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Leser-Test: Sony Movie Studio HD Platinum 11 in der Praxis - Teil 4

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Leser Steffen Uhlig ist fortgeschrittener Cutter und hat das Movie Studio 11 getestet. Bis dato hat er Erfahrungen mit Magix VDL 15/17, Sony Vegas 8.0 und 10.0 sowie Adobe Premiere CS 5. Als Filmprojekte erstellt er bevorzugt Veranstaltungsmitschnitte, Präsentationsvideos sowie Musikclips und Urlaubsfilme.

 

Er hat das Movie Studio HD Platinum 11 auf folgendem System getestet:

CPU: AMD Phenom 4x2,3 GHz
Arbeitsspeicher: 8 GB DDR3 Ram
Grafikkarte: Nvidia Quadro FX3800
Festplatte/n: 3x 1,5 TB, SATA2
Betriebssystem: Windows 7 Professional 64Bit
Bildschirm(e): Zalman ZM-M215W, LG W2363D, 2xAcer H5360 im Stereo-Rig

Im folgenden lesen Sie seinen Lesertest zum Movie Studio HD Platinum 11:


Bedienung

Der Einstieg in die Software gelang mir einfach, da ich schon mit Vegas Pro 8.0 und 10.0 gearbeitet habe. Die Installation verlief ohne Störungen. Auch die Registrierung erfolgte schnell und ohne Probleme. Die Lokalisierung der Software ist auch weitestgehend in Ordnung, lediglich in der Hilfe sind teilweise noch englische Begriffe enthalten.
Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass die Software bereits während der Installation auf Wusch prüft, ob eine neuere Version der Software bereits zur Verfügung steht. Das hätte im Nachgang einige Abstürze der Software vermieden.

Die Gliederung und Oberfläche der Software ist, wenn man bisher nur andere Schnittsoftware kennt, etwas ungewöhnlich, war für mich nach kurzer Einarbeitung aber einfach zu verstehen.
Die getrennte Darstellung von Video und Audiospuren ist gewöhnungsbedürftig, aber ebenfalls leicht zu bedienen. Wichtige Bedienelemente fehlen allerdings, so ist weder auf der Oberfläche noch in den Menüs der Punkt Schnitt oder Cut zu finden. Selbst im Tutorial wird zwar in der Übersicht auf das Schneiden, Croppen etc. eingegangen, aber der Befehl zum Trennen eines Clips selbst fehlt. Erst die ausführliche Hilfe informiert über die Taste "S" als Shortcut, die auch tatsächlich einen Schnitt ausführt.

Das ist in anderer Software (Video Deluxe, Premiere) besser gelöst und sofort als "Rasierklingen"-Symbol zu finden. Andere Funktionen sind nach kurzer Einarbeitungszeit gut handhabbar.

VAD_Videoevent-FX
Mit Übung: "Die Gliederung und Oberfläche der Software ist, wenn man bisher nur andere Schnittsoftware kennt, etwas ungewöhnlich, war für mich nach kurzer Einarbeitung aber einfach zu verstehen."
VAD_Videomediengeneratoren
Bereits bekannt: "Die Filter sind Standard, Überraschungen sind eher selten - solide Ausführung. Die Mediengeneratoren sind für die meisten Anwendungszwecke ausreichend."

Funktionen

Der Import der meisten verwendeten Daten funktionierte einwandfrei. Verwendet wurden:

- AVCHD-Dateien von Sony XR-155, MOV-Dateien von der Canon EOS550D, JPG-Fotos von der Canon EOS550D, AVCHD-1080/50i-Dateien von der Canon HF-S21, AVI-Dateien von Panasonic GX7, HDV-AVI-Dateien von Canon XL-H1, AVCHD-SBS-Stereodateien von JVC GS-TD1, MVC-Dateien im Format mit 2x1920x1080 von JVC GS-TD1 und VOB-Dateien von einer DVD.

Im Explorer wurden erst nach Umstellen der Anzeige die VOB-Dateien von DVD angezeigt, vorher war das Fenster leer. Das wirkt für den ersten Moment verwirrend, man denkt an einen Lesefehler der DVD. Das bloße Anklicken der MVC-Dateien der TD1 führte zum sofortigen Absturz der Software, erst nach dem Download der Aktualisierung mit 153 MB konnte mit diesen Dateien gearbeitet werden.
Leider führt der Link für die Aktualisierung der Software nur auf die Seite zum Download der Testversion. Daraus ist nicht ersichtlich, dass dies auch die Aktualisierung der lizenzierten Version ist. Einsteiger könnten an dieser Stelle abbrechen. Auf der Website von Sony ist nicht ersichtlich, ob eine Aktualisierung vorliegt , es ist weder eine Bild- noch eine Datumsversions-Nummer zu erkennen.

Das Positionieren und Trimmen der Clips erfolgte wie erwartet problemlos. Die vorhandenen Spuren reichen auch in der Grundeinstellung für einfache Projekte aus. Die Timeline funktioniert wie in anderen Schnittprogrammen auch, die Höhe der Spuren kann individuell eingestellt werden. Die Leistungsfähigkeit entspricht nach meinen Schätzungen der von Sony Vegas Pro und ist logischerweise von der verwendeten PC-Hardware abhängig. Schnitt und Vorschau liefen weitestgehend flüssig, die Arbeit erfolgte immer mit dem Originalmaterial. Die Arbeit mit mehreren parallel laufenden HD-Streams wurde nicht getestet, da ich sonst die Arbeit mit dem Multikameraschnitt gewohnt bin. Die Vorschau von 2x1080p-Material im stereoskopischen Modus umgerechnet auf Alternate Line für den Zalman-Monitor lief nach ca. 3 Sekunden flüssig und ohne Stocken. Auch der Wechsel in der Timeline auf anderes Material brachte keine großen Verzögerungen.

Da ich von Vegas Pro die wichtigsten Schritte und Effekte kannte, ist der Workflow dem zuvor genannten Programm. Die wichtigen und für eine Bearbeitung notwendigen Funktionen sind alle vorhanden. Da ich diverse Trickblenden sehr sparsam einsetze und lieber mit den klassischen Techniken arbeite, reicht der Umfang für die meisten Projekte aus. Die Filter sind Standard, Überraschungen sind eher selten - solide Ausführung. Die Mediengeneratoren sind für die meisten Anwendungszwecke ausreichend.
Was ich mir aber gewünscht hätte, wären sachliche, schnörkellose Bauchbinden, da ich diese öfter für Namenseinblendungen etc. benötige. Diese sind zwar einfach nachzugestalten, aber wenn es bei einem Mitschnitt von einem Konzert um schnelle Fertigstellung geht, helfen solche kleinen Dinge, Zeit zu sparen. Die Fans wollen ja schließlich (wenn möglich in Echtzeit live) auf Youtube alles mitverfolgen.