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Hands-on: Panasonic Lumix S5II - Test von Autofokus, Bildstabilisierung und ISO-Aufnahmen - Autofokus

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AUTOFOKUS
Keine Frage: Die eigentliche Neuheit heißt Phasenautofokus, denn bisher hat Panasonic ausschließlich auf den Kontrast-Autofokus gesetzt, was diesen zum einen etwas langsamer und unzuverlässiger in der Verfolgung macht. Denn über einen Kontrast-AF lässt sich keine Distanzänderung und entsprechend auch nicht deren Geschwindigkeit ermitteln. Vorhersagen, wohin sich ein Motiv bewegt, sind damit schwer, auch wenn der Kontrast-AF eben den Vorteil hat, dass man quasi das gesamte Bild für die Messung hat. Jetzt baut Panasonic 779 Sensoren für die Phasen-Messung ein, wobei aus den technischen Unterlagen bisher nicht hervorgeht, welche Bildfläche man damit abdeckt. Sicher ist: Sie deckt nicht die gesamte Vollformatfläche ab und Phasen-Sensoren liefern bei abnehmendem Licht keine Ergebnisse.

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Wir haben die harmonischere Autofokus-Steuerung nur mit einer deutlicheren Verlangsamung der Erkennung und Geschwindigkeit erreicht.

Doch der Vorteil des Phasenautofokus ist die höhere Geschwindigkeit, kombiniert mit der Möglichkeit Richtungs- und Entfernungsinformationen zu verarbeiten. Wie branchenweit inzwischen üblich, kombiniert Panasonic den Kontrast- und den Phasenautofokus und spricht deshalb von einem Hybrid-Phasenautofokus. Damit sollen die Vorteile der beiden Systeme kombiniert und die Nachteile ausgeglichen werden. Wann welches System arbeitet, ist dabei nicht zu beeinflussen. Im umfangreichen Focus-Menü kann man aber weiterhin die Motiverkennung beeinflussen, wobei es neben der Mensch-Erkennung auch die Gesichts-/Augenerkennung und einen weiteren Modus für die Mensch-/Tiererkennung gibt. Festhalten können wir, dass die Erkennung von Gesichtern, Mensch und Tier (in unserem Fall die Katze) gut funktioniert. Die gelben Rahmen im Display zeigen an, was erkannt wird. Etwas kritischer sehen wir das bei der Augenerkennung, die uns derzeit noch etwas unsicher erscheint. Der größere Haken ist hier aber noch die Abstimmung des Autofokus, denn auch wenn die Erkennung offensichtlich funktioniert, sitzt der Autofokus noch nicht zuverlässig auf der richtigen Ebene. Zudem reagiert der Autofokus in der Standardeinstellung deutlich zu nervös, wenn mehrere Menschen im Bild sind. Hier springt der Fokuspunkt deutlich zu wild hin und her. Das lässt sich zwar mit dem bekannten Menü beeinflussen: Aus unserer Sicht wurde der Autofokus mit der langsamsten AF-Empfindlichkeit (-3) und einer auf -2 oder -3 reduzierten AF-Geschwindigkeit deutlich harmonischer – allerdings ohne das Niveau von Canon oder Sony zu erreichen.

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Damit der Fokus schneller am Ziel ist, kann man vorher bestimmen in welchem Abstand das anvisierte Ziel liegt. Das ist zum Beispiel bei Bühnenaufzeichnungen eine gute Hilfe.

Doch auch hier nochmal der Hinweis: Wir hatten ein Vorserienmodell, bei dem Panasonic auch ausdrücklich noch darauf hinweist, dass die Autofokusabstimmung bis zur Auslieferung (und in der Regel noch weit darüber hinaus) in der Weiterentwicklung ist. Unverändert gut ist das Fokus-Peaking, das beim manuellen Scharfstellen genauso hilft wie die Sucherlupe, deren Vergrößerungsfaktor man mit dem hinteren Drehrad schnell und bequem beeinflussen kann. Um auch den passenden Punkt im Bild zu vergrößern, lässt sich die Lupe auf dem Bildschirm verschieben, wobei der Joystick nun besser in der Querrichtung funktioniert, so dass man deutlich zielgenauer an die passende Stelle gelangt. Der verbesserte Joystick hilft auch beim Autofokus, wenn man den Fokuspunkt manuell verschieben möchte.