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Im Test: UHD-Multimedia-Konsole Microsoft Xbox One S

Um UHD-Blu-ray-Filme mit HDR zu sehen, braucht man neben dem passenden Fernseher auch einen entsprechenden Abspieler. Davon gibt es bis jetzt aber nur wenige – und die zu vergleichsweise hohen Preisen. Die Xbox One S von Microsoft könnte hier eine günstige Alternative sein.
 

Die UHD-Blu-ray drängt auf den Markt, doch die dafür nötigen neuen Abspieler sind rar. Und das, obwohl bereits viele 4K-HDR-Fernseher verkauft werden. Schon die erste Generation der Spielekonsole setzte vor drei Jahren mehr auf Multimedia als nur auf das Gaming-Erlebnis. Das will man nun mit dem neu integrierten UHD-BR-Laufwerk plus HDMI-2.0-Ausgang untermauern.

Die getestete Xbox One S ist um einiges kleiner als ihre ältere Schwester, die Xbox One. Dennoch ist das Netzteil nun integriert. Die Überarbeitung kommt auch dem Energieverbrauch zugute: die Xbox One S verbraucht weniger Strom bei gleicher Leistung.

Die Anschlussleiste bietet nach wie vor einen HDMI-Eingang für TV-Receiver, womit sich das TV-Signal über die Xbox anzeigen lässt, sowie einen HDMI-Ausgang für den Anschluss an den eigenen Fernseher oder Beamer. Der ehemalige HDMI-1.4-Port ist einem HDMI- 2.0-Pendant gewichen, was mit einem entsprechenden Fernseher für UHD-Video mit bis zu 50p/60p sorgt. Daneben findet man drei USB- 3.0-Buchsen am Gehäuse, über die man einen externen Speicher anschließen kann. Insgesamt zwei erkennt die Konsole gleichzeitig. Es gibt auch eine 500 Gigabyte respektive 1 Terabyte große, interne Festplatte – diese ist aber lediglich für Spiel-Installationen gedacht.

Über eine herkömmliche Netzwerkbuchse verbindet man die Xbox One S mit dem Internet oder lässt sie alternativ per Wi-Fi mit dem Router kommunizieren. Für die Kühlung sorgt der integrierte Lüfter, der recht leise ist, aber ein etwas hohes Surren von sich gibt. Das hört man zwar höchstens in sehr ruhigen Filmszenen, empfindliche Naturen könnte es aber trotzdem stören. Für die Kontrolle der Xbox dient ein Spiele- Controller, mit dem man man bequem durch das verbesserte Interface steuert.

Die Hauptoberfläche erinnert klar an Windows 10 und vereint die wichtigsten Funktionen, dennoch muss man anfangs das Navigationsprinzip erst verstehen lernen. Sehr praktisch: Über die leuchtende Xbox-Taste in der Mitte des Controllers gelangt man direkt und schnell zur Startoberfläche, egal ob man sich gerade in einem Film, Spiel oder auf YouTube befindet.

Schön ist auch die integrierte 3,5-Millimeter- Klinken-Buchse für den Kopfhörer. Damit man im Browser einfacher eine Webseite aufrufen oder Suchanfragen eintippen kann, verbindet man auf Wunsch sein Smartphone per App mit der Xbox und kann die Steuerung daraufhin auch mit dem Mobilgerät übernehmen.

Für die Wiedergabe von Blu-ray-Medien und Videodateien muss man zuallererst die Blu-ray- und Media-Player-App auf die Xbox laden – eine Internet-Verbindung wird hier also (einmalig) zwingend vorausgesetzt. Leider darf man in der Media-Player-App nicht die Ansicht verändern: Die Miniaturen sind immer gleich groß und lassen sich nicht in der Größe anpassen. Auch Zusatzinformationen wie Codec, Bildrate oder Dateiformat zeigt die Xbox nicht an.

Aufmacher Xbox One S UHD
Microsofts Xbox One S ist eine verbesserte Variante der ursprünglichen Xbox One und will sich mehr denn je als UHD- und Blu-ray-Abspieler hervortun.
Micosoft Xbox

Testergebnisse

Hersteller   Microsoft
Produkt   Xbox One S 500 GB /1 TB
Preis   299 Euro/349 Euro
Internet   www.xbox.com
Ausstattung    
Garantie   1 Jahr
Lieferumfang   Highspeed-HDMI-Kabel, Controller, Batterien
Handbuch  

digital/gedruckt

Anschlüsse  

HDMI-Ein-/Ausgang, optischer Audio-Ausgang, Netzwerkbuchse, 3x USB 3.0, WLAN

Wiedergabe  

 

Medien  

UHD-BD, BD, BD-R/RE, DVD, DVD-R/ RW, DVD+R/RW

Video-/Foto-Formate  

3GP, 3GP2, AVCHD, AVI, MKV, MOV, H.264, H.265, MPEG, MPEG4, WMV, MTS, M2TS, JPEG, BMP, PNG, TIFF

Audio-Formate   AAC, AC3, MPA, MP3, WAV
Urteil   gut
Preis/Leistung   sehr gut

Funktionen

Damit man mit der Xbox One S die UHD-Bluray- Wiedergabe genießen kann, benötigt man einen Fernseher mit HDMI-2.0-Eingang – bei älteren UHD-Fernsehern mit HDMI 1.4 zeigte die Xbox im Test kein 4K-Signal.

Über die Video- Einstellungen muss man der Xbox aber auch bei HDMI-2.0-Geräten erst mitteilen, dass sie „4K zulassen“ soll und dazu ein Häkchen bei HDR setzen – danach sind native 3840 mal 2160 Pixel kein Problem. Die Xbox spielte unsere Test-UHD-Scheibe „The Revenant“ dann auch anstandslos, inklusive HDR mit einem tollen Bild. Der Scheibenstart geht angenehm flott vonstatten, lediglich das laute Laufwerkgeräusch, welches bei UHD-Scheiben ständig vorhanden ist, kann in ruhigen Filmszenen stören. Bei der herkömmlichen Full-HD-Blu-ray ist das Laufwerkgeräusch hingegen kaum wahrnehmbar.

Schön auch, dass die Xbox jetzt sowohl selbst gebrannte DVD, Blu-rays und Mini-Blu-rays wiedergibt. Auch mit unseren Testdateien von der USB-3.0-Festplatte kam die Xbox zumeist problemlos zurecht. Lediglich UHD-Videos mit H.264-Kompression mag sie nicht und zeigte stets ein grünes Bild, obwohl der Ton abspielte. UHD-Video im neuen HEVC (H.265) sind hingegen ebenso wenig ein Problem für das Microsoft-Gerät wie Full-HD-Videos in den gängigen Formaten. Beim Ton fehlt der Xbox One S noch die Bit- Stream-Ausgabe, weshalb 3D-Soundformate wie Dolby Atmos sowie DTS:X noch nicht funktionieren.

Ein für Anfang 2017 angekündigtes Update soll hier aber Abhilfe schaffen. Fotos zeigt die Xbox zudem maximal in Full-HD an. Die Wiedergabe aus dem Netzwerk bewältigt die Xbox ordentlich und spielte die wichtigsten Formate direkt von unserem Netzspeicher. Wer seine YouTube-Videos abspielen möchte, muss dafür die entsprechende App laden, wobei bislang die YouTube-Videos maximal in HD abspielen.

Apropos Apps: Microsoft stellt eine Vielzahl an Applikationen bereit, darunter auch die wichtigsten Video-on-Demand- Anbieter wie Amazon Video, Netflix oder Maxdome.

 

Microsoft Xbox One S

Microsofts Xbox One S ist vor allem für Filmbegeisterte eine gelungene Generalüberholung. Denn sie ist ein guter, vergleichsweise günstiger Blu-ray-Spieler. Wer sich an dem lauten Abspielgeräusch bei der Wiedergabe von UHD-Blu-rays nicht stört, bekommt zudem einen ordentlichen Mediaplayer für viele Formate mit reichem App-Angebot inklusive Amazon Video, Netflix, YouTube und Co.

+ UHD-HDR-fähig
+ unterstützt viele Formate
+ kompaktere Maße
– lautes Laufwerksgeräusch bei UHD
– noch eingeschränkte Audio-Standards

 

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