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Test: Mackie DLZ Creator XS – Mischpult mit besonderer Bedienung - Praxis und Fazit

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PRAXIS UND FAZIT
Das Bedienkonzept klingt umfangreich und ist es kurz gesagt auch, doch die Eingewöhnung läuft schneller als gedacht. Das liegt vor allem daran, dass Mackie die Bedienung schlüssig auf Touchscreen und seitliche Einstellräder aufgeteilt hat. Die grundsätzliche Navigation erfolgt dabei wie bei einem Smartphone über den Bildschirm, während abhängig vom Fenster die Einstellräder einzelnen Parametern zugewiesen sind und sanfte Regelung ermöglichen. Welcher Regler für welchen Parameter zuständig ist, steht dabei im Display, wobei in vielen Fenstern die Parameter eine eigene Farbe haben, welche man im leuchtenden Ring um den Regler wieder findet. Beispielsweise ist im Setup-Menü des Kanal-Tabs die Vorverstärkung rot, die Panorama-Anzeige gelb, der Hall-Anteil lila und der Echo-Anteil blau.

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Das Bedienkonzept verbindet Smartphone-Bedienung via Touchscreen mit den Einstellrädern, welche von Bildschirm zu Bildschirm unterschiedliche Parameter übernehmen und so feines Regeln erlauben.

Zwar sind die Pegelräder des DLZ Creator XS nicht ganz so präzise wie die Fader des großen Modells, eine genaue Pegelung ist mit ihnen aber dank des sauberen, harmonischen Regelwegs problemlos möglich. Einziger Wehrmutstropfen des Mischpults ist die Präzision des Touchscreens im unterem rechten Viertel, auch weil im Gegensatz zum DLZ Creator ein eigener Lautstärkeregler fehlt. Will man den Ausgangspegel des Geräts ändern oder stumm schalten, muss man mit dem Finger knapp unterhalb des Faderpunktes beziehungsweise der Mute-Schaltfläche zielen. Selbiges gilt auch für die Stumm- oder Soloschaltung der Kanäle 9/10 und 11/12 sowie die Soundbank-Auswahl. Unser Tipp ist daher, den Ausgangsfader komplett in Ruhe zu lassen und komplett über die Lautstärkeregler zu pegeln.

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Im Hauptbildschirm überrnimmt der Bildschirm die Funktion einer Pegelanzeige. Die Ausgangslautstärke ist nur über den Touchscreen regelbar, wobei dieser im unteren rechten Viertel ein kleines Präzisionsproblem hat.

Mackie hat dem DLZ Creator eine Automix-Funktion spendiert, die das Lautstärkenverhältnis der beiden Mikrofoneingänge automatisch beeinflusst. Dabei kann man selbst auswählen ob Mikrofoneingang 1 oder 2 priorisiert werden soll oder beide Kanäle gleiche Priorität haben. Kommt ein Signal auf dem Kanal mit Priorität, regelt der DLZ Creator XS andere Signale runter. Nicht nur als Sicherheit ist die Aufnahme auf USB-Stick oder Speicherkarte gut. Denn dank der Möglichkeit, nicht nur das Stereo-Ausgangssignal, sondern zusätzlich auch alle Kanäle separat aufzuzeichnen, kann man den Ton in der Nachbearbeitung noch umfassend bearbeiten. Diese Option gibt es auch für den USB-C-Anschluss, sodass auch Mehrspur-Aufnahmen im Computer möglich sind. Im Normalfall muss die Aufnahme im Touchscreen bestätigt werden, das Verbindungsmenü erlaubt aber auch die One-Touch-Aufnahme, bei dem die Aufnahme direkt beim Drücken der Aufnahmetaste beginnt.

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Home, Record und Automix haben eigene Tasten bekommen. Aktiviert man die One-Touch-Aufnahme im MenĂĽ, startet die Aufnahme direkt mit Tastendruck.

 

DATEN UND TESTERGEBNISSE

Mackie DLZ Creator XS Kauftipp

Hersteller Macie
Modell DLZ Creator XS
Preis 548 Euro
Internet mackie.com
DATEN                                             
Abmessungen 11,8 x 8,9 x 11,1 cm
Gewicht 336 g
Aussteuerung Manuell ĂĽber fĂĽnf/sieben Drehregler
Phantomspeisung 2x 48 Volt
Stromversorgung Netzteil
Eingänge 2 x Combo (XLR oder große Klinke), 1 x Klinke (2 x Mono im Stereokanal), 1 x Stereo-Miniklinke, USB-C- und USB-A-Port, Netzwerk, Micro-SDXC-Karte
Ausgänge 1 x Klinke (2 x Mono im Stereokanal), 2 x Klinke für Kopfhörer, Netzwerk, USB-C-Port
Effekte Equalizer, Gate, Kompressor, De-Esser, Hall, Delay
Aufnahme ja, Stereo oder Mehrkanal + Stereo
Interface ja, Stereo oder Mehrkanal + Stereo
Lieferumfang Gerät, Netzteil
KLANGQUALITĂ„T  sehr gut
AUSSTATTUNG  gut bis sehr gut
BEDIENUNG  sehr gut
va logo kl 100  
Urteil sehr gut
Preis/Leistung sehr gut

FAZIT

Jonas Schupp VIDEOAKTIV AutorOb man sich das DLZ Creator oder das DLZ Creator XS zulegen sollte, ist am Ende Anwendungssache. Braucht man vier Mikrofoneingänge mit Phantomspeisung, fünf Einstellräder, einen eigenen physischen Regler für das Ausgangssignal und den deutlich größeren Bildschirm? Will man Full-Size Fader und größere Soundpads? Das muss am Ende jeder selbst entscheiden. Für uns ist der kleine Creator der Preis-Leistungs-Sieger, weil er zwar weniger Eingänge, aber ebenso zwölf Kanäle liefert und diese logisch belegt.

Mackie bewirbt das DLZ Creator XS als Lösung für Content Creator, sprich YouTuber oder Podcaster. Der Test hat aber gezeigt: Das kleine Mischpult beherrscht diese Aufgaben, kann aber noch deutlich mehr. Die umfangreichen Routing-Möglichkeiten heben das Mischpult auf ein professionelles Niveau und dank der unterschiedlichen Bedienmodi werden auch Einsteiger und Semi-Profis mit ins Boot holt. Sei es als Mischpult, dessen Ausgangssignal in die Kamera geht, als Soundzentrale vor dem Videomischer oder als Interface am Computer, das DLZ Creator XS eignet sich für viele Videoanwendungen. Über allem steht die einzigartige und – nach kurzer Eingewöhnung – sehr schnelle und intuitive Bedienung, wenn auch der Bildschirm im unteren rechten Viertel zumindest bei unserem Testgerät leichte Präzisionsprobleme hat.

+ umfassende Möglichkeiten
+ unterschiedliche Bedienmodi
+ präzise Drehregler
- Touchscreen mit Präzisionsproblemen

 

Autorn: Jonas Schupp / Bilder: Joachim Sauer, Jonas Schupp MEDIENBUREAU

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