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VIDEOAKTIV Wissen kompakt: 3D-Technik - Teil 7

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Wie ändert sich die Bildgestaltung?

Es gibt so viele 3D-Philosophien wie 3D-Kameraleute. Für den Dokumentarfilm ist aber eigentlich alles ganz einfach.

Neben technischen Gegebenheiten kommt der Bildaufteilung besondere Bedeutung zu. So dürfen Sie keine Köpfe mehr abschneiden, auch anderes nicht, das nahe dem Nodalpunkt oder gar davor liegt. Das kollidiert mit dem Rahmen des TV-Geräts und führt zu einem 3DParadoxon. Schließlich soll es aus dem Bild hervorkommen.

GUTE GRÃœNDE

Vorder- und Hintergrund waren noch nie so wichtig. Die Bildebenen machen den 3D-Effekt. Dabei gewinnen bisher verpönte Elemente wie durchs Bild laufende Passanten plötzlich ästhetischen Reiz. 3D-tauglich und den Effekt sehr fördernd sind bewegte Objekte, die Vorder- und Hintergrund verbinden, etwa Meeresbrandung.

MAXIMUM SUCHEN

Wer den fernen Horizont als bildwichtiges Element im Bildausschnitt hat, muss auf den Vordergrund achten. Bitte nicht die Scheinfensterweite unterschreiten. Am besten keine zu nahen Vorder gründe mit ins Bild bringen. Das Auge schafft es später nicht mehr, sie ohne Anstrengung zusammenzuschielen. Zu weit liegen die beiden Bildauszüge auseinander.

RAUSCHVERNICHTER

Filmer, die selbst gemachte 3D-Auf nahmen mit ihren 2D-Erfahrungen vergleichen, berichten, dass Bildgrießeln, wie es in dunklen Motivteilen oder bei Schwachlicht vorkommt, weniger irritierte.

Rauschvernichter

Oben Links: Tauchvideos schaffen schwebende Ebenenverschiebungen. Der Brechungsindex im Wasser verlangt Weitwinkel, Vorsatzlinsen passen aber nicht auf Stereo-Cams.

Unten Rechts: Bei Aufnahmen im Schnee herrscht Gefahrenstufe 1, denn Unachtsamkeit zaubert schnell einen Wasserfleck auf eine der Linsen, was den 3D-Effekt zerstört.

Naturstabilisator

Links oben: Ein Pferd kommt aus dem Hintergrund. Solche Szenen, in denen die Ebenen durchbrochen werden, eignen sich für 3D. Beim Schwenk wird aber der Hintergrund unscharf.

Rechts unten: Der Kopf könnte aus dem Bild ragen, doch die Stirn stößt am TVRahmen an. Die Brandung erzeugt eine eindrucksvolle 3D-Wirkung zwischen Vorder- und Hintergrund.

Die Überlagerung der beiden Bilder scheint den Rauschanteil zu dezimieren. Empfindlicher reagierten sie auf Sonnen- oder Vergütungsreflexe, die nicht gleichmäßig in beiden Optiken auftreten, weshalb Verwerfungen im 3D-Bild entstehen.

NATURSTABILISATOR

Die größte Überraschung ist das Verhalten des menschlichen Bewusstseins gegenüber der Wackelbewegung bei 3D. Bei 2D ist sie das größte Übel, bei 3D hingegen wird sie in gewissen Situationen äußerst gutmütig akzeptiert. Kurzfristige Schrägen sind ebenfalls unproblematisch - solange sie sich bei Weitwinkel bis zu Normalbrennweiten abspielen, scheint das Auge diese Wackler wie gewohnt zu adaptieren. Auch im realen Leben wackelt der Mensch in Bewegung und neigt den Kopf. 3D ist also auch eine Rückkehr aus der Abstraktion des 2D-Films.

PUMPEN VERMEIDEN

Den Autofokus am besten abschalten. Bei Weitwinkelaufnahmen braucht man ihn kaum; Schärfepumpen verschiebt den Nodalpunkt, täuscht den Zuschauer und beeinträchtigt die 3D-Wirkung stark.

 

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