punkte | 7,5/sehr gut |
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manuelle Gimbalsteuerung | Joystick und Drehrad | |
Record-Funktion fĂĽr Kamera | â—Ź | |
Zoom-Steuerung | â—‹ |
|
Umschaltung der Betriebsmodi | â—Ź | |
Gewindeschrauben für Zubehör | 2x 1/4-Zoll | |
STEUERUNG 15 Punkte | 7/ausreichend |
|
manuelle ISO/Blende/Fokus | â—‹/â—‹/â—‹ | |
Weißabgleich | — | |
Bildwiederholfrequenz NTSC/PAL | —/— | |
autom. Verfolungsmodus | â—Ź | |
autom. Panoramaschwenk | â—Ź | |
AKKU 10 Punkte | 9/hervorragend |
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Akku-Kapazität/tauschbar | mehr als 2970 mAh/— | |
Gimbal-Akkulaufzeit | ca. 25 Stunden | |
Powerbank-Funktion | â—Ź | |
BILDBERUHIGUNG 35 Punkte | 28,5/sehr gut |
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Treppenlaufen | sehr gut | |
Sanftes Laufen | sehr gut | |
Schnelles Laufen | gut | |
Objektverfolgung | sehr gut | |
Objektumrundung | sehr gut | |
Urteil max.100 Punkte |
sehr gut 76,5 |
|
Preis/Leistung | gut |
FAZIT
DJI hat mit dem RS 4 sein Einstieg in die Profi-Klasse etwas perfektioniert. Die gr0ße Revolution bei den bekommt der Hersteller bei seinen Ronin-Gimbals nicht mehr hin, denn diese sind inzwischen einfach ausgereift und leicht bedienbar. Wirklich gut ist die Option das Gimbal innerhalt weniger Minuten und ohne weiteres Montagematerial auf Hochkant umrüsten zu können. Das ist aus unserer Sicht der größte Sprung vom Ronin RS 3 auf RS 4. Ob man das braucht, ist allerdings abhängig davon, für wen beziehungsweise welche Anwendungsart man tatsächlich dreht. Gerade durch die steigende Bedeutung von Social Media und Content für Apps, ist diese Option nicht unerheblich. Etwas mehr Bauhöhe erlaubt das RS 4, die Bedienung ist noch etwas besser als beim Vorgänger – die Motoren aber offensichtlich nicht kräftiger. Gerade im Zusammenspiel mit Zoom-Optiken wäre dies durchaus wünschenswert. Genug Akkuleistung hat das Gimbal auch für kräftigere Motoren. Genaugenommen könnte man darüber diskutieren, ob der Akku nicht kleiner und damit leichter sein dürfte. Denn am Drehabend nachladen ist ja nun wahrlich kein Problem.
+ sehr gute Bildberuhigung
+ lange Akkulaufzeit
+ schnelle Justage
+ schneller Umbau
- kein kompakter Transport möglich
- Zwangsregistrierung
Autoren: Joachim Sauer / Bilder: Joachim Sauer MEDIENBUREAU
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