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Sachtler Ace L MS CF: Praxis-Test - Wolfgang Taubert

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Lesertest Sachtler Ace L MS CF - Wolfgang Taubert

Wolfgang Taubert sieht sich selbst als engagierten Aufsteiger und hat bisher mit den Stativen Manfrotto 755MF3 + 701HDV, Manfrotto 535, Sachtler ACE M MS und Manfrotto 546B plus 504HD gearbeitet. Er erstellt vornehmlich Hochzeits- und Naturfilme oder filmt Konzerte. Seine Aufnahmen erstellt er mit einer Canon EOS 5D MKIII, einer Panasonic Lumix DMC-GH3, Sony CX730 oder der GoPro Hero 3.

Im folgenden lesen Sie nun seinen Lesertest zum Sachtler ACE L MS CF:

Der Aufbau

Das Stativ ist einfach aufgestellt, die Hebel am Neiger sind stets gut erreichbar. Die Arretierung der Beine ist mit Schraubklemmen gelöst, was mir persönlich nicht so gut gefällt. Dafür fahren die Beinsegmente wirklich vorbildlich aus, sobald die Klemmen gelöst sind. Die beleuchtete Libelle lässt sich auch im Dunkeln gut ablesen. Allerdings zeigte sie sich bei meinem Testmodell etwas ungenau, was sich beim Filmen am Meer einige Male bemerkbar machte.

Die Stativbeine lassen sich auch auf unebenem Untergrund schnell und einfach einstellen. Auf erdigem Boden hielten die Beine mit Spikes sehr gut. Gespannt war ich, wie gut das Stativ auf felsigem Untergrund steht. Die KĂĽste Kroatiens bot hierfĂĽr die optimalen Testbedingungen, welche das Stativ mit Bravour gemeistert hat, wie ich finde.

Auf glattem Boden wurden die Gummifüße aufgezogen. Ihre große Auflagefläche (Durchmesser etwa 5 Zentimeter) erlaubt eine relativ gute Bodenhaftung, was beim ACE L auch nötig ist. Ich arbeite gerne mit langen Brennweiten, deshalb kommt bei mir öfter die maximale Friktion zum Einsatz. Da das Stativ sehr leicht ist, muss man bei maximaler Friktion (Stufe 3) vorsichtig schwenken, damit es nicht verrutscht. Wenn man langsam schwenkt, ist das aber in der Regel kein Problem. Insgesamt finde ich, dass die Konstruktion der Stativfüße und die Friktion des Kopfs gut aufeinander abgestimmt sind.

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"Aufgrund seiner Leichtigkeit kann man das Stativ sehr gut transportieren. Ich habe es immer gerne mitgenommen – auch wenn ich es für längere Zeit tragen oder in schwierigem Gelände einsetzen musste."
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Die Libelle wandert etwas, wenn der Stativkopf um 180 Grad geschwenkt wird – das deutet darauf hin, dass die Wasserwaage eventuell nicht ganz sauber eingesetzt wurde.
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Der Feststellgriff der Nivellierung stößt am Stativbein an und begrenzt den Spielraum zum Einstellen.

Im Einsatz

Die Mittelspinne ist stabil und ordentlich verarbeitet, für das Aushängen braucht man aber Werkzeug. Wenn das Stativ an zwei Beinen aufgeklappt wird, bewegt die Mittelspinne das dritte Bein mit nach außen, so wie man es erwartet. Leider ist der Einstellbereich etwas kurz geraten. Deshalb braucht es etwas Geduld um die Länge der einzelnen Streben anzugleichen. Andernfalls lassen sich die Stativbeine nicht richtig zusammen klappen.

Die maximale Beinspreizung ist gerade ausreichend um das Stativ in einem sehr stabilen Winkel aufzustellen. Um eine niedrige Arbeitshöhe zu erzielen, reicht die Beinspreizung allerdings nicht. Wer über Kopfhöhe filmen möchte, muss sich ein anderes Stativ suchen. Für mich war die Maximalhöhe aber ausreichend.

Die Dämpfung ist angenehm stramm und sehr gut aufeinander abgestimmt. So stört es nicht, dass es nur drei Stufen gibt. Der Gewichtsausgleich dürfte dagegen etwas feiner abgestuft sein. Aufgrund der Kompaktheit des Stativs stößt der Kragen des Feststellgriffs an den Stativbeinen an. Die Folge ist ein verringerter Einstellbereich, was wiederum dazu führt, das relativ häufig mit der Länge der Stativbeine nach nivelliert werden muss – nicht gerade der Sinn einer Nivellierhalbkugel.

Nichtsdestotrotz: Das Schwenken funktioniert aufgrund der wirklich guten Dämpfung sehr gut. Weshalb ich trotzdem etwas unzufrieden bin liegt daran, dass das Stativ nicht stabil genug ist. Wenn ich mit einem Teleobjektiv filme, reicht eine etwas stärkere Windböe oder das Berühren des Fokusrings und das Bild wackelt. Ein manuelles Focuspulling wird dann zur Herausforderung.