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Bergfilm

Auf dem Gipfel - Nach dem Aufstieg kommt die Arbeit: Filmen mit zittriger Hand.
 

Ganz oben

Der Aufstieg war anstrengend, dafür erwartet Sie jetzt eine tolle Rundumsicht. Natürlich filmen Sie das Panorama in 16:9.

Okay, Sie haben's geschafft, Sie sind am Gipfelkreuz. Verschnaufen Sie jetzt erst einmal und bereiten Sie zehn Minuten lang die Aufnahmen vor. Wenn Sie gleich losdrehen, verzittern Sie die Szene ohnehin. Es sei denn, Sie sind schon höhenkrank und müssen schnell wieder absteigen– dann nur nicht säumen. Prüfen Sie aber wenigstens, ob die Einstellung am Camcorder noch 16:9 zeigt, wie Sie das am Morgen getan haben. Andernfalls müssen Sie die Bergspitzen in der Nachbearbeitung wieder abschneiden.

Das Problem am Mix zwischen dem normalen 4:3-Material und den 16:9- Aufnahmen: Der Filmer nutzt das Bildformat immer voll aus und verliert beim Konvertieren dadurch entweder in der Breite oder in der Höhe knapp ein Drittel der Bildinformation. Und ein Video, das einmal Balken oben und unten hat und dann wieder nicht, ist schlicht unansehnlich.

Nach einer kleinen Stärkung, die Gelegenheit gab, die anderen Bergsteiger bei Brotzeit und Eintragung ins Gipfelbuch zu filmen, ist es Zeit fürs Panorama. Rucksack auf, Skylight- Filter raus sowie das leichte Titan- Klappstativ. Falls beides fehlen sollte, denken Sie daran: Beim Filmen aus der Hand nicht laufen, sondern breitbeinig hinstellen und möglichst weitwinklig bei eingeschaltetem Bildstabilisator filmen. Die Horizontlinie muss gerade sein. Nicht mehr als um 100 Grad auf einmal abschwenken und die Beine auf Endposition stellen, während sich der Oberkörper auf die Anfangsposition des geplanten Schwenks dreht. Dann kommen Sie bequem an und können den Schwenk sanft zum Stillstand bringen. Zur Unterstützung müssen Freihandfilmer ein paar Tele-Schüsse machen. Dazu sollten sie die Kamera auf einen Stein stellen und per Selbstauslöser starten. Dann können sie sich sogar gemütlich vor die Linse setzen und sind auch selbst mal im Bild. Der Panoramaschwenk über den Drittelkreis dauert übrigens auch bei relativer Weitwinkeleinstellung endlos lang, doppelt so lange, wie Sie es bei der Aufnahme für richtig halten. Eine Minute für die Gesamtumrundung ist nicht zu viel. Dabei sollten Sie sich so hinstellen, dass die Sonne genau hinterm Gipfelkreuz steht und von ihm verdeckt wird. Gegen die Sonne bekommen Sie von den Gipfeln ohnehin nicht viel mit, und das schwarze Kreuz sieht im Gegenlicht immerhin gespenstisch schön aus.

bergfilm
Wer am Berg riskante Kletterbilder dreht, sollte sich unbedingt sichern lassen. In großer Höhe nie mit dem Auge am Sucher laufen.
Tipp:
 
Drehen Sie zwei Panoramen. Das ist sicherer und bringt mehr Spielmaterial, wollen Sie im Schnitt die Schwenk- Enden und Starts der Aufnahmesektionen sauber aneinander anschließen, und Sie können verschiedene Brennweiten ausprobieren.

Steckbrief Bergfilm: 

Aktion: Gipfel-Panorama
Einrichtungszeit: 5 Minuten
Dauer: 3 Minuten
Material: Leichtstativ, UV-Filter, Verlaufsfilter, Polfilter, Weitwinkelvorsatz, Kompendium
Blende: auto
Gain: 0 dB
Verschluss: 1/50 bis 1/250 Sekunde
Weißabgleich: manuell
Stabilisator: aus

Besonderheit:
AE-Programm „Landschaft” einstellen, je nach Jahreszeit und Umgebung eventuell auch das Programm „Sand & Snow”. Mit zunehmender Tageszeit (mehr Blauanteil) wird ein UV-Skylight- Filter nötig.




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