Dazu gibt es weitere Hilfefunktionen, um freie Frequenzen zu finden. Ein Pilotton verhindert, dass das Signal einer anderen Funkstrecke aufgefangen wird. Diese- Funktion kann aber abgeschaltet werden, so dass der Empfang mehrerer Sender an einem Empfänger möglich ist.
Das Display ist zwar klein, reicht aber, um sich durch das einfach strukturierte Menü zu bewegen. Praktisch ist die automatische Tastensperre, so dass die Tasten nach zehn Sekunden nur benutzt werden können, wenn sie mit einer Tastenkombination wieder entsperrt werden. Neben dem Ladezustand der Batterie, der mit drei Segmenten nicht besonders genau ist, bietet das Display des Empfängers eine Anzeige zur Stärke des Funksignals, und Sender wie Empfänger haben eine Anzeige für den Audiopegel. Ein Peakhold zeigt an, wenn der Pegel zu hoch ist.
Allerdings verzerrt das analoge Signal nicht sofort, sondern fängt langsam an zu knistern und bleibt damit wesentlich länger brauchbar. Ausserdem werden die Audiofrequenzen für die Übertragung in Radiowellen transformiert und damit teilweise komprimiert und limitiert, dass das Signal nur in extremen Fällen wirklich verzerrt klingt. Somit erfüllt die Funkstrecke gleichzeitig die Funktion eines schwachen Limiters und verhindert oft, dass der Ton komplett misslingt.
Dazu zeigt das Display auch die Übertragungsfrequenz an. Bei beiden Sendeeinheiten lassen sich Mute-Modi mit einem Schalter aktivieren, der die Übertragung eines Signals verhindert. Ob am Bodypack oder dem Handsender ein Mikrofon- oder ein Linesignal anliegt, erkennen die Geräte automatisch. Der Pegel des Audiosignals lässt sich in in 6-Dezibel-Schritten von -30 bis +12 Dezibel einstellen.
Ein Pilotton bietet ein Steuer- oder Kontrollsignal, das unabhängig vom zu übertragenden Signal gesendet wird. Mit dem Pilotton wird sichergestellt, dass nur die Signale des dazugehörigen Senders mit dem entsprechenden Pilotton übertragen werden. Die Stärke des Signals ist auf 30 Milliwatt festgelegt. Auf offenem Feld wird von Sennheiser 50 Meter als sichere Distanz angegeben. In einem Test in einer Tennishalle ging der Empfang auch einige Meter über die Länge zweier Tennisfelder (rund 60 Meter) problemlos hinaus.
Bei Innenräumen hängt der Empfang eines Signals stark von den Hindernissen, Wänden und deren Materialien ab. Durch eine Betonwand und eine Glastür zeigten sowohl das Bodypack als auch der Handsender noch eine einwandfreie Übertragung. Selbst in einem Lastenaufzug konnte der Bodypack-Sender das Signal über drei Stockwerke mit nur zwei kleinen Aussetzern übertragen.
Der Handsender ist offenbar nicht so tolerant, denn er lieferte nur noch Rauschen, sobald sich der Aufzug zwischen zwei Stockwerken befand. Auch wenn der Signal-/ Rausch-Abstand von 60 Dezibel kein Topwert ist: Die mit dem mitgelieferten Mikrofon ME-2 übertragenen Signale zeigten nur ein geringes Grundrauschen. Die Rauschunterdrückung, die in drei Stufen eingestellt werden kann, hatte in verschiedenen Testsituationen nur einen minimalen oder gar keinen Effekt.
Das Mikrofon wird mit einem Metall-Windkorb geliefert. Der ist stabil und bietet einen guten Windschutz. Für einen variableren Einsatz empfiehlt sich das Zubehörset MZ1, das mit 100 Euro zwar nicht gerade günstig ist, aber zusätzliche Windschutz-Körbe und verschiedene Klemmvorrichtungen in Schwarz und in Weiß bietet. Das mitgelieferte Mikrofon ME-2 klingt ausgewogen und stellt die Frequenzbereiche bei Sprachaufnahmen authentisch dar. Zum 320 Euro teuren Lavaliermikrofon MKE-2 Gold besteht allerdings doch noch mal ein hörbarer Unterschied. Letzteres ist brillanter im Klang, und sowohl Sprach- als auch Musikaufnahmen klingen hörbar präsenter.
In lauter Umgebung kann die Kugelcharakteristik des ME-2 allerdings schnell an ihre Grenzen stoßen. Hier ist das ME-4 mit Nierencharakteristik für 100 Euro eine gute Alternative. Das muss allerdings auch sorgfältiger angebracht werden.
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