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Mieten statt kaufen: Ratgeber zu Miet-Equipment - die Qualität

Wer seine Filmproduktion gut plant, kann High-End-Technik einsetzen, ohne Krater ins Budget zu reißen. VIDEOAKTIV erklärt, wie das gut und preisgünstig funktionieren kann. Im ersten von vier Teilen sprechen wir ein Plädoyer für die Qualität.

Besser mieten!
ine Filmproduktion ist ein komplexes Unterfangen, vor allem in finanzieller Hinsicht, und ein großer Kostenbrocken ist dabei stets die Technik. Egal ob man nun nur wenige Stunden oder gleich mehrere Wochen an einem Film produziert, der erste Impuls ist meist die Anschaffung einer Kamera, denn schließlich muss man mit dieser erst vertraut werden. Deshalb hat es große Vorteile, wenn man ganz regelmäßig benötigtes Equipment kauft. Die Investition in Kameras, Licht und Ton muss man dennoch gut kalkulieren, denn nichts verliert schneller an Wert. Es gibt schon einen Grund, warum gerade bei sehr teuren Produktionen meist sehr viel gemietetes Equipment zum Einsatz kommt. Jetzt könnte man zum Schluss kommen, dass bei großen Produktionen das Budget dafür da ist – sie sich also diesen Luxus gönnen. Defacto ist genau das Gegenteil der Fall: Hier wird noch genauer von Controllern auf die Kosten geschaut. Dabei muss man bei Leih- Equipment sogar etwas mehr Zeit einplanen, denn Kameramann und Assistent benötigen etwas Einarbeitungszeit, wenn eine neue Kamera am Set steht.

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Mit professionellen Kameras erzielt man bessere Ergebnisse als mit jeder Prosumer-Kamera.

Die ersten Tage muss man, zumindest wenn es wirklich ein ganz brandneues Kameramodell ist, etwas mehr Puffer im Drehplan einplanen. Auf der anderen Seite: Geliehenes Equipment heißt ja nicht, dass man stets die neuesten Kameramodelle einsetzen muss. Die Verleiher haben die Kameras viele Jahre im Programm und bedienen damit auch Kunden, die auf bewährtes Equipment setzen. Interessant können dabei durchaus auch ältere Modelle sein. Gerade Einzelkämpfer, die bei einem Tageslohn von oft nur 300 Euro inklusive Equipment hinter der Kamera stehen, können nicht in eigene oder gar neuste Kameratechnik investieren. Zumal es deren Kunden meist egal ist, womit gedreht wird. Hauptsache die Bilder sind gut und mit dem geforderten Codec gespeichert. Demzufolge darf auch ein Mietpreis nicht allzu hoch sein. Richtig schlimm wird es, wenn nur ein halber Tag geordert ist. Genau in diese Lücke stoßen manche Verleiher, wie zum Beispiel der DV-Kameraverleih in Berlin und München. Er macht sein Geschäft zu 80 Prozent mit Stammkundschaft, bei denen der Preis zählt. Das sieht man zwar auch an der ein wenig in die Jahre gekommenen Homepage. Doch davon abgesehen: Man bekommt bei ihm gutes Equipment und kann, wenn man nicht an den großen Filmstandorten zuhause ist, sich dieses auch schicken lassen.

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Eine festmontierte Green-Screen-Hohlkehle sorgt für einen gleichmäßigen Key, der auch live gleich verarbeitet werden kann.

Hier lohnt sich zwangsläufig die Leihe nicht für Stunden, aber für wenige Tage. Je nach Menge und Wert der geliehenen Dinge überprüft der Verleih die Solvenz eines Neukunden und verlangt gegebenenfalls den Nachweis einer Versicherung, sofern diese nicht im Mietpreis enthalten ist.

Ein Plädoyer für die Qualität
Einem Film sieht man es meistens an, mit welcher Technik er gedreht wurde. Da spielt das Auflösungsvermögen des Sensors eine Rolle, die Codec-Möglichkeiten (also Dinge wie Raw, Log und HDR) und ganz entscheidend die Qualität der Optik. Selbst Laien sehen, ob vorne ein 35 000-Euro-Zoom draufsaß oder eines für 3500 Euro. Und wer hat schon so viel Geld für Geräte, die man nur ein paarmal im Jahr braucht? Statt sich Stunden damit zu beschäftigen, welche Kamera man wo am billigsten anschafft, kann man sich ganz auf das eigentliche Ziel konzentrieren, das Filmemachen. Zumal man bei den Verleihern neben der Technik auch eine Beratung und Einweisung bekommt. Man kann Dinge ausprobieren, bekommt Kameras und Optiken eingemessen, das alles ist im Normalfall auch (fast) umsonst. Allerdings gehört dazu eine klare Vorstellung von den Bildern, die man machen will. Der Verleih hat durch die Vielzahl von Produktionen, die er bedient, eine sehr genaue Vorstellung davon, was man braucht und was nicht. Somit lässt sich ein Film auch viel besser finanziell planen. Man kalkuliert nicht mehr den Kauf von Kamera, Optiken, Licht, Ton und Zubehör, sondern das Equipment pro Tag in Miete. Unter dem Strich kommt das billiger als die Anschaffung. Zumindest was das einzelne Projekt angeht.

 

Autoren: Lutz Dieckmann, Joachim Sauer; Fotos: Lutz Dieckmann, Joachim Herbert, ETAS

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Weitere Teile dieses Ratgebers:

  • Teil 1 - Filmer-Equipment: Besser mieten - die Qualität
  • Teil 2 - Filmer-Equipment: Besser mieten - die Kalkulation (folgt)
  • Teil 3 - Filmer-Equipment: Besser mieten - ein ganzes Studio Mieten und Meinung der Autoren (folgt)
  • Teil 4 - Filmer-Equipment: Besser mieten - Ratenkauf - Technik finanzieren (folgt)

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