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Amateur-Film-Praxis: Automatikmodus gegen manuelle Einstellung - Belichtungszeit & Weißabgleich

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Bei der Belichtungszeit gibt es eine Einschränkung: mit 25 Bilder pro Sekunde kann die Belichtungszeit nicht länger als eine 1/25 Sekunde sein, bei 50 Bildern pro Sekunde also 1/50.

Dagegen ist eine kürzerer Belichtungszeit immer möglich. Eine kürzere Belichtungszeit ist für die exakte Darstellung von Bewegungsabläufe von Vorteil. Ein Wasserspiel wird somit erheblich schärfer dargestellt, wenn es mit einer kurzen Belichtungszeit aufgenommen wird.

Dies bedeutet allerdings im selben Moment auch, dass durch die kurze Belichtung weniger Licht auf den Sensor treffen kann. Dies lässt sich nur durch eine größere Öffnung der Blende ausgleichen, was wiederum in einer kleiner Schärfentiefe resultiert.

Oft ist es sinnvoll die Kamera erst mit eingeschalteter Automatikfunktion auf das Motiv einzustellen und diese dann durch den Wechsel in den manuellen Modus quasi zu fixieren.

Wird jetzt die Kamera im Wechsel von hellen zu dunklen Bereichen bewegt, passt sie sich nicht der verändernden Lichtumgebung an, sondern liefert ein konstantes, gewolltes Ergebnis.

 

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Digitale Spiegelreflexkameras (auch DSLR genannt) mit ihren wechselbaren Objektiven verfügen nicht zwangsläufig über Automatiken zum Beispiel für den Autofokus. Drei aktuelle Modelle stellen wir in unserem DSLR-Test vor.
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Der Weißableich nimmt der Kameramann entweder direkt vor dem Dreh vor und stellt die Kamera dadurch auf die vorherrschenden Lichtverhältnisse ein oder ändert diesen in der Nachbearbeitung im Schnittprogramm.

Weißabgleich

Bleibt noch der automatische Weißabgleich. Auch hier liefern die heutigen Kameras der Amateurklasse gute Ergebnisse, der Schwenk vom Glühlampenlicht ins natürliche Tageslicht – die Automatik liefert in der Regel passende Ergebnisse.

Es kann aber die Bildstimmung stören, wenn ein Schwenk nach Draußen das kalte, blaue Licht zeigen soll oder umgekehrt aus dem normalen Tageslicht in das warme Kunstlicht des Zimmers geschwenkt wird.

Sind Wohnräume farblich intensiv gestrichen, reagiert die Kamera darauf gegebenenfalls weniger zuverlässig. In einem solchen Fall ist ein manueller Abgleich mit einem Blatt weißem Papier, auf welches eingezoom wird und der Weissabgleich darauf per Hand getätigt wird, zuverlässiger.

Fazit:

Film-Automatiken können in hektischen Situationen, wie zum Bespiel einem Reportage-Dreh von großem Vorteil sein, da sich der Kameramann voll und ganz auf das Hauptmotiv und die Handlung konzentrieren kann. Möchte man jedoch ein wenig freier bei der Wahl der Bildparameter agieren, setzen die Automatiken teils enge Grenzen. In einem solchen Fall lohnt es sich, sich intensiver mit den Funktionen seiner Kamera auseinander zu setzen und sie manuell zu bedienen.

Dies war der siebte Teil unseres Weihnachts-Spezials zum Thema "Tipps aus der Amateurfilmer-Praxis". Die folgenen Tage präsentieren wir weitere Kapitel zu diesem Thema.

                                            (Walter Buddelmann/mad)

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