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Praxis-Test: Canon EOS R7 - Die ideale Reisekamera? - Formate und Praxis

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FORMATE
Noch vor wenigen Jahren das beherrschende Speichermedium auf dem Markt, ist die SDKarte zunehmend von CF-Express Typ A und B verdrängt worden. Zu niedrig ist die Schreibgeschwindigkeit von SD-Karten, gerade bei speicherintensiven ProRes-Formaten oder Auflösungen jenseits von 4K. Mit zwei SD-Kartenslots schwimmt die R7 in dieser Hinsicht gegen den Trend. Das bedeutet aber auch, dass zwangsläufig auf datenintensive Formate verzichtet wurde. In UHD sind maximal 60, in Full-HD maximal 120 Bilder pro Sekunde drin. Umso erstaunlicher, dass sich im Menü neben 4K/UHD noch eine weitere Auflösung mit der Bezeichnung „4K-Fine“ findet. In dieser Einstellung nimmt die R7 bei gleicher Auflösung nur noch mit 25 beziehungsweise 30 Bildern pro Sekunde auf.

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Die R7 nimmt maximal in UHD auf. Besonderheit ist ein spezieller „4K-Fine“-Modus mit 30 beziehungsweise 25p. Wir vermuten, dass die Kamera in dem Modus ein Oversampling des Sensors auf UHD durchführt.

Wir vermuten hier, dass die Kamera bei „4K-Fine“ die vollen 32,5 Megapixel des Sensors auf UHD-Auflösung runterrechnet, was entsprechend Rechenleistung benötigt. Will man maximale Dynamik in den Aufnahmen, muss auf HDR- oder Log-Profile zurückgegriffen werden. Canon hat da mitgedacht und die R7 nicht nur mit einem HDR-Bildprofil, sondern auch mit Canon Log 3 ausgestattet. HDR- und Log-Aufnahmen codiert die Kamera in 10 Bit 4:2:2, während Aufnahmen im Standard- Profil mit 8 Bit 4:2:0 Farbsampling abgespeichert werden.

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Wie bei allen neuen Canon-Kameras ist auch bei der R7 der neue Zubehörschuh verbaut, über den sich zum Beispiel der XLR-Adapter Tascam CA-XLR2d anschließen lässt.

PRAXIS
Der Vorteil von vielen filmenden Fotokameras mit S35- oder APS-C-Sensor ist, dass sie trotz großem Sensor immer noch kompakt sind. Zum Vergleich: Die Panasonic GH6 ist trotz kleinerem Sensor größer als die R7. Die Canon findet mit dem 18-150-Millimeter-Objektiv selbst in der kleinsten Tasche noch Platz. Das ist gerade für Reisen von Vorteil, bedeutet aber auch, dass oft nur Platz für ein Minimalsetup ist: Das heißt wohl meistens Kamera und ein Objektiv. Für ruhige Aufnahmen muss dann der Bildstabilisator der Kamera herhalten. Eine Aufgabe, die die R7 mit Bravour bewältigt. Der Kamerasensor ist beweglich gelagert, zudem kann ein zweistufiger elektronischer Bildstabilisator zugeschaltet werden. Auch weil das RF-S 18-150 mm ebenfalls über einen eigebauten Stabilisator verfügt, sind Aufnahmen schon ohne elektronische Stabilisierung so gut beruhigt, dass Aufnahmen aus der Hand ohne Probleme möglich sind. Schaltet man die elektronische Stabilisierung hinzu, tritt ein Crop auf. Das Bild ist dann noch ruhiger, wobei bei Schwenks schon ein deutliches Nachziehen des Bildes zu sehen ist.

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Das Display ist übersichtlich aufgebaut und bietet schnellen Überblick über alle wichtigen Parameter. Darüber hinaus ist es berührungsempfindlich.

Sowohl Crop als auch Nachziehen und Beruhigung werden im „Enhanced“-Modus der elektronischen Stabilisierung noch stärker. Für uns reichte beim Dreh die optische Stabilisierung vollkommen aus. Den elektrischen Stabilisator würden wir nur dann hinzuschalten, wenn die Kamera wirklich ruhig bleiben muss, aber kein Stativ verfügbar ist. In Canon Log 3 liegt die native ISO-Empfindlichkeit bei ISO 800, was tagsüber schlicht und ergreifend zu empfindlich ist. Selbst mit dem relativ lichtschwachen Testobjektiv war ein ND-Filter Pflicht. Es klingt widersprüchlich, doch die R7 ist dennoch nicht sonderlich lichtstark: Schon in der nativen ISO-Empfindlichkeit ist ein leichtes Rauschen sichtbar, das sich mit zunehmendem ISO-Wert verstärkt. Bei ISO 3200, also zwei Stufen über der Grundempfindlichkeit, ist das Rauschen so stark, dass wir nur in Ausnahmefällen auf mit dieser Einstellung filmen würden. Bei ISO 6400 ist das Material dann unbrauchbar verrauscht.

Canon R7 ISO vergleich web

In Canon Log 3 ist schon in der nativen Empfindlichkeit ISO 800 ein Grundrauschen am Horizont feststellen. Bei ISO 3200 ist das Grundrauschen dann so stark, dass wir nur noch in Ausnahmefällen auf das Material zurückgreifen würden.