Report: Virtueller Broadcast-Studio-Service eröffnet völlig neue Möglichkeiten - Die Technik hinter dem Keying
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Einmal eingerichtet steht und läuft das Set von selbst. Sämtliche Kamera-Bewegungen entstehen digital, also Software-basiert auf der Gaming-Plattform „Unreal Engine“ - und ohne die teuren, physisch getrackten Kameras. Im diesem Fall stehen zwei Sony FX-3 vor dem Grün und liefern UHD-Auflösung mit 4:2:2-Farbsingal, was eine wichtige Grundlage für das Keying ist. Ein sauberer Key ist essentiell für den Signalaustausch, der mit Hilfe des Technik-Partners TVU und deren Encodern erfolgt. Diese wandeln das Kamerasignal für den Weg durchs Internet. Wahlweise kann auch über das Mobilfunkdatennetz gestreamed werden, es genügt eine Bandbreite von 10Mbit/s up/down. Weitere Encoder empfangen das von den Illusioneers zurück geschickte Signal, damit sich der Kunde auf dem Monitor auch auf seiner Bühne sehen und orientieren kann.
Das Keying erfolgt entsprechend in Grünwald mit zwei Blackmagic Design „Ultimatte 12“-Keyern – die besten Keyer, die der AV-Markt zu bieten hat. Die Illusioneers haben ebensop günstigere Möglichkeiten getestet, doch es hat sich schnell herausgestellt, dass man an dieser Stelle nicht sparen kann. Selbst die teure High-End-Studiotechnik von Blackmagic Design, die 5x 4K HyperDecks, mussten mittels Script-Programmierung an die flexiblen Bedürfnisse angepasst werden. Doch der Aufwand hat sich gelohnt, denn nun sieht sich der vor grün stehende Kunde auf seinem Monitor in der virtuellen Umgebung - mit einer tolerierbaren Latenz von rund einer Sekunde, was somit auch die Interaktion erleichtert. Ob der eingebundene Kunde bei Produktvorstellungen oder der Schüler im Unterricht ist: so kann der Moderator direkt auf Fragen eingehen, die auch via Chat gestellt werden können. Kürzlich sind live steuerbare Augmented Reality Elemente hinzugekommen, welche von einem kompletten Auto bis zu einer in der Größe skalierbaren Getränkedose reichen können. Dazu muss lediglich ein entsprechendes 3D-Modell des Objekts vorliegen.
Prämisse der Illusioneers war es von Anfang an, den Zugang für den Kunden möglichst einfach zu halten. „Bei der Entwicklung waren und sind Automatisierung und Vereinfachung für uns oberste Priorität“ sagt Daniel Silber, Gründer und Geschäftsführer. „Dem zugrunde liegt unser Leitgedanke der Verfügbarkeit, also den einfachen und erschwinglichen Zugriff auf bisher nur den TV-Studios vorbehaltener Technik. Mit unserer Innovation wollen wir keine Leuchtturm-Projekte, sondern wirklich die Masse erreichen.“.