YouTube Instagram Vimeo RSS VIDEOAKTIV

Streaming-Ratgeber: passende Kommunikationskonzepte und Hardware

UPDATE: Neuer LIVESTREAM! - 09.04.2020: Um soziale Kontakte zu erhalten, streamt die gesamte Welt – ob privat oder geschäftlich. Doch wenn es auch noch einen guten Eindruck hinterlassen muss, dann kommt es auf die richtige Hardware an.

Die Kamera in den Smartphones und Notebooks hat gerade eine ganz neue Bedeutung bekommen. Doch die Bilder sehen oft schrecklich aus – das liegt zum Teil an der Position der Kameras, zum Teil an deren minderer Qualität und mangelndem Licht – und zugegebenermaßen, derzeit auch immer mal wieder daran, dass das Netz überlastet ist. Doch je besser die Videoqualität ist, die man ins Netz schickt, desto höher sind die Chancen, dass die andere Seite noch brauchbare Bilder empfängt. Im beruflichen Umfeld werden die Webcam-Bilder derzeit zwar akzeptiert, doch eine Dauerlösung sind sie nicht. Und dass wir noch mehrere Wochen mit Einschränkungen leben müssen und wir künftig mit höchster Wahrscheinlichkeit mehr aus der Ferne erledigen werden, dürfte sich als Erkenntnis durchgesetzt haben. Also höchste Zeit sich jetzt darum zu kümmern, wie man besser kommuniziert. Gerade gestern hatte ich das Musterbeispiel einer online stattfindenden Pressekonferenz, bei der einer der großen Player am Markt allein mit Bildschirmpräsentationen und mit minderer Tonqualität seine Neuigkeiten an den Mann respektive die Frau bringen wollte. Ganz ehrlich: Ich bin fast eingeschlafen. Vierzig Minuten den Mauszeiger aufmerksam verfolgen – das kann man von keinem erwarten.

Unser Livestream war am 09. April um 17:00 Uhr online direkt aus dem Homeoffice von Joachim Sauer. Er zeigt, wie man auch unter diesen Bedingungen noch Live-Ãœbertragungen hinbekommt und testet dabei live den Blackmagic Design Atem Mini.


UPDATE nach dem LIVESTREAMING: Dass es nicht so einfach ist mehrere Kameras und noch eine dritte Quelle, in diesem Fall die Computeroberfläche zu bedienen, haben wir im Live-Video oben gemerkt. Wohlgemerkt wir haben dies ja nicht zum ersten Mal gemacht - nur zum ersten Mal mit diesem Mischer. Viel störender ist jedoch der verzögerte Ton, der mich dann auch so etwas aus dem Konzept gebracht hat, denn in vorherigen Tests war dies nicht auffällig. Es gibt nun mehrere Denkansätze, denen wir nun in weiteren Tests auf die Spur gehen: Zum einen versuchen wir nochmal ein Stream mit dem Ton über eine Kamera. Zum anderen werden wir statt per WLAN den Rechner (dann im Verlag) ans Netzwerk hängen, das zudem auch eine deutlich schnellere Internetanbindung bietet. So ist das mit dem Testen: Man kann alles vorher ausprobieren - doch die echte Erfahrung kommt erst, wenn man dann wirklich auf Sendung geht. Genau deshalb muten wir uns solche Livestreams immer wieder zu und ermutigen auch Sie dies so zu tun. Mit Kritik leben und aus dieser auch Lernen muss man dann aber können.


 
2. UPDATE neues LIVESTREAMING mit überarbeiteter Technik:
 

Dieser Livestream war am 14.4.2020 11:00 Uhr online und soll nun nach der weiteren Recherche zeigen, wie sich Verbesserungen mittels einer eigenen Encoding-Software erzielen lassen. Immer noch mit dabei ist der Blackmagic Design Atem Mini und mehrere Kameras. Auch diesem Streaming sind viele Tests vorausgegangen sind. Doch "Live ist Live" - was genau passiert können Sie hier verfolgen. Nur wenn man Hard- und Software in der Praxis wirklich einsetzt, liefert man den Beweis, dass richtig getestet wird.

screen webcam joachim webSieht das gut aus? Eher nicht, denn so von unten wirkt das alles etwas komisch. Doch die integriere Webcam liefert nichts anderes.

Eintönigkeit ade!
Damit ist schon definiert: Eine Beziehung baut man nur auf, wenn man die Personen am anderen Ende kennenlernt. Der virtuelle Blickkontakt ist also wichtig, wenn es darum geht Vertrauen aufzubauen. Im privaten Umfeld kennt man sich meist so gut, dass man selbst an der Stimme die Mimik und Gefühlslage des Gegenüber erahnen kann – aber können Sie das auch bei Ihren Kunden? Meist nicht, weshalb es sehr wohl darauf ankommt, dass man das Gesicht nicht nur als Schema erkennt. Deshalb: Auch wenn oder besser gerade wenn Sie mit der Webcam arbeiten: Sorgen Sie für ausreichend Licht, denn die kleinen Sensoren der Webcams rauschen schon bei normalem Raumlicht gewaltig. Mehr Licht bedeutet nicht zwangsläufig, dass man gleich mit richtigem Filmlicht aufrüsten muss. Etwas Licht, das im Hintergrund für Stimmung sorgt, und direkt vorn beim Teilnehmer keine direkte Sonneneinstrahlung, dafür aber indirektes Licht im direkten Umfeld und schon sieht das Bild besser aus.

bm atem mini pro webDas ist der gerade von Blackmagic Design vorgestellte große Bruder Atem Mini Pro. Was der kann, lesen Sie hier.

Wer bereits eine bessere Kamera sein Eigen nennt, profitiert zudem von deren größeren Sensor, der meist weit lichtempfindlicher ist. Allerdings muss man die Kamera erst einmal so an den Rechner angeschlossen bekommen, dass diese als Webcam erkannt wird. Die HDMI-Buchse der Rechner ist stets nur ein Aus- und kein Eingang. Entsprechend muss man also die HDMI-Buchse nachrüsten – zum Beispiel mit dem CamLink von Elgato, der um die 130 Euro kostet, derzeit aber kaum noch zu bekommen ist.
Noch vielfältiger wird es mit dem kleinen Mischer Atem Mini von Blackmagic Design, den wir im Live-Video ab 17 Uhr verwenden und zeigen. Der Entscheidende Vorteil: Er nimmt Signale gleich von mehreren Kameras und vom Rechner entgegen. Damit sinkt die Eintönigkeit.

youtube einstellungen web

Wer das Steaming auf YouTube startet kann nur eine Quelle wählen. Wer also zwischen Perspektiven und dem Monitor wechseln will benötigt einen Videomischer.

Perspektiven
Denn auch wenn man die Person nun dank ausreichend Licht und einer guten Kamera wirklich erkennt – bei langen Vorträgen wird dies ebenfalls sehr ermüdend. Da ist ein Perspektivwechsel und etwas Bewegung im Bild gleich viel besser. Perfektionisten überlegen sich eine gewisse Dramaturgie und einen Wechsel zwischen sitzender und eher erklärender Haltung, sowie einer Begrüßung, die ja klassischerweise bei der tatsächlichen Begegnung im Stehen abläuft. Wobei man auch über längere Strecken immer mal wieder auf die zweite Position wechseln kann. Die eher beobachtende Position von hinten, die dann auch mal das zeigen kann was gerade am Tisch passiert, ist immer noch besser als die gesamte Zeit das gleiche Bild anzuschauen.

sennheiser xsw d lavalier set webAuch der Ton lässt sich gewaltig aufpeppen, wenn man ein unauffälliges Funkmikrofon nutzt.

Der richtige Ton
Wenn man mit mehreren Kameras und Perspektiven arbeitet und sich damit vom Rechner abwendet, dann muss man sich auch überlegen, wie man noch einen passenden Ton hinbekommt. Verwendet man Streamingdienste wie Skype oder Zoom, kann man hier die passende Tonquelle auswählen. Ein Headset liefert gebenüber dem in die Rechner integrierten Mikrofone meist schon eine bessere Sprachqualität, doch der einfachste Weg der Aufrüstung ist ein USB-Mikrofon, das an den Rechner angeschlossen wird. Beide Lösungen haben den Haken, dass sie zu wenig Bewegungsfreiheit bieten. Der Videomischer kann zwar jeweils den Ton der zugeschalteten Kamera übertragen, doch besser wird es, man verwendet ein Funkmikrofon. In unserem Videostream verwenden wir das Sennheiser XSW-D Portable Lavalier Set, das 299 Euro kostet. Ebenfalls in Frage kommt das etwas günstigere Rode Wireless Go, das wir bereits hier getestet haben.

live streaming hardware web

Im Detail - Unser Live-Stream-Equipment:

  • Panasonic X2000/CX10, 2199 Euro
  • Panasonic GH5s, 2199 Euro
  • Blackmagic Design Atem Mini, 345 Euro
  • Sennheiser XSW-D Portable Lavalier Set, 299 Euro
  • Dell XPS15 9570, 2439 Euro
  • OBS Studio Encoding-Software
  • diverse LED-Lichter und Stative

Die verwendete Hardware
Dieses Setup entstand mit Hardware, die zu unserem Produktionsequipment gehört, beziehungsweise mit Hardware, die wir für die nächste VIDEOAKTIV 4/2020 im Test haben. Denn für diese Ausgabe schreiben wir gerade an einem großen Streaming-Spezial. Die angegebenen Preise sind jeweils die Preisempfehlungen und können teils am Markt erheblich günstiger ausfallen. Eine gegenüber den Webcams deutlich bessere Bildqualität erreicht man auch mit günstigeren Kameras.
Bedienung ist lediglich, dass diese entsprechend lange durchhalten und ein Videobild am Ausgang liefern, das keine Einstellungs-Einblendungen der Kamera hat. Das lässt sich ganz einfach am eigenen Fernseher vorher ausprobieren.