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Praxis-Test: Stereo-Fotos und -Videos mit Fuji Real 3D W1

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Fuji stellte auf der Photokina 2008 einen Prototyp einer Lentikularkamera vor. Jetzt wird das Gerät auf dem Markt eingeführt. Es macht 10-Megapixel 3D Fotos und Videos im AVI-Format. Der Einführungspreis liegt bei 500 Euro.

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Doppelauge: Bei der Fuji W1 erzeugen zwei 10-Mega-Chips Synchronbilder, die zu Stereoserien verknüpft werden.
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Rücksicht: Direkt am Monitor der Fuji Real 3D W1 können die Bilder in 3D kontrolliert werden. 


 

Fuji stellte auf der Photokina 2008 einen Prototyp einer Lentikularkamera vor. Jetzt wird das Gerät auf dem Markt eingeführt. Es macht 10-Megapixel 3D Fotos und Videos im AVI-Format. Der Einführungspreis liegt bei 500 Euro.


Wer die Fuji REAL 3D W1 zum erstenmal in die Hand nimmt, stellt fest, dass das Gerät außerordentlich gut verarbeitet ist. Pures Metall und eine Klappe, die sich über den beiden 3fach-Zoomlinsen schließt, wie die Fahrertür einer Nobellimousine. Das muss so sein, denn die beiden Linsen dürfen sich nicht verstellen, sonst liefert die Überlagerung keine echte Stereoabbildung mehr. Beide Linsen sitzen 77 mm auseinander, diese Parallaxenverschiebung entspricht einem durchschnittlichen menschlichen Augenabstand und zeigt einen Konvergenzpunkt von 2 Metern bei Weitwinkelaufnahmen. Die optimale Konvergenz misst das System aufgrund der ermittelten Fokusdistanz zum anvisierten Objekt und stellt automatisch entsprechend nach. Bei schwierigeren Motiven verschiebt man nach der Aufnahme die beiden Bilder mit einer „Parallaxenkontroll-Funktion“ selbst , bis sich am 7,1cm-Display ein angenehmer Stereoeffekt einstellt.

Diese 3D-Justage funktioniert, soweit das auf dem kleinen Monitor zu beobachten ist, recht ordentlich. Anders gesagt – die Darstellung am Display ist weder besonders farbrichtig noch brillant und überdies bei Sonneneinstrahlung zu dunkel – der Stereoeffekt ist aber so verblüffend, dass die reine Abbildungsqualität ins Hintertreffen gerät. Bei Weitwinkelaufnahmen verschwindet die Stereowirkung entfernter Objekte gewöhnlich. Bei sehr Nahen (unter 30cm) ist der Konvergenzwinkel zu groß. Wer dennoch Raum erzielen möchte, dem helfen manuelle Erweiterungseinstellungen Das Stereobild setzt die Kamera dann ebenfalls selbst zusammen. Für diese Erweiterungen braucht es Übung. In unseren ersten Tests gelangen hier noch keine überzeugenden Ergebnisse - übrigens genau wie bei Hochkantaufnahmen.

Räumliche Videos nimmt die Kamera quasi im Vorübergehen auf Ihre SDHC-Card auf - mit VGA-Auflösung von 640 x 480 Pixeln (30Fps) Zusätzlich gibt es Stereosound zum Video. Fuji verwendet eigene AVI-Dateiformat-Container, um die Video- und Toninformation zu speichern. Der Windows Mediaplayer kommt derzeit damit noch nicht zurecht. Fujis eigene Software wird also gebraucht, wenn – zum Beispiel der optionale LCD-Monitor 3D V1 verwendet wird. Der zeigt auf 8-Zoll-Diagonale die Bilder sogar via Infrarot-Verbindung. Seine Auflösung von 800 x 600 Pixeln reicht aber kaum, um die hohe Bildqualität der Fotos dar zu stellen – Für die Videos kommt eine ausreichende Auflösung zu Stande. Auch wenn durch die Pixelsplittung für linkes und rechtes Auge je Bild nur 400 x 480 Pixel zur Verfügung stehen. Für gute Ergebnisse bei normaler Fotografie und Filmerei sorgen 11 Motivprogramme und voll manuelle Justage von Zeit und Blende.

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