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Test 3D-Camcorder: JVC TD1, Panasonic TM900 und Sony TD10 - Teil 2

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3D-Dateiformate

Bei der Panasonic TM900 geschieht die Aufzeichnung – wie bei 2D üblich – im AVCHD-Format. Das Doppelbild kann ganz normal verarbeitet und überall angezeigt werden. Doch ist die Auflösung gegenüber Full-HD halbiert, und nur ein 3D-tauglicher Fernseher legt die beiden halben Bilder passend übereinander, auf dass sie per Stereobrille betrachtbar werden.

Bei Sony gibt es ein neues Dateiformat zu bestaunen. Es heißt mvc, was für Multiview Video Coding steht. Es ist in der Lage, die Signale beider Augen zu einem Datenstrom von 28 Mbit/s zu verwursten. Leider nur versteht den derzeit (Mai 2011) niemand außer Sony selbst. Deshalb kann man die Dateien nur mit dem mitgelieferten Picture Motion Browser oder mit den neuesten Versionen von Sony-Vegas (10d – Link zur News) bearbeiten. Das Anschauen der MP4-Dateien selbst gelingt jedoch in 2D problemlos, da das mvc-Signal für die meisten Player wie ein Standard AVC/H.264-Signal aussieht. Entsprechend zeigen sie das linke Auge.

JVC bietet bei der TD1 die freie Auswahl: Entweder wird hier ein Sony-ähnliches (aber leider nicht identisches) mvc-Signal mit stattlichen 34 Mbit/s Datenrate geboten. Oder es kommt ein Side by side-Signal wie bei Panasonic zum Zuge, als AVCHD-Variante. Diese ist dann natürlich bereits jetzt mit Programmen wie Magix Video Deluxe ab Version 17 zu schneiden. JVC will erst ab Juli eine Software ausliefern, mit der es möglich sein soll, von mvc in AVCHD zu konvertieren. Damit wäre dann eine zukunftsfähige Aufzeichnung möglich, denn mvc bietet eben gegenüber Side by side die doppelte Horizontalauflösung. Wer mehr über die 3D-Videoverfahren wissen will: hier gibt es unser 3D-Wissen-Booklet.

TM900_3D_back
Panasonic TM900: Nach jedem Aufsetzen des Vorsatzes erscheint eine Kalibriereinstellung im MenĂĽ, um die Linsen aufeinander anzupassen.
TM900K_slant-LCD_60P
Abschrauber: Ein ganz normaler Camcorder mit Objektivring und vielen manuellen Einstellmöglichkeiten ist der TM900 ohne Vorsatz.

3D-Ausstattung

Keine Angst, 3D-Filmen ist nicht schwerer als 2D-Filmen – egal, was gestandene Kameramänner erzählen, die sich jahrelang mit Stereo-Rigs, also Systemen mit zwei Camcordern abmühten. Bei den Probanden muss eigentlich nur der Hebel umgelegt werden, und schon ist die 3D-Aufnahme am Start. Bei JVC und Sony gibt es einen zweiten Hebel, oder besser eine Taste, die auch das Display auf 3D umstellt, doch nur bei Sony erscheint dann auch ein brillantes dreidimensionales Bild, dank der verwendeten Lens-barrier-Technik, die jedem Auge des Betrachters einen eigenen Bildauszug zulenkt. Bei der TD1 funktioniert diese Technik noch nicht so ausgereift, der Einblickwinkel ist zu eng, die Bilder fallen leicht auseinander. Hier sollte man die Schärfe dringend bei 2D-Ansicht kontrollieren.

Panasonic besitzt erst gar keinen 3D-Monitor, braucht ihn auch nicht, denn die 3D-Wirkung kann ohnehin nicht eingestellt werden. Der Vorsatz schaltet sämtliche manuellen Funktionen ab (bis auf die Gegenlichtkorrektur), und auch das Zoom ist blockiert. Bei JVC sinkt die Zoomleistung auf 5fache Brennweitenverlängerung, bei Sony bleibt sie bei 10fach. Wie die Bildwinkel erscheinen, zeigen die Beispieldateien, die Sie hier betrachten und alternativ herunterladen können.


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