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Lesertest: Magix Video deluxe MX in der Praxis - Teil 2

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Mit dem Magix-Bildstabilisierer bin ich nicht ganz zufrieden. ProDADs Mercalli aus Video deluxe 17 liefert hier meines Erachtens nach deutlich bessere Ergebnisse.

Mit der selektiven Farbkorrektur habe ich wandernde gekrümmte Farbstreiben (Regenbogen-Effekt) in einer Aufnahme mit der Canon EOS 550 D auf einem Kirchenziegeldach entfernt. Das klappte auch in Video deluxe MX zu meiner Zufriedenheit. Nach dem Export war die Farbkorrektur allerdings futsch.
Im Magix-Forum gab es dazu den Tipp die selektive Farbkorrektur im Kompatibilitätsmodus "Video for Windows" statt mit "Hardwarebeschleunigung (Direct 3D)" durchzuführen. Tatsächlich: daraufhin konnte ich den Clip mit Wirkung der selektiven Farbkorrektur richtig exportieren.

Nach der Übung mit der selektiven Farbkorrektur bei der ich im Multimonitorbetrieb arbeitete und schloss ich das Programm in diesem Modus. Nach erneutem Start der Software stürzte das Programm bei Aufbau der Arbeitsfläche ab, weil die Vorschau auf dem sekundären Monitor aus mir unbekannten Gründen nicht vom Programm aktiviert werden konnte. Für Abhilfe sorgte die Umbenennung der Dateien "videodeluxe.ini" in "videodeluxe.alt" mit darauf folgendem Neustart. Die „.ini-Datei" baute sich neu auf und das Programm arbeitete dann auch einwandfrei. Hier sollte Magix nachbessern.

Die Fülle der Effekte ist wie ich finde ausreichend. Magix liefert die Synthesizer („Ambient Sound Creator" und „Drum'n Bass Machine") leider nicht mehr mit. Dringend wünsche ich mir die Möglichkeit mit dem Plug-in „Neat Video Pro" in Video deluxe MX arbeiten zu können.

Die Zeitlupenfunktion arbeitet mit Zwischenbildern und einem Blending was man deutlich bei der Einzelbildfortschaltung erkennt. Bis 50 Prozent Zeitlupe kann man das noch tolerieren, nicht aber wenn es auf die 10 bis 20 Prozent geht. Hier bin ich von der Zeitlupe eines anderen Videoschnittprogrammes verwöhnt, welches zu deutlich flüssigeren Bewegungen ohne „Geisterbilder" führt. Video deluxe MX verfügt über sehr gute Audio-Nachbearbeitungswerkzeuge. Im Allgemeinen reichen die bereitgestellten Funktionen aus. Leider kann man häufig vorkommende Störungen im Audio wie Wind- oder Brummgeräuschen bei bestimmten Aufnahmequellen mit dem Standardwerkzeug nicht ausreichend abschwächen. Hier gibt es noch Nachholbedarf wie ich finde.

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Falschmeldung: "Der Zeitbedarf für das Vorschaurendering in Video deluxe MX ist derzeit meiner Ansicht nach noch zu hoch. Außerdem meldete die Funktion im Auto-Betrieb öfter, dass keine Vorschauberechnung nötig sei".
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Bruno Peter Hennek: erfahrener Techniker, langjähriger Cutter und Filmemacher - findet das Video deluxe MX auf jeden Fall einen Blick wert ist.

Ausgabe

Die Menügestaltung mit den verfügbaren Vorlagen bereitete mir keine größeren Schwierigkeiten. Viele der Themen sind recht nüchtern gehalten, was mir aber entgegenkommt. Allerdings fände ich eine noch größere Auswahl an reinen Textmenüs für Film- und Kapitelstart wünschenswert.

Eigene Menüs habe ich leider noch nicht erstellt, das verfügbare Werkzeug dafür ist aber vorhanden und ich werde zu einem späteren Zeitpunkt noch damit arbeiten.

Projekte exportiere ich meistens als Datei, weniger oft als Blu-ray oder DVD. Der Export bereitete technisch keine Probleme. Die AVCHD-kompatible Ausgabe mit CUDA-Beschleunigung ist für mich allerdings eine Enttäuschung. Es fällt praktisch ein identischer Zeitbedarf an wie ohne CUDA-Aktivierung.

Die Dokumentation von Magix zum Programm gibt leider keine Hinweise her, welche Kombination aus CPU und Grafikkarte die versprochene CUDA-Beschleunigung mit dem genannten Faktor 2 hergibt. Deutlich kürzerer Zeitbedarf entsteht nach meinem Exporttest, wenn man in MPEG2-HD encodiert, was ich derzeit dann auch favorisiere. Qualitätsabstriche bei Anwendung von MPEG2-HD sind in meiner Wiedergabekette gegenüber AVCHD nicht zu erkennen. Die exportierten Videos in MPEG2-HD und AVCHD Blu-ray kompatibel entsprachen meinen Erwartungen. Erwähnenswerte Qualitätseinbußen in Dateien oder Disc konnte ich nicht feststellen.

FAZIT

Wie es mir scheint, lässt Magix vergleichbare Mitwettbewerber derzeit in der Videoschnitt-Programmentwicklung teils um Längen hinter sich. Und das trotz einiger dringend nötiger Nachbesserungen in der Funktionalität - etwa Trimmen per Maus an Clip-Anfang/Ende, schnelleres Vorschaurendering - auch im Hintergrund, Hybrid Video Engine, Zeitlupefunktion oder der Video-Stabilisierung.

In jedem Fall sollten sich Interessenten die erwähnten Neuerungen in Video deluxe MX einmal genauer ansehen. Wahre Schätzchen sind in auf jeden Fall dabei. Manche davon findet man nur selten bei der Konkurrenz, zum Teil nicht mal bei teureren Videoschnittprogrammen. Ob man auf Video deluxe MX einsteigt, muss letztlich jeder für sich selbst entscheiden, je nachdem, was er wirklich für seinen Videoschnitt benötigt.

persönliche Gesamtnote: Befriedigend


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