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Atomos Ninja V: im Praxiseinsatz mit der Nikon Z7

VIDEOAKTIV-Leser Steffen Berner ist professioneller Filmemacher und als Videojournalist tätig. Für VIDEOAKTIV hat er im Rahmen eines Lesertest den Atomos Ninja V in Kombination mit der Nikon Z7 getestet und zeigt hier seine Testergebnisse.

Steffen Berner hat die Kamera- und Schnittarbeit während seiner Ausbildung an der RTL-Journalistenschule gelernt. Das restliche Handwerk hat er sich darauf aufbauend selbst beigebracht und arbeitet jetzt bereits seit ein paar Jahren als Videojournalist. Er filmt mit einer Sony FS 5 und nutzt bisher das Kamera-Display für die Vorschau. Seine Videos schneidet er auf einem Acer Predator Helios 500 mit Adobe Premiere Pro CC. Er dreht regelmäßig Filme und Magazinbeiträge für das öffentlich-rechtliche Fernsehen und Produktionsfirmen.

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Der Atomos Ninja V ist stabil verarbeitet und leicht genug, um mit ihm auf einer DSLM aus der Hand zu filmen.

Testeindrücke
Der Bildschirm meiner Sony FS5 ist klein und nicht besonders hochauflösend. Ich war auf der Suche nach einem kompakten, scharfen Monitor, mit dem ich die Schärfe besser beurteilen kann. Außerdem möchte ich mehr Optionen bei der Belichtungskontrolle. Der Ninja V hat Waveform und False Colour, das wollte ich gerne ausprobieren.
Der Rekorder selbst ist stabil verarbeitet und leicht genug, um mit ihm auf einer DSLM aus der Hand zu filmen. Ich habe früher schon mit DSLRs gedreht, daher war die Montage für mich kein Problem. Einen passenden Kugelkopf hatte ich in meiner Ausrüstung, würde mir auf Dauer aber einen besseren kaufen, den man mit einer Hand verstellen kann, ohne die Kamera irgendwo abstellen zu müssen. Einen Cage von Small Rig hatte ich ebenfalls noch.

Lesertestvideo zum Atomos Ninja V mit der Nikon Z7 von Steffen Berner

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Ich habe Waveforms, False Colour, Peaking und Lupe genutzt. Dadurch ließ sich auch an grellen Tagen gut die Schärfe und Belichtung beurteilen.

Das Menü ist logisch gegliedert. Die wichtigsten Funktionen findet man ohne Anleitung. Nur für Menü-Details habe ich mir die Hilfe heruntergeladen. Vor dem Dreh habe ich etwa ein bis zwei Stunden mit dem Rekorder experimentiert. Ich habe Waveforms, False Colour, Peaking und Lupe genutzt. Dadurch waren auch an grellen Tagen und bei Log-Aufzeichnung Schärfe und Belichtung gut zu beurteilen. Das hätte ich mit dem Kameramonitor bei den Außenaufnahmen nicht geschafft. Die Handhabung von SSD und Docking-Station war für mich kein Problem. Die Daten gelangen damit schneller auf den Rechner als per SD-Karte. Ich habe vor dem Schnitt alles auf die Festplatte der Rechner überspielt. Ich sichere mein Material immer zweimal, aus Sicherheitsgründen. Ein USB-Anschluss am Rekorder zur Datenübertragung fände ich super.

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Die Aufnahmen mit der Nikon Z7 entstanden unter anderem in N-Log mit 4K 10 Bit.

Gedreht habe ich in ProRes 4K mit 10 Bit. Mal in N-Log, mal in den normalen Bildformaten, einfach zum ausprobieren. Ich drehe normalerweise nicht in Log, aber in 10 Bit. So habe ich noch die Option zur Farbbearbeitung, muss es aber nicht unbedingt machen. Geschnitten und gegradet habe ich mit Adobe Premiere CC, inklusive dem Plug-in Filmconvert. Aus den Aufnahmen war ziemlich viel rauszuholen, gerade in hellen und dunklen Bereichen. Bei der Farbbearbeitung hat man mehr Spielraum für Veränderungen als mit Standardprofilen. Wenn ich beim Dreh etwas Zeit und gute Kontrolle über das Licht habe, würde ich es nutzen. Bei den meisten Drehs würde ich aber vermutlich auf die Standardprofile zurückgreifen. Damit gelingt die Farbbearbeitung schneller.

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Geschnitten und gegradet hat Steffen Berner das Log-Material mit Premiere Pro CC und dem Plug-in Filmconvert.

Persönliche Meinung:
Der Ninja V erfüllt meine Wünsche an einen guten Kontrollmonitor. Die Aufnahmen in 10 Bit würde ich nutzen, das hatte ich von Atomos aber auch erwartet. Um damit einen ganzen Drehtag zu überstehen, ist aber viel Zubehör nötig. Die Kosten dafür sind dann auch höher als erwartet (siehe Video). Darüber hatte ich ehrlich gesagt vor dem Test nicht so genau nachgedacht.

Plus/Minus:
+ exzellente Bildkontrolle
+ übersichtliche Menüs
- kein SDI-Eingang
- Folgekosten für Zubehör