NAB 2024: KI-Workflows in Adobe Premiere Pro

16. April 2024 - Joachim Sauer

Adobe treibt seine KI-Entwicklungen weiter voran und verkündet zur NAB die Firefly-Integration in Premiere Pro. Damit sollen Arbeitsabläufe und die Erstellung und Produktion von Videos einfacher werden.

Die neuen KI-Werkzeuge sollen noch in diesem Jahr in Premiere Pro eingeführt werden und Funktionen wie das Hinzufügen oder Entfernen von Objekten in einer Szene erlauben. Dazu kann man einfach Objekte im Videobild auswählen und enfernen – das Tracking des objekts und das Enfernen im Videoverlauf übernimmt die SoftwareZudem lassen sich zu kurz geratene Videos verlängern. Zudem will Adobe generative KI-Modelle von Drittanbietern direkt in Adobe-Anwendungen wie Premiere Pro integrieren. In Zukunft können Filmschaffende auf die Videogenerierungsmodelle von Open AI und Runway zurückgreifen um B-Rolls zu generieren und in ihre Projekte einzufügen. Dazu wird es in Premiere integrierte Textfelder geben, in denen man seine neue Szene beschreiben kann. Das Generieren übernimmt dann der Drittanbieter, wobei sich das Video direkt in die Timeline integriert. Mit Pika Labs Werkzeug „Generative Erweiterung“ soll man zudem das Ende einer Aufnahme um einige Sekunden verlängern können.

Mit Hilfe von KI soll man künftig unerwünschte Bildelemente direkt in Premiere Pro entfernen können.

Auch die KI-gestützten Audio-Workflows in Premiere Pro will Adobe verbessern und bietet neue Überblendungsgriffe, Clip-Badges, dynamische an die Spurhöhen angepasste Wellenformen und KI-basiertes Kategorie-Tagging. Die KI soll für letzteres Audioclips automatisch als Dialog, Musik, Soundeffekte oder Ambiente mit einem Symbol kennzeichnen, so dass die Kreativen mit einem Klick sofort auf die richtigen Steuerelemente für die jeweilige Aufgabe zugreifen können.

Wenn im Hintergrund etwas fehlt, lässt sich dieser Inhalt durch eine bei OpenAI berechnete Sequenz ersetzten.

Während sich ein Großteil der Diskussionen darauf fokussiert hat, dass Unternehmen darum wetteifern, das „beste“ KI-Modell zu entwickeln, sieht Adobe eine Zukunft, die weitaus vielfältiger ist. KI-generierte Inhalte sind Adobes Ansicht nach dann am nützlichsten, wenn sie ein natürlicher Bestandteil der täglichen Arbeit sind. Für die meisten Kreativschaffenden sind generative KI nur ein Ausgangspunkt und eine Inspirationsquelle, um kreative Wege zu beschreiten. Als einer der Gründer*innen der Content Authenticity Initiative verpflichtet sich Adobe, Content Credentials – eine kostenlose, Open-Source-Technologie, die als Nährwertkennzeichnung für Online-Inhalte dient – mit den in seinen Anwendungen produzierten Assets zu verknüpfen, damit die Nutzer*innen sehen können, wie die Inhalte erstellt wurden und welche KI-Modelle zur Generierung der auf Adobe-Plattformen erstellten Inhalte verwendet wurden.